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0889 - Eishauch des Todes

0889 - Eishauch des Todes

Titel: 0889 - Eishauch des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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ihn sofort hierher.«
    Zamorra stand auf und warf einen Blick durch das große Fenster auf den Pool. Der tote Killer lag immer noch da. Falls diese Bezeichnung, die allzu sehr auf einen Menschen gemünzt war, überhaupt zutraf - denn dass es sich nicht um einen Menschen handelte, stand inzwischen fest.
    Das Messer steckte bis zum Griff in der Brust des Toten, doch es floss kein Tropfen Blut. Und die Klinge hatte auch nicht Haut und Fleisch durchbohrt…
    ... sondern Holz.
    Holz!
    Erst jetzt wurde es Zamorra klar, dass seine erste Assoziation, dass es sich um einen Roboter oder Cyborg handeln könnte, damit hinfällig war.
    Der Attentäter war kein Produkt einer irdischen oder außerirdischen Technik, sondern - eine Holzfigur. Die jedoch ganz sicher gelebt und sich so geschmeidig bewegt hatte, als würde sie aus Fleisch und Blut bestehen.
    Doch sein Gedankengang wurde jäh unterbrochen, als Nicole stöhnend aufzuwachen schien.
    Sie erhob sich mühsam. »Am liebsten würde ich ihn gleich wieder wegschicken. Es geht mir gut.«
    Ihre Körperhaltung strafte diese Worte Lügen. Sie saß vornüber gebeugt und presste die Hand auf die Wunde.
    »Täusch dich nicht, Nicole«, sagte Zamorra »So, wie es aussieht, hat Fooly dich gestärkt, aber nicht geheilt! Deine Rippe ist immer noch gebrochen, und die Wunde sieht nur oberflächlich geschlossen aus!«
    »Außerdem«, meinte Rhett, um der Situation ein wenig von ihrem niederdrückenden Ernst zu nehmen, »wäre es nicht schlecht, wenn du dir etwas überziehen würdest, ehe der Arzt kommt…«
    Er schaute Nicole hinterher, die nichts als einen mehr als knappen Bikini trug, dessen geradezu winzige Stoffmengen einen sündhaften Knick nach unten in Zamorras Kontoauszügen bewirkt hatten. Er fühlte nur eins: unendliche Erleichterung darüber, dass sie noch lebte.
    Dann fing sich sein Blick wieder an dem unheimlichen Gast im Château, und tausend Fragen stiegen in ihm auf.
    Warum hatte diese Kreatur ihn und Nicole angegriffen?
    Wieso hatte sie sich dann, als sie schon fast erfolgreich gewesen war, selbst gerichtet?
    War dieses Wesen eine Holzpuppe, die auf magische Weise beseelt worden? Das wäre eine Erklärung - die jedoch von vorne herein ausschied. Innerhalb des Schutzschirms aus Kreidezeichen rund ums Château konnte keine schwarze Magie wirksam werden; ein weißmagischer Zauber jedoch hätte aus einer Holzpuppe niemals einen gediegenen Killer machen können. Wenn, dann handelte es sich um eine vollkommen fremde Art der Magie.
    Der Meister des Übersinnlichen nahm sich vor, sich dieses Rätsels anzunehmen, sobald einige andere Fragen geklärt waren. Als Wichtigste stand diejenige nach Nicoles Genesung im Raum. Würde sie irgendwelche dauerhaften Schäden davontragen? Und wie war es Fooly gelungen, ihn beizustehen? Dass der Jungdrache über erstaunliche Fähigkeiten verfügte, bewies er immer wieder einmal, aber so etwas hatte er noch nie geleistet.
    Nicole drehte sich Zamorra um und grinste gequält. »Du brauchst mich nicht zu begleiten, Chef! Rhett wird mich schon beschützen und für mich sorgen, bis der Arzt kommt.«
    »Verlass dich drauf«, sagte der Junge im Brustton der Überzeugung. Er sah in diesem Moment geradezu unheimlich erwachsen aus - und mehr als das. Seit in dem Erbfolger die Erinnerungen an seine früheren Leben und seine eigentliche Aufgabe aufbrachen, ging eine Art Verwandlung in ihm vor, wie sie Zamorra noch nie erlebt hatte. Aus dem Kind wurde in rasender Geschwindigkeit ein reifer, magisch hochbegabter Mensch, der Verantwortung übernahm und dem man große Aufgaben anvertrauen konnte. Im nächsten Augenblick wieder war er das Kind, das er seinem aktuellen biologischen Alter nach auch sein sollte.
    Der Parapsychologe schüttelte die Gedanken und Sorgen um Nicole ab und widmete sich dem Killer. Der Holzfigur. Oder wie immer er jenes Wesen bezeichnen sollte, er war sich selbst darüber nicht im Klaren.
    Er rief erneut das Amulett und legte es der Kreatur auf die Brust. Keine Reaktion - weder in toten Leib der Puppe, noch im Amulett.
    Merlins Stern sah offenbar keine Veranlassung, tätig zu werden. Es gab keine Magie, gegen die er vorgehen konnte oder musste, keine schwarzmagische Energie, die es zu bekämpfen galt.
    Der Meister des Übersinnlichen verschob einige der Tierkreiszeichen, die kreisförmig auf der Silberscheibe angeordnet waren. Mühelos verrückte er die scheinbar festsitzenden Symbole, doch wieder geschah nichts.
    Zum ersten Mal seit der Attacke

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