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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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abgesehen war alles still.
    Fast.
    Nur ein leises stetes Geräusch ließ ihn schaudern. Es kam aus den Mauern. Es klang fast wie sein Herzschlag. Es war, als ob das Haus lebte, als ob es ein eigenes Herz hätte, das leise schlug - leise, wie im Schlaf.
    Wenn es aufwachte…
    „Was hast du?" flüsterte Alex. „Hörst du etwas?"
    „Ich glaube - nicht", erwiderte Dorian ebenso leise. Vielleicht hatte er sich getäuscht. Der Wind rüttelte an den Mauern. Der Regen trommelte gegen die Dachziegel und das Laub der Bäume.
    „Wo sind die anderen? Ich kann sie nicht mehr sehen?" flüsterte Alex erneut. „Sie haben sich verdrückt und uns alleingelassen."
    „Das glaube ich nicht", meinte Dorian. „Und wenn schon…"
    „Es ist gleich Mitternacht", sagte Alex zitternd.
    „Wir müssen ein, Fenster finden, das wir erreichen können. Die meisten sind ziemlich hoch. Komm schon. Vielleicht sollten wir uns trennen und es auf verschiedenen Seiten versuchen."
    „Nein!" widersprach Alex hastig. „Dann könnte einer in Versuchung kommen abzuhauen."
    „Vergiß nicht, sie erwarten, daß wir etwas aus dem Haus mitbringen", erinnerte Dorian ihn.
    Sie duckten sich unwillkürlich unter einem gewaltigen Donnerschlag.
    „Hören wird man uns wenigstens nicht", stellte Dorian fest. „Komm."
    Er eilte voran, ohne sich nach Alex umzusehen. Wenn er noch lange zögerte und überlegte, kam er ins Wanken. Er hätte viel für eine Taschenlampe gegeben. Immerhin hatte er eine Schachtel Streichhölzer in der Tasche. Er hatte sie fast immer bei sich, obwohl das im Internat verboten war. Feuer war ein guter Schutz gegen die Dämonen der Dunkelheit. Hexen hatte man verbrannt.
    Er erinnerte sich plötzlich an eine Stelle in einem der Bücher. Da hatte gestanden, wie man sich gegen Hexen schützen konnte. Er versuchte, sich den Wortlaut ins Gedächtnis zurückzurufen. Es war etwas mit einer Unruhe, die man an die Stubendecke hängen sollte, und etwas mit Eierschalen… Aber da war auch noch etwas Einfacheres gewesen, das keiner größeren Vorbereitungen bedurfte. Etwas mit zweierlei Schuhen, die man anziehen sollte.
    Man trägt vierblättrigen Klee. Daran erinnerte er sich. Und dann hieß es: Man zieht zweierlei Schuhe an, oder das Hemd und einen Strumpf verkehrt…
    Das war es.
    „He, Alex!" rief er unterdrückt. Ein blendender Blitz zeigte ihm, daß Alex nicht weit hinter ihm stehengeblieben war und nun hastig herankam.
    „Was ist?" Es klang, als ob er mit den Zähnen klapperte.
    „Zieh einen Schuh aus!"
    „Einen Schuh? Bist du übergeschnappt?"
    „Mach schon." Dorian beugte sich hinab, um seinen Schuh auszuziehen.
    „Warum denn?"
    „Ein altes Mittel gegen Hexen. Zwei verschiedene Schuhe." Er schob Alex seinen rechten hin. „Dann glaubst du also auch, daß sie eine ist?"
    „Ich glaube gar nichts. Ich gehe nur kein Risiko ein." Ungeduldig sagte er: „Gib schon her! Du kriegst ihn ja wieder."
    Alex bückte sich hastig und zog ihn aus.
    „Woher weißt du das?"
    „Aus einem Buch."
    „Und du glaubst wirklich, das hilft?"
    „Weiß ich nicht." Alex' Schuh paßte ihm nicht gerade gut. Er machte ein paar Schritte und wich in den Schutz der Mauer zurück, als es in Strömen zu gießen begann.
    Direkt über ihm war ein Fenster. Aber er konnte es nicht ganz erreichen.
    „Mach die Leiter. Hilf mir hoch", flüsterte er Alex zu.
    Der wollte protestieren.
    „Willst du lieber zuerst?" schlug ihm Dorian vor.
    Alex stellte sich rasch bereit. „Steig schon."
    Dorian kletterte hoch und schwang sich auf den breiten Fenstersims. Er preßte sein Gesicht an die Scheiben und starrte ins Innere. Nichts war zu erkennen.
    Er rüttelte leicht am Fenster und spürte, daß es nachgab. Nur ein kleines Stück. Dann schien der lockere Riegel es zu halten.
    „Was siehst du?" hörte er Alex' Stimme von unten.
    Er beugte sich hinab.
    „Nichts. Das Fenster geht nicht auf. Wir müssen es woanders versuchen." Er machte sich daran hinabzusteigen. Da rüttelte ein Windstoß am Fenster und stieß es auf, so daß es gegen die Wand knallte.
    Die beiden hielten den Atem an. Nichts regte sich drinnen. Aber der Donner verschluckte ja die meisten Geräusche, und der Regen verursachte selbst ein hohles Echo.
    Als nichts geschah, beugte sich Dorian hinab, um Alex hochzuhelfen. Aber das erwies sich als zu schwierig. Dorian schaffte es nicht, ihn hochzuziehen.
    „Was machen wir?" keuchte Alex.
    „Warte hier auf mich. Wenn ich zurück bin, helfe ich dir hoch." Er winkte und

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