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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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war, setzte er sich auf und versuchte, sich zu erinnern. Aber die Erinnerungen waren nicht so lebendig wie der Traum.
    Er verstand nun, daß das seltsame Ticken, das ihn in den vergangenen Wochen immer wieder gequält hatte, mit diesen Erinnerungen zusammenhing. Dieses Erlebnis in dem Haus und die Begegnung mit Mrs. Ormion war sicherlich ein Schock für ihn gewesen. Damals war er noch blind und taub gewesen. Er hatte wohl gespürt, daß es dämonische Dinge gab, die manchmal das Leben der Menschen bestimmen. Aber er hatte nichts von seiner Zukunft geahnt - von seiner Zukunft als Kämpfer gegen die dunklen Gewalten…
    Als Dämonenkiller.
    Er ließ sich zurücksinken. Was war damals weiter geschehen? Er erinnerte sich nur undeutlich. Da war dieses Mädchen gewesen… Irene… Und er war wieder in das Haus gegangen…
    Grübelnd versank er in einen Halbschlaf, und nach einer Weile flossen die Erinnerungen rascher in seinen trägen, halbwachen Geist.

    Sie hatten Glück. Niemand war gekommen, um Dorians Zimmer zu kontrollieren, wie es bei Zimmerarrest üblich war. Das lag am Gewitter. Der Wagen, der Miß Carter aus der Stadt zurückbringen sollte, blieb einige Kilometer vor dem Internat im Schlamm stecken, da der heftige Regen den Zufahrtsweg aufgeweicht hatte. Außerdem traf die Nachricht ein, daß der Blitz in ein Gehöft eingeschlagen hatte. Bei diesen Aufregungen blieb schließlich die Kontrolle aus, und bis zum Morgen trockneten sogar die durchnäßten Kleider.
    An Schlaf war freilich vorerst nicht zu denken. Er mußte seinen Zimmergefährten berichten, was er in dem Haus erlebt hatte. Dabei strich er auch heraus, daß Alex sich durchaus nicht feige verhalten habe, daß aber kein zweiter Einstieg vorhanden gewesen war.
    Die Uhr verblüffte die Freunde. Sie war eine Miniaturstanduhr in einem Gehäuse, das sich wie ein feines goldenes Gitter anfühlte. Mit einem Federdruck ließ sich die rechteckige Rückwand öffnen, und das zierliche Räderwerk lag schimmernd vor dem Betrachter. Doch nirgends fand sich ein Schlüssel oder eine Öffnung zum Aufziehen.
    Ebenso wenig verständlich war die Zeit, die sie anzeigte.
    Sie besaß nur einen einzigen Zeiger, und das Zifferblatt war blank und weiß.
    „Sie ist verhext", sagte Johnny.
    „Unsinn", meinte Peter. „Sie sieht eher unfertig aus. Vielleicht ist die Alte Uhrmacherin? Irgendwie muß sie ja auch Geld verdienen."
    Dorian nickte. Das klang einleuchtend. Aber Johnnys verrückte Behauptung schien ihm irgendwie wahrscheinlicher. Verhext!
    „Was willst du denn damit machen?" fragte Peter. „Wenn sie jemand hier findet, wirst du eine Menge Fragen zu beantworten haben, und mit Diebstahl wirst du nicht so glimpflich davonkommen." „Laßt das meine Sorge sein. Hauptsache, ihr schweigt."
    Die Freunde versprachen es.

    Der nächste Tag war Samstag. Da fand kein normaler Unterricht statt, sondern Körperertüchtigung, was alles mögliche bedeuten mochte - Turnen in der Halle oder Sport im Freien. Diesmal bedeutete es Gartenarbeit. Das Internatsgelände sollte von den Spuren des nächtlichen Gewitters gesäubert werden. Einige Lehrkräfte verließen samstags das Internat. Auch Jeffers tat es häufig. Deshalb suchte Dorian verzweifelt nach einer Gelegenheit, seinen Geschichtslehrer zu sprechen, bevor dieser abreiste. Aber es ergab sich keine.
    Alex kam ein paarmal zu ihm. Er war freundlich. Offenbar war aller Zwist vergessen. Dorian war das nur recht. So konnte er ziemlich sicher sein, daß auch Alex schwieg. Er sagte zu, ihm am Nachmittag sein Beutestück zu zeigen.
    Zu seiner Erleichterung war Jeffers' Wagen nicht unter denen, die abfuhren. Und als er gegen Mittag endlich in sein Zimmer zurückkam, fand er zu seiner Überraschung eine Nachricht von Mr. Jeffers vor - eine Aufforderung, zu ihm zu kommen und sein Diebesgut mitzubringen.
    Dorian, der keine Ahnung hatte, woher der Lehrer von der Sache erfahren hatte, begab sich mit gemischten Gefühlen in das Lehrergebäude. Dort erwartete ihn noch eine Überraschung.
    Mr. Jeffers war nicht allein. Bei ihm befand sich ein Mädchen, das Dorian lächelnd, aber ein wenig vorwurfsvoll zunickte. Es war blond und hatte ein hübsches Gesicht mit dunklen Augen, die traurig wirkten, auch wenn sie lächelte. In dem gelben kurzen Kleid wirkte sie kindlicher, als sie war.
    Ihre Gegenwart nahm Dorian vom ersten Augenblick an gefangen. Etwas Unwirkliches war an ihr. Er erinnerte sich an Benjys Worte über das blonde Mädchen, das er in der Nähe

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