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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sein Entsetzen zu unterdrücken.
    Eine Gestalt kam auf ihn zu mit einer Kerze in der Hand. Er konnte sie nicht genau erkennen. Dennoch wußte er sofort, wer sie war.
    Mother Goose!
    Er riß die Hände von den Ohren. Das Schlagen hatte aufgehört, nur ein emsiges Ticken erfüllte die Stille, das nicht weniger grauenvoll war. Es kam aus jeder Richtung, als bestünde das ganze Haus nur aus Uhren.
    Im flackernden Kerzenlicht sah es tatsächlich so aus. Wohin immer der spärliche Schein fiel, beleuchtete er Zifferblätter, Zeiger, durchsichtige und bemalte Gehäuse, riesige Pendeluhren und Standuhren, ganze Reihen von Taschenuhren, Wanduhren, Spieluhren…
    Mit einem Aufschrei wich er zurück. Ein schallendes Lachen verfolgte ihn, und nie zuvor hatte ein Lachen teuflischer in seinen Ohren geklungen. Er sah ihr altes häßliches Gesicht, dämonisch beleuchtet vom Kerzenschein.
    Er stieß gegen einen Schrank. Seine tastenden Hände faßten nach einer der kleinen Uhren. Sie fühlte sich beinahe lebendig an in seinen Fingern, so daß er sie fast fallenließ.
    Mother Goose begann, erneut zu lachen. Es war ein schrilles Lachen, und es ging ihm durch Mark und Bein. Nur noch ein Gedanke beherrschte ihn - zu rennen, zu fliehen - aus diesem grauenvollen Haus zu entkommen.
    „Ja", rief die Alte, „nimm sie nur und zeig sie deinen Freunden, mein Junge." Ihre Stimme ließ ihn erschauern. „Zeig sie ihnen nur, deine Lebensuhr." Und sie begann wieder zulachen.
    Dorian lief. Er sah undeutlich die Tür vor sich und Dunkelheit dahinter. Das Lachen schallte hinter ihm her, und das Ticken begleitete ihn. Die Uhr in seiner Faust tickte wie rasend. Er wollte sie wegwerfen, aber etwas hielt ihn zurück. Er hielt sie mit beiden Händen und drückte sie schützend an seinen Körper, als sei sie etwas, das noch wichtiger war als seine Angst.
    Er stolperte, fiel, raffte sich wieder auf. Weit hinter ihm tauchte das Licht auf. Sie verfolgte ihn!
    Und ihr Lachen verfolgte ihn. Schluchzend blieb er stehen und rang nach Luft. Er wußte nicht mehr, wo er sich befand. Bei seiner kopflosen Flucht hatte er die Orientierung verloren. War er den Korridor zurückgelaufen, den er gekommen war? Wenn ja, dann mußte hier irgendwo das Zimmer sein - und das offene Fenster.
    Er tastete an den Wänden entlang und fand nach einigen endlosen Augenblicken eine Tür. Keuchend stieß er sie auf. Der Raum war dunkel. Vages Licht fiel durch ein Fenster.
    Ein Fenster!
    Er stürmte darauf zu und rüttelte verzweifelt an den Riegeln, bis es aufflog. Er glaubte, hinter sich Schritte zu hören, als er auf das Fensterbrett kletterte.
    „Alex!" schrie er in Panik. Dann sprang er in die Finsternis.
    Gras war unter ihm. Er glitt auf dem nassen Boden aus. Ein Schmerz zuckte durch seinen rechten Fuß. Aufstöhnend wälzte er sich, herum und starrte zum Fenster hoch.
    Eine Gestalt stand dort - ohne Licht. Aber er konnte sie deutlich sehen. Sie starrte stumm zu ihm herab.
    Er schüttelte sich vor Grauen.
    Dann hörte er erleichtert Alex' Stimme.
    „Woody, wo bist du?"
    „Hier!" rief Dorian, ohne den Blick von der stummen Gestalt zu nehmen. Gleich darauf vernahm er hastige Schritte. „Hier!" rief er erneut und rappelte sich auf.
    Sein Fuß schmerzte, als er auftrat. Offenbar war sein Knöchel verstaucht. Stöhnend suchte er nach Halt. Da er keinen fand, humpelte er Alex entgegen, der innegehalten hatte und ebenfalls zum Fenster hochstarrte.
    „Schnell, weg hier!" stöhnte Dorian.
    „Ist sie es?" flüsterte Alex zitternd.
    „Ja… "
    „Ist sie eine Hexe?"
    „Ich glaube, ja." Er zog Alex mit sich. „Hilf mir, ich habe mir den Fuß verstaucht. Ich bin verdammt froh, daß du gewartet hast."
    „Was hast du da in der Hand?"
    „Mein Beweisstück", keuchte Dorian und schüttelte sich. „Nochmals würde ich nicht hineinsteigen. Nicht um alles in der Welt."
    Als sie die anderen trafen und durch den Regen zurück zum Internat schlichen, erschien ihm bereits alles wie ein Traum. Nur die Uhr in seiner Hand, die manchmal schneller zu ticken schien und manchmal langsamer, bewies, daß es kein Traum gewesen war.

    Dorian Hunter öffnete die Augen in der Dunkelheit. Einen Augenblick glaubte er, die Wände des Internatzimmers um sich zu sehen und das Atmen von Johnny und Peter zu hören, die in ihren Betten lagen. So lebendig waren die Bilder in ihm, daß er eine Weile brauchte, um zu erkennen, daß er sich in seinem vertrauten Schlafzimmer in der Jugendstilvilla befand.
    Als er ganz wach

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