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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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Samanta aufstellen.
    „Herr der Nacht“, rief sie aus, „mach deinen Einfluß geltend. Wir sind bereit!“
    Sie schwiegen. Flüstern füllte mit einem Mal die Küche aus und wuchs zu lautem Sprechen an. Es war die Stimme des Satanswesens, die jetzt ohne Unterbrechung ertönte: „Feadfaith tu toaiocht a fhail ar ghnath-thruncghlaonna…“
    Die Mulkennys verstanden jedes Wort. Die Beschwörungsformeln waren auf Gälisch gesprochen.
    Atemlos verfolgten sie, wie sich das bisher dunkle Gebräu in den Ampullen unter Spritzen und Sprudeln in eine helle Flüssigkeit verwandelte. Nach zwei oder drei Minuten riß Nedos Stimme ab – das Elixier war fertig.
    „Ihr kennt euren Auftrag“, sagte Samanta noch, „seid gehorsame Diener. Nedo wird euch belohnen.“
    Damit verschmolz ihre Gestalt mit dem Glas des großen Küchenfensters. Die Mulkennys hörten noch ihr Lachen, als sie bereits nicht mehr zu sehen war.
     

     
    Der September hatte noch schöne Tage. Besonders an den Killarney-Seen, wo die Wälder und Wiesenlandschaften besonders üppig waren. An diesem Morgen schickte die Sonne ihre Strahlen auf Südwest-Irland herab.
    Die Stimmung der vier Mädchen entsprach dem Wetter. Sie saßen in dem hellgelben Regent und unterhielten sich mit der Unbefangenheit von Teenagern, obwohl sie aus dem Alter heraus waren. Der Fahrer des Taxis ließ das Wortgeplätscher mit unbewegter Miene über sich ergehen.
    Louisa Valremy hatte ihren Platz gleich neben dem Fahrer. Mit ihren achtundzwanzig Jahren war die temperamentvolle Französin die Reifste unter den vieren – obwohl die Irin Ginny Pearse, die zwischen den beiden anderen Mädchen auf dem Fondsitz eingekeilt saß, nur ein Jahr jünger war.
    Hübsch waren sie alle vier: Louisa mit ihrem schulterlangen dunklen Haar auf fast exotische Weise, Ginny durch ein makelloses Gesicht, zu dem die brünette Afro-Frisur ausgezeichnet paßte. Die fünfundzwanzigjährige Marion Dowling stammte wie Ginny aus Dublin. Ihr Blondschopf widerlegte ein Vorurteil, daß nämlich alle Iren rothaarig seien.
    Rotes Haar besaß Patricia Hemphill. Sie galt als das „Küken“ des Quartetts und war dreiundzwanzig Jahre alt. Sie bemühte sich, erwachsen zu erscheinen und konnte dank ihres Auftretens und ihrer Figur durchaus als reife Frau gelten.
    Das war der Wunsch all dieser Mädchen, sich überlegen zu geben. Sie nahmen am Sekretärinnen-Seminar in Faha Court teil, um in ihrem Beruf schnell aufzusteigen. Das Seminar in Faha Court besaß einen guten Ruf und wurde fast ausschließlich aus den Geldbeuteln der Teilnehmerinnen finanziert. Marion, Ginny, Patricia und Louisa hatten wie alle anderen Absolventinnen hohe Beiträge gezahlt, um sich die drei Wochen Intensivkursus ermöglichen zu können.
    Zwölf Mädchen waren außer ihnen an diesem Morgen mit dem Zug aus Cork eingetroffen. Die Gruppe war auf fünf Pensionen verteilt worden. Ein Kleinbus würde sie an jedem Morgen abholen und nach Faha Court bringen.
    Der Regent rollte an einem Schild vorüber.
    „Welcome at Kilkea House“, las Louisa. Sie beherrschte Englisch perfekt und sogar Gälisch, denn sie stammte aus der Bretagne, wo diese komplizierte Sprache auch im Gebrauch war. „Willkommen im Kilkea House. Hört endlich mit dem Gekicher auf, wir wollen einen seriösen Eindruck machen. Als angehende Spitzensekretärinnen können wir uns dieses alberne Benehmen im Grunde nicht leisten.“
    „Na, na“, gab Marion zurück. Sie hielt sich fest, weil der Fahrer den Wagen in eine enge Kurve lenkte, um auf den Pensionspark einzubiegen.
    „Der Filmproduzent, dessen rechte Hand du wirst, wünscht sich bestimmt kein ernstes strenges Gesicht im Vorzimmer seines Büros. Da ist ja sogar mein Chef, dieser millionenschwere Industrieboß Leon O’Connell, eine frivolere Natur.“
    „Frivol ist gut“, sagte Ginny und lachte. „Das muß ich meinem Verlobten erzählen. Ich glaube, ich bin die einzige von allen Teilnehmerinnen, die gleichzeitig Frau und berufliche Stütze ihres Vorgesetzten wird. Dazu noch die eines Journalisten wie Gerard Maccallion.“
    Patricia rümpfte die Nase. „Gib bloß nicht so an. Versetze dich lieber mal in meine Lage. Wenn Thomas Feeney, der Staranwalt aus London, nicht ein Bombengehalt geboten hätte, hätte ich den Job in seiner Kanzlei nie angenommen. Der Mann ist ja eine wandelnde Mumie!“
    Sie lachten über den Ausdruck.
    „Wir sind da“, sagte der Fahrer.
    Die Mädchen sahen das Gebäude an. Kilkea House mit seiner

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