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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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allein bewältigen konnte. Dann mußte er Personal einstellen, das ihn zusätzliches Geld kostete.
    Brigid erwartete ihn.
     

     

Sie stand im Haupteingang. Der Grauhaarige hätte es niemals geschafft, sich an ihr vorüberzudrängen. Sie füllte mit ihren Körpermassen den Eingang völlig aus. Zudem hatte sie die Fäuste in die Seiten gestemmt. Sie machte den Eindruck einer ziemlich gewöhnlichen und aufdringlichen Person. Das war sie auch wirklich, und sie zeigte deutlich, daß sie sich ihr Leben anders vorgestellt hatte als es sich mit dem grauhaarigen irischen Dickschädel Dalton abspielte.
    „Wo warst du?“ keifte sie. „Und wo sind die Hechte, wenn du schon wagst, mir nach so vielen Stunden mit einem dämlichen Grinsen unter die Augen zu treten?“
    „Hechte? Was für Hechte?“ erkundigte ihr Mann sich abwesend.
    Brigid Mulkenny explodierte. Sie wußte genau, daß niemand sie hören konnte. Gäste waren nicht im Haus, Personal auch nicht, also nahm sie kein Blatt vor den Mund und beschimpfte den Grauhaarigen in ihrer altüberlieferten gälischen Landessprache.
    Ihr Mann rührte sich nicht.
    „Gib es zu“, zischte sie schließlich, „du hast es mit einer Hure getrieben! Sei wenigstens ein Mann und gib es zu!“ Sie schaute in seine Augen. „Du hast getrunken. Hauch mich an!“
    Der Pensionswirt öffnete den Mund.
    „Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, deine Fahne wegzukriegen“, ereiferte sich Brigid, „aber ich bekomme es noch heraus. Erschlagen sollte ich dich, du Betrüger.“ Sie hob die fleischige Rechte.
    Mulkenny hatte sie plötzlich im Klammergriff. Dann schob er sie in die Empfangshalle der Pension, drängte sie gegen das Eichenholzpult und brachte seinen Mund ganz dicht vor ihr Gesicht.
    Brigid kreischte. Sie war seit über zwanzig Jahren mit ihm verheiratet und daran gewöhnt, die wütende Matrone zu spielen. Echten Widerstand hatte der Grauhaarige noch nie geleistet. Sie hatte auch nicht gewußt, daß er über derartige Kräfte verfügte.
    „Du erdrückst mich“, jammerte sie.
    Dalton Mulkenny kicherte verächtlich. Er hielt sie mit einer Hand. Geschickt zog er den kleinen Korbbehälter aus seiner Windjacke. Als er die Flasche mit den Zähnen entkorkte und sie seiner Frau hinhielt, wurde sie kreidebleich.
    „Trink“, schrie er.
    „Was ist das? Du willst mich vergiften!“
    Seine Stimme senkte sich. „Wenn du nicht trinkst, Brigid, bringe ich dich um. Tu, was ich dir sage, oder du leidest Höllenqualen!“
    „So hast du noch nie mit mir gesprochen“, klagte sie. „Dalt, du kennst mich doch. Ich… ich übertreibe gern. Hab’s nicht so gemeint, glaube mir. Am besten, wir vergessen unseren Zank!“
    „Trink“, sagte er nur.
    Seine Linke hatte sich um ihre Kehle gelegt. Brigid stöhnte vor Entsetzen und vor Widerwillen: der Gestank des Tranks stieg ihr in die Nase. Aber sie mußte sich fügen. Als sie Todesangst in sich aufsteigen fühlte, nahm sie die Korbflasche bereitwillig an die Lippen und sog daran.
    Alles mußte sie austrinken.
    Brigid starrte ihren Mann an. Noch war ihr aufgeschwemmtes Gesicht von Furcht gezeichnet. Der Geschmack des Elixiers erinnerte sie an das, was sie einmal in einem Roman als Schwedentrunk bezeichnet gefunden hatte. Das Gebräu gärte heftig in ihrem Inneren. Ihre Zunge hatte kein Gefühl mehr.
    Plötzlich aber waren diese Empfindungen wie weggewischt. Brigids Miene wurde verzückt.
    Dalton Mulkenny lockerte seinen Griff.
    „In die Küche“, sagte er.
    Seine dicke Frau hüpfte vor ihm her. Sie breitete dabei sogar die Arme aus, was höchst albern aussah. Brigid gab sich keine Mühe, ihre Massen unter Kontrolle zu halten. Wie Pudding wackelten ihre riesigen Brüste. Sie war vergnügt und ließ sich auf einen der Stühle in der Pensionsküche fallen.
    Es hatte sie genauso erwischt wie Dalton.
    Erwartungsvoll schaute sie ihn an.
    „Ich bin der Diener des Satans“, sagte der Grauhaarige. Dann wiederholte er, was der schreckliche Nedo ihm aufgetragen hatte. Zum Abschluß fügte er hinzu: „Wir müssen es gut machen, Brigid, damit er keinen Grund hat, sich über uns zu ärgern.“
    „Natürlich“, erwiderte sie, „wir werden brav sein.“
    „Aber … das Elixier“, fiel Mulkenny plötzlich ein, „ich habe dir alles zu trinken gegeben. Ein paar Schlucke hätten genügt. Du Gierige!“ Er lief aufgeregt um den Herd herum und schlug mit der Hand auf die Eisenplatte. „Was sollen wir jetzt machen? Der Herr hat mir befohlen, sparsam mit dem

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