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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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schätze, Mulkenny ist ein Lustmolch. Es wäre besser, wir schliefen alle zusammen in einem Raum. Ich habe Angst.“
    „Quatsch mit Soße“, sagte Ginny. „Ganz ehrlich, Marion, ich muß mich wundern. Du kennst doch unsere Landsleute. Besonders hier im Südwesten sind sie als kauzig verschrien. Ich gebe ja zu, daß die beiden da unten ein bißchen vulgär sind. Aber hinter der Fassade steckt ein guter Kern. Wir werden uns wohl fühlen. Und wenn wir abfahren, wird’s uns sogar leid tun, wetten?“
    „Ich bin ganz deiner Meinung“, erklärte Louisa.
    Patricia nickte. „Ginny als Irin muß es wissen. Außerdem sollten wir uns schon deswegen nicht so ängstlich aufführen, weil wir als emanzipierte, zeitbewußte Frauen anerkannt werden wollen und…“
    „Schon gut“, winkte Marion ab. „Ich sage ja nichts mehr. Kommt aber nachher nicht an und beschwert euch bei mir, wenn was passiert.“
    „Themawechsel: ich habe Hunger“, rief Ginny.
    „Ich auch“, meldeten sich die anderen wie aus einem Mund.
     

     
    Sie hatten zu Mittag gegessen und sich den Park, den Golfplatz und den See angesehen. Mulkenny hatte es sogar erlaubt, daß sie abwechselnd in Zweiergruppen mit der Schaluppe aufs Wasser hinaus ruderten. So war der Nachmittag schnell vergangen. Das Seminar sollte erst am nächsten Tag beginnen. Marion, Ginny, Patricia und Louisa waren froh, sich ein wenig von der Reise erholen zu können.
    „Eigentlich ist es hier ideal“, gestand Marion, als sie langsam zum Kilkea House zurückkehrten, „nur etwas fehlt.“
    Patricia las aus ihrer Miene, was sie meinte. „Ja, das finde ich auch. Was meint ihr, Leute? Sollten wir heute abend nicht tanzen gehen? Ich habe gehört, daß die Iren gar keine Dickschädel sind, was das Vergnügen betrifft.“
    „Ohne mich“, sagte Ginny, „ich bin verlobt und gehöre nicht zu den Typen, die bei jeder Gelegenheit untreu sind.“
    „Tanzen heißt doch nicht Hörner aufsetzen“, wandte Louisa ein. „Du kannst ja auch mitkommen und am Tisch sitzenbleiben. Auf jeden Fall fände ich es schade, wenn du dich ausschließen würdest. Unsere Freundschaft ist doch prima, seitdem wir uns im Zug kennengelernt haben.“
    „Einverstanden“, sagte der Krauskopf und lächelte, „ich will kein Spielverderber sein. Fragen wir Mulkenny, ob er ein Tanzlokal in der Nähe kennt.“
    Sie trafen den Grauhaarigen in der Empfangshalle.
    „Hat jemand für mich angerufen?“ erkundigte sich Ginny.
    Dalton Mulkenny schüttelte langsam den Kopf. „Niemand.“
    Sie machte ein enttäuschtes Gesicht.
    „Das Telefon ist kaputt“, ergänzte der Pensionswirt. „Sie werden verstehen, Miß. Ich rechne damit, daß man die Leitung bis morgen wieder instand gesetzt hat.“
    „Gerard wird sich Sorgen machen.“
    „Gerard?“
    „Mein Verlobter, Mr. Mulkenny.“
    „Das nächste Telefon befindet sich in Faha Court, Miß.“
    „Wie weit ist es bis dorthin?“
    „Zehn Kilometer.“
    „Kilkea House liegt etwas weit ab vom Schuß“, stellte Louisa Valremy fest. Sie ordnete ihre langen Haare, bevor sie fragte: „Sagen Sie, Mr. Mulkenny, gibt es in Faha Court eine Diskothek, einen Night Club, eine Tanzdiele oder etwas Ähnliches?“
    Der Grauhaarige zögerte. „Warten Sie mal… ich kenne mich eigentlich nur in den Kneipen aus, aber ich glaube, das ‚Seven Apples’ ist ein Lokal, das Ihren Ansprüchen genügen würde. Moment mal – welcher Tag ist denn heute? Dienstag? Tut mir leid, aber da haben die Lokale Ruhetag. Bis auf den Bürgerkeller, aber das ist eine Wirtschaft, in der es Ihnen bestimmt nicht gefallen würde.“
    „Trübe Aussichten“, seufzte Patricia, „mit anderen Worten, Faha Court hat heute abend nichts zu bieten. Und wenn Ginny zum Telefonieren in den Ort will, muß sie sich auf Schusters Rappen begeben, weil wir von hier aus kein Taxi bestellen können.“
    „Zehn Kilometer sind mir zu viel“, sagte der Krauskopf zerknirscht.
    „Haben Sie denn kein Auto, Mr. Mulkenny?“ erkundigte sich Marion.
    „Schon“, gab er zurück, „aber es ist in der Werkstatt. Zur Zeit habe ich nur das Boot.“ Er zwang sich zu einem Lächeln. „Sie können aber den Text eines Telegramms aufschreiben, Miß Pearse. Morgen früh um sieben Uhr kommt der Postbote. Dem könnte ich den Zettel mitgeben.“
    „Sehr freundlich“, erwiderte Ginny, „ich nehme Ihren Vorschlag gern an. Gerard wird sich eben etwas gedulden müssen.“
    „Du hast ihn doch vom Bahnhof in Cork aus angerufen“, versetzte

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