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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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leicht es war, dich zu fangen. Du kannst uns nicht entfliehen.“
    „Sie dachte, ich sei Ginny oder Louisa“, sagte die Dicke triumphierend, „ich habe meine Stimme großartig verstellt, nicht wahr, Dalton?“
    Mulkenny nickte.
    „Hilfe“, rief Marion aus, und dann lauter: „Hilfe, Hilfe!“
    Brigid lachte. Ihr Mann holte den „Stock“ unter dem Arm hervor – aber es war kein Stock, womit er auf die Blonde ein hieb. Er hatte sich eine Geißel aus Lederriemen gebastelt. Bei jedem Schlag stieß er einen wüsten Ruf aus. Es schien ihn anzuspornen, wie die Bluse des Mädchens unter den Hieben zerriß.
    Marion wimmerte vor Schmerz. Die Lederriemen hatten allerdings nur einen blutigen Striemen hinterlassen. Mulkenny hatte die Züchtigung nicht mit besonderer Gewalt ausgeführt, denn Nedo wollte das nicht.
    Mulkenny handelte genau nach den Vorschriften des Satanswesens.
    „Niemand kann dir helfen“, erläuterte die fette Frau, „die Kellermauern sind so dick, Schätzchen, daß deine Freundinnen deine Schreie auf keinen Fall hören können.“
    Marion Dowling sah auf. Seltsamerweise verspürte sie wieder ein wenig Mut.
    „Was wollen Sie, Mister und Mrs. Mulkenny?“ fragte sie. „Sie sind ein sauberes Pärchen, das habe ich von Anfang an bemerkt. Wollen Sie Sexspiele mit mir treiben? Erhoffen Sie sich Geld? Nur heraus mit der Sprache. Vielleicht brauchen Sie mich nicht zu schlagen, um zum Ziel zu gelangen.“
    Brigid sah ihren Mann an und lachte. Die Laute hallten von den feuchten Wänden wider.
    „Deine Seele gehört dem Herrn der Nacht“, versetzte Mulkenny. „Es gibt keinen Ausweg. Du mußt das Elixier trinken. Das ist alles, was wir verlangen.“ Er zog die Ampulle aus der Tasche und hielt sie in die Höhe. „Bist du bereit? Antworte!“
    Marion setzte sich auf. „Ihr seid ja wahnsinnig, alle beide. Wer hat euch denn diesen Unsinn eingeredet?“
    Sie sprang von der Bettstatt und rannte auf die Tür zu.
    Brigid lachte, ihr Mann fluchte.
    Das blonde Mädchen rüttelte verzweifelt an der Klinke – vergebens, die Tür ließ sich nicht öffnen. Marion hatte nicht gesehen, ob die fette Frau abgeschlossen hatte oder ob die Tür eines jener Schlösser besaß, das man von der einen Seite nur mit einem Schlüssel aufmachen konnte.
    Sie drehte sich um.
    Brigid war schon bei ihr. Sie drückte das Mädchen gegen ihre großen Brüste und trug sie zurück zu dem Grauhaarigen. Wieder landete Marion auf dem Gittergeflecht. Die Lederriemen schwangen über seinen Kopf.
    „Nein“, schrie Marion.
    Sie wollte fort kriechen – die Dicke verstellte ihr den Weg. Es gab keinen Ausweg. Wohin sie sich auch wandte, Brigid Mulkenny stand vor ihr.
    „Habt doch Erbarmen“, jammerte das hübsche Mädchen, „ihr könnt mich doch nicht zu Tode prügeln. Ich habe euch nichts getan!“
    „Trink das Elixier“, brüllte Mulkenny. Es ließ die Lederpeitsche auf Marions nackten Rücken niedersausen.
    Sie deckte den Kopf mit den Händen ab und biß die Zähne zusammen. Wenn es sein mußte, würde sie eben hart sein. Konnte ein Mensch der Marter trotzen? Sie hatte einmal gelesen, daß es solche Menschen gab.
    Doch bereits nach dem fünften Hieb wurde es unerträglich.
    Der Schmerz brannte wie mit tausend Feuerzungen in ihrem Körper. Sie weinte und schrie, aber Mulkenny kannte keine Gnade. Marion wünschte sich, daß dies alles nur ein böser Traum sei. Aber sie wartete vergebens auf das Erwachen.
    „Schluß“, keuchte sie schließlich, „ich tue, was ihr wollt. Nur laßt mich endlich in Ruhe.“
    Der Grauhaarige hörte auf. Sein Gesicht zeigte ein triumphierendes Grinsen. Schweißtropfen glänzten auf seiner Stirn und auf seiner nackten Brust. Marion mußte sich überwinden, ihn anzusehen.
    „Sie wird trinken“, sagte Brigid.
    Mulkenny streckte die Hand mit der Ampulle aus. Ein kleiner Korken hatte die Öffnung verschlossen, aber jetzt war der Glasbehälter offen und gab den Geruch der Flüssigkeit frei. Das blonde Mädchen schüttelte sich, aber es mußte die Ampulle in die Finger nehmen.
    Was war, wenn sie den Inhalt verschüttete? Mulkenny würde sie weiter schlagen und das hielt sie nicht aus. Was immer es mit diesem Elixier auf sich hatte, Marion Dowling beschloß, sich zu fügen, um dem grausamen Spiel ein Ende zu bereiten.
    Sie goß das Gebräu in ihren Mund.
    Im nächsten Moment ließ sie sich auf die Bettstatt zurückfallen und hustete. Beinahe mußte sie sich übergeben, sie hatte noch nie etwas so Scheußliches zu sich

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