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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirklich meinte.
    „Du hast gesagt, daß du dich selbst gesehen hast", fuhr Margor fort. „Wie meinst du das?"
    „Ich sah mich von meinen Freunden Abschied nehmen", antwortete Niki stirnrunzelnd. „Ich erlebte noch einmal, was vor meinem Abf lug nach Terra war."
    „Du meinst, einen Blick in die Vergangenheit getan zu haben?"
    „So ist's, glaube ich. Was ich sah, twar schon einmal da. Ich hab's zuvor 'erlebt." l„Wie kam es dazu, daß du beim jBlick durch die Guckröhre in die Vergangenheit sehen konntest? Hast du dir das gewünscht?"
    „Ich hab' an St. Pidgin gedacht. Ich denke an nichts anderes. Ich habe Heimweh, Boyt."
    „Ich werde dir helfen, Niki", versprach Margor und verließ den Bunker. Als er die Tür hinter sich sorgfältig verschloß, glaubte er, den Idioten schluchzen zu hören.
    Früher oder später würde er sich seiner entledigen müssen, weil er ihm trotz allem noch immer gefährlich werden konnte. Aber vorerst wollte er ihn hierbehalten, weil er glaubte, daß er ihm vielleicht noch nützlich sein könnte.
    Margor kehrte ins Labor zurück, wo inzwischen Arnd Telster eingetroffen war. Der Hyperphysiker war nicht wiederzuerkennen. Er hatte kein Haar mehr am Körper, ihm waren sämtliche Zähne ausgefallen. Er war innerhalb weniger Tage um Jahre gealtert und zu einem vom Tode gezeichneten Greis geworden.
    „Du hast nach mir geschickt, Boyt?" sagte er müde.
    „Fühlst du dich stark genug, mir einen Gefallen zu tun, Arnd?" fragte Margor; es war eine rein rhetorische Frage, denn Telster würde ihm auch gehorchen, wenn er in den letzten Zügen lag.
    „Was erwartest du von mir, Boyt?"
    „Ich möchte, daß du mit dieser ... diesem Kaleidoskop einen letzten Versuch unternimmst", erklärte Margor. „Es ist ganz ungefährlich. Niki, der Idiot, hat bei diesem Versuch jedenfalls keinen Schaden genommen. Im Gegenteil, der Blick durch das Auge ist ihm sehr gut bekommen."
    „Auge?" fragte Arnd Telster verständnislos; er hatte offenbar Mühe, Margors Ausführungen zu folgen.
    „Ich meine das Kaleidoskop", berichtigte Margor ungehalten. „Du sollst hindurchsehen und dabei konzentriert an etwas denken, was du gerne sehen möchtest. Ich glaube nämlich, daß man durch Gedankenassoziationen das Kaleidoskop dazu anregen kann, Geschehnisse der Vergangenheit wachzurufen."
    „Ach so?" sagte Telster apathisch. „Woran muß ich denken?"
    Margor drückte ihm das Auge in die Hand und nötigte ihn, es mit der kristallinen Vorderseite vors Gesicht zu halten.
    „Wie wäre es damit, wenn du dir unsere erste Begegnung in Erinnerung rufst?" schlug Margor vor. „Denke scharf nach, konzentriere dich darauf. Wir sind einander zufällig in Terrania begegnet, und du warst bei meinem Anblick wie elektrisiert."
    „Ja, so war es", murmelte Telster versonnen, während er in das Auge starrte. Sein Gesicht war entspannt, er wirkte auf einmal wieder viel jünger, gleichzeitig jedoch auch wie abwesend. „Ich sehe es wieder klar vor mir ... aber mit ganz anderen Augen."
    „Wie meinst du das?" fragte Margor.
    Telster gab nicht sofort Antwort, und als er endlich sprach, da wandte er sich nicht an Margor, sondern es hörte sich an, als führe er ein Zwiegespräch mit sich selbst.
    „Ich komme gerade vom Sitz der LFT-Regierung, habe mich dort um einen Job beworben. Man hat mir in Aussicht gestellt, daß ich als Hyperphysiker in Imperium-Alpha arbeiten könne, aber einen endgültigen Bescheid erhielt ich nicht. Ich sollte noch einige Tests bestehen ... Und wie ich etwas ratlos und verwirrt auf die Straße trete, mich unter die Passanten mische, trifft es mich wie ein Schock. Etwas nimmt mich gefangen. Ich sehe einen blassen, dünnen Mann, der von mir Besitz ergreift. Zwischen uns herrscht eine stumme Absprache, obwohl wir einander fremd sind, wir uns zuvor noch nie gesehen haben. Der Fremde taucht in der Menge unter, und ich folge ihm, habe keine Mühe, ihm in der Menge auf den Fersen zu bleiben. Irgendwo treffen wir uns, sind allein, nur er und ich. Und er spricht zu mir, als wären wir alte Freunde. Doch zwischen uns besteht keine Freundschaft. Es ist eine Vertrautheit, wie sie zwischen einem Herrn und Meister und seinem Sklaven herrscht. Er unterdruckt mich vom ersten Augenblick an, ich bin ihm hörig ..."
    Telster begann immer schneller zu sprechen, bis die Worte formlich über seine Lippen sprudelten.
    Margor nahm ihm schnell das Auge ab.
    „Das genügt", sagte er.
    Telster wich taumelnd vor ihm zurück, starrte ihn dabei

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