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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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feindselig an.
    „Du... du hast mich versklavt, Boyt Margor", stieß er schwer atmend hervor. In seinen Augen flak-kerte beginnender Wahnsinn. „Ich war immer nur dein Sklave, du hast' mich unterdrückt und ausgenützt, meinen Willen gebrochen, mein Ich vergewaltigt... Dafür werde ich dich..."
    „Was wirst du, Arnd?" fragte Margor streng und spannte sich an. Er erkannte, daß es ein Fehler gewesen war, den Paratender durch das Auge blicken zu lassen. Der Blick in die Vergangenheit hatte ihn die Wahrheit über ihr Verhältnis erkennen lassen - aber er konnte diese Wahrheit nicht verkraften. Er hatte etwas erlebt, das Niki in seiner einfachen und treffenden Art einen „Wischer" nannte, doch war sein parapsychisch unbegabter Geist dieser Belastung nicht gewachsen.
    Arnd Telster war als Paratender für ihn wertlos geworden, darüber hinaus begann er ihm gefährlich zu werden.
    „In diesem Leben wirst du überhaupt nichts mehr tun", sagte Boyt Margor und ließ die angestaute PSI-Energie gegen seinen rebellischen Paratender frei.
    Damit war dieses Problem bereinigt.
    Am selben Tag starben noch zwei weitere Paratender ohne Margors Zutun. Der parasensitive Motivlenker hatte nun zusätzlich das Problem, drei Leichen loszuwerden, von denen eine sogar die verräterischen Symptome einer Zellschrumpfung aufwies.
    Aber Margor kümmerte sich nicht selbst um die Beseitigung der Leichen, sondern beauftragte damit Bu-rian Sohan. Der „Sheriff" wurde schon eine Möglichkeit finden, sich ihrer zu entledigen.
    Durch den Ausfall der Paratender, die sich mit dem Auge beschäftigt hatten, war Margor nun doch gezwungen, neue Leute in sein australisches Quartier zu beordern. Denn obwohl er dem Auge einige Geheimnisse entrissen hatte, wollte er bei weiteren Versuchen auf die Unterstützung ausgeruhter und geistig frischer Paratender zurückgreifen können. Außerdem dachte er an den Einsatz fähigerer Wissenschaftler, als Arnd Telster einer war.
    Denn so sehr er Pragmatiker war und ihn vor allem interessierte, welche Möglichkeiten ihm das Auge bot, fand er doch, daß es nichts schaden konnte, wenn Paratender für ihn herausfanden, wie es funktionierte. Dies war ihm immerhin soviel wert, daß er das Risiko einging, weitere Paratender - unter größter Geheimhaltung selbstverständlich - für die Experimente anzufordern.
    Nachdem er diesbezügliche Maßnahmen getroffen hatte, widmete er sich wieder persönlich dem Auge.
    Er wußte nun, daß man damit in die Vergangenheit blicken konnte. Das eröffnete ihm ungeahnte Perspektiven, aber er war sicher, daß das Auge noch mehr zu bieten hatte. Ni-kis Andeutung, daß der Blick in die Vergangenheit ein „unvollkommener Wischer" war, ließ ihn auf weitere, noch sensationellere Enthüllungen hoffen.
    Aber vorerst wurden se;ne Hoffnungen nicht erfüllt. Es gelang ihm trotz äußerster Konzentration und scharf umrissener Gedankenassoziationen nicht, klare Bilder aus der Vergangenheit zu bekommen. Er sah nur verschwommene Bildfetzen und bruchstückhafte Szenen, die er nie richtig zu fassen bekam.
    Teilweise führte er diese Mißerfolge auf seine eigene Unzulänglichkeit zurück und darauf, daß ihn die Beschäftigung mit dem Auge ungemein ermüdete. Seine mentalen Ausflüge in den Hyperraum und die Anstrengungen, die Barriere dieser Dimension zu durchdringen, führte zu einem starken Kräfteverschleiß. Die Experimente mit dem Auge laugten ihn förmlich aus.
    Er mußte immer wieder Pausen einlegen, um sich zu regenerieren. Doch einmal soweit gekommen, daß er gewisse Vorgänge mit Hilfe des Auges steuern konnte, dachte er nicht an Aufgabe. Er ahnte, daß er knapp vor einem entscheidenden Schritt stand, der ihm weitere Bereiche eröffnen würde, die das Auge zu bieten hatte.
    Als er nach einer längeren Erholungspause neuerlich daranging, durch gedankliche Assoziationsketten den Schleier zu lüften, der über der Vergangenheit lag, erlebte er eine Überraschung.
    Statt der erwarteten Bilder sah er plötzlich eine fremdartige Umgebung. Und er erkannte, daß er nicht nur einen Blick in diese Umgebung tat, sondern daß er auch physisch in sie versetzt worden war.
    Er verspürte einen eigenartigen Ruck - und fand sich im nächsten Moment in einer Art Blase wieder.
    Und ihm war klar, daß er soeben einen „Wischer" erlebt hatte.
    Margor war vorsichtig genug, sich nicht länger in der von ihm eroberten Blase aufzuhalten. So überwältigt er von seinem Erfolg auch war, er versuchte, auf dem Boden der

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