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0890 - Die Vergessenen

0890 - Die Vergessenen

Titel: 0890 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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regelrecht zerrissen worden.«
    Ich sagte: »Lassen wir das einmal beiseite. Sollten es tatsächlich Zombies oder ähnliche Wesen sein, dann müssen wir uns fragen, wie sie in diesen See hineingekommen sind. Gibt es da irgendeine Vorgeschichte, Ferry?«
    »Hm. Ist schwer.«
    »Auch unmöglich?«
    »Nein, doch es klingt fast so.«
    »Das interessiert uns immer«, sagte Bill.
    »Gut, dann will ich euch nicht länger auf die Folter spannen.« Er trank noch einen Schluck. »Dieser See hier ist der schlimmste, den wir hier im Umkreis haben.«
    »Wieso?«
    Er lächelte mich schief an. »Es ist ein Hort des Abfalls, der Umweltverschmutzung. Die Menschen haben alles hineingeworfen, was man sich nur vorstellen kann.«
    »Ist das ein Grund, um derartige Wesen entstehen zu lassen?«
    »Sicherlich nicht, John. Wie gesagt, man warf alles hinein. Vom Biomüll, Metall, Plastik…« Er atmete tief ein. »Ja, und dann gibt es da noch ein unbestätigtes Gerücht.«
    »Die interessieren uns auch«, sagte ich.
    »In diesen See sollen vor einigen Jahren drei Personen nicht ganz freiwillig hineingegangen und ertrunken sein.«
    »Weiter.«
    »Es ging da um radioaktiven Abfall. Um ein böses internationales Geschäft. Sie wissen, daß wir hier in der Gegend ein Atomkraftwerk haben?«
    »Das ist bekannt.«
    »Da sind einige Unregelmäßigkeiten passiert. Es muß sich da eine Clique gebildet haben, die es schaffte, radioaktives Material zu verkaufen. An wen, weiß keiner, aber die Clique bestand aus drei Leuten.«
    »Und das steht fest?«
    »Ja. Drei Männer.« Ferry trank. »Sie sind nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt, waren wie vom Erdboden verschluckt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Hat man denn nicht nach ihnen gesucht? Zum Beispiel in dem See.«
    »Soviel mir bekannt ist, nicht.«
    »Warum nicht?« fragte Bill.
    »Man wollte vertuschen. Was nicht sein darf, das darf eben nicht sein, wenn ihr versteht. Diese Atom-Lobby ist eine Macht, und man hat sich auch mit den Angehörigen der drei Verschwundenen geeinigt, denke ich mal. Da ist nichts mehr hochgekocht. Es hat ja auch keinen Sinn, nachzufragen. Ich habe es ja versucht und bin auf taube Ohren gestoßen. Offiziell sind die drei Mitarbeiter entführt und getötet worden. Keiner will mit den Geschäften zu tun gehabt haben, die sind alle an den Managern vorbeigelaufen. So sieht es aus.«
    »Und du meinst«, sagte Bill, »daß wir diese drei verschwundenen Männer in diesem völlig verschmutzten See finden.«
    »Das denke ich mir.«
    »Und die Bewegungen im Boden?« hakte ich nach. »Haben Sie dafür auch eine Erklärung?«
    »Nein.«
    »Wir sind ebenfalls ratlos«, sagte Bill.
    Eine Schweigepause entstand. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich hatte meinen Becher mittlerweile geleert und brachte ihn wieder weg.
    Bills nahm ich mit.
    Als ich vor der Bude stand und die Becher überreichte, zitterte der Boden wieder.
    Ich schaute zu der dicken Frau hin. Sie hatte ihr Lachen verloren. Anscheinend waren auch ihr die Vibrationen aufgefallen. Fahrig wischte sie über ihre Stirn und blickte von der Seite her ihre Tochter an. »Janet, merkst du es auch?«
    »Was denn?«
    »Das Zittern.«
    »Wo?«
    »Unter dir.«
    »Aber ich spüre es«, sagte ich. »Es ist genau zu merken. Da rollt etwas auf uns zu.«
    »Fast wie ein Erdbeben«, hauchte die Frau und bekam dabei eine Gänsehaut.
    Dann mußte sie sich um die nächsten Kunden kümmern, die an den Stand drängten.
    Ich ging zurück zu Ferry und Bill. Die beiden waren sehr nachdenklich geworden. »So ähnlich war es auch bei mir«, flüsterte Bills Kollege, »nur stärker.«
    »Ja, das kennen wir.«
    »Ich denke, sie haben ein neues Ziel«, sagte Bill so laut, daß gerade wir es hören konnten.
    »Meinst du den Markt hier?«
    Bill Conolly nickte seinem ehemaligen Kollegen zu. »Genau den meine ich.«
    Ferry Grey wurde bleich. »Dann müßten wir ihn ja evakuieren lassen.«
    »Zu spät.« Die Worte hatte ich gesagt, denn plötzlich gellten hinter uns die ersten Schreie.
    Wir fuhren herum, schauten zu Boden und sahen die Welle, die geradewegs in unsere Richtung schwappte…
    ***
    Diesmal war es anders.
    Der Marktplatz war gepflastert, aber der Kraft machte dies nichts aus.
    Sie riß die Steine aus dem Verbund, als sie sich weiterwälzte und keine Rücksicht auf die Menschen nahm, deren erschreckte Schreie sich mit dem hellen Klang gegeneinanderprallender Steine mischte.
    Es war über die Besucher hereingebrochen, wie ein unheimliches Gewitter

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