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0890 - Stygias Plan

0890 - Stygias Plan

Titel: 0890 - Stygias Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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zu bringen. An der nächsten Gabelung warf sie sich mit aller Kraft nach rechts… und blieb erschöpft liegen.
    Wenn das Bombardement nun hier seine Fortsetzung finden sollte, dann war sie verloren. Panisch suchte sie ihre ungeschützten Körperstellen ab. Nichts. Sie hatte unverschämtes Glück gehabt, denn die Dornen, die es geschafft hatten, an Tigoras Schwert vorbei zu kommen, hatten ausschließlich den Panzer getroffen. Lange Sekunden verstrichen, in denen Tigora auf die nächste Attacke wartete, doch es geschah nichts.
    Fallen? Wozu gab es die hier überhaupt? Das gesamte Labyrinth war doch bereits eine einzige verfluchte Falle!
    Und Ekla? Hatte sie einen anderen Weg gewählt? Tigora wünschte ihrer Gegnerin, dass sie mit Dornen gespickt war, doch an eine solche glückliche Wendung mochte sie dann doch nicht glauben. Vorsichtig stand sie auf. Alles blieb ruhig. Als sie jedoch ihre Blicke zum Ende des Ganges richtete, atmete Tigora heftig ein. Das Ende konnte sie nicht erkennen, denn keine zehn Schritte vor ihr verschwand der Gang in einer wabernden Masse, die man beim besten Willen nicht als Nebel bezeichnen konnte.
    Nein… das war weitaus mehr…
    ***
    Professor Zamorra fühlte sich in diesem Dschungel äußerst unwohl.
    Er war durchaus empfänglich für die Schönheit, die Farbenpracht und Vielfalt an Vegetation, die dem Auge hier geboten wurden; er reagierte durchaus positiv auf die Geräusche, die es so nur im Urwald gab - alles keine Frage.
    Dass er hier und jetzt allerdings am liebsten sofort wieder verschwunden wäre, lag sicher an der Tatsache, dass dieser Dschungel sich nicht etwa in Afrika befand, ja, nicht einmal auf der Erde… sondern mitten in den Schwefelklüften.
    Mitten in der Hölle!
    Dalius Laertes trat neben den Parapsychologen. Das Gesicht des Vampirs, der ursprünglich von der Welt Uskugen stammte, war immer bleich und hager. Heute schien sich das noch verstärkt zu haben, doch das konnte daran liegen, dass die intensiv farbige Umgebung einen extremen Kontrast erschuf.
    »Wenn sie hier zu finden wäre, dann würde ich mich nicht darüber wundern. Das alles hier erinnert schon heftig an ihre Heimat Afrika.« Zamorra erwartete im Grunde keine Antwort, denn Laertes war äußerst schweigsam. Wer seine Geschichte kannte, den Zustand, in dem er sich nun schon seit Hunderten von Jahren befand, der brachte dafür Verständnis auf.
    Die Person, die hier neben Zamorra stand, war nicht Dalius Laertes selbst, sondern der Körper seines Sohnes Sajol, dessen magisches Potential so ungeheuer groß war, dass man es bannen musste. Die Gefahr für seine Umgebung wäre sonst nicht mehr kalkulierbar gewesen. Sein Vater - Dalius Laertes - hatte sein Bewusstsein wie eine schützende Decke um das seines Kindes gelegt.
    Nur so konnte verhindert werden, was niemals geschehen durfte - nichts und niemand würde einen befreiten Sajol aufhalten können. Und so befanden sich Vater und Sohn in einem ständigen Prozess der Behütung . So hatte Laertes es einmal selbst ausgedrückt. Der Begriff stimmte natürlich so nicht, denn es war eher ein immer währender Kampf, bei dem stets die Gefahr bestand, dass sich die falsche Waagschale zu sehr neigen mochte. Vor diesem Tag fürchtete sich Laertes - und nicht nur er!
    »Es ist Afrika.« Laertes sprach leise, kaum verständlich, doch immerhin antwortete er. »Die Schwefelklüfte sind instabil. Sie unterliegen ständiger Veränderung. So ein Dschungel kann also durchaus plötzlich hier entstehen, wo gestern vielleicht eine Wüste gewesen war. Doch das hier ist anders. Es ist zu exakt, zu präzise, verstehst du?« Zamorra verstand nicht, also fuhr der Uskuge fort.
    »Ein Dschungel, der hier in der Hölle entsteht, der wäre bestückt mit surrealen Pflanzen und Baumriesen, die aus der Phantasie eines kranken Gehirns entsprungen sein könnten - es gäbe eine Fauna, die einem Alptraum alle Ehre machen würde. Doch all das gibt es hier nicht. Das hier ist afrikanischer Dschungel.«
    Zamorra ließ Laertes' Ausführungen erst einmal unbewertet. Wenn der Vampir damit richtig lag, dann mochte das unerwartet neue Probleme aufwerfen.
    Probleme! Davon hatte der Professor mehr als ausreichend zur Hand. Der ständige Kampf gegen die Schwarzmagischen war aufreibend. Hinzu kamen die Fragen, die sich um die weißen Städte drehten, die überall in der Galaxis ganze Welten übernahmen; niemand ahnte auch nur, wer oder was sich hinter den ominösen Herrschern verbergen mochte, die den Plan

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