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0892 - Jagd durch die Zeit

0892 - Jagd durch die Zeit

Titel: 0892 - Jagd durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Forschungsstation in den Alpen komplett zerstört. Mit Dhyarra-Energie versuchten die Ewigen tatsächlich, die Flammenfratze aus Bruder Franziskus zu entfernen und in den besagten Magiekundigen zu transferieren. Aber ich konnte rechtzeitig eingreifen, bevor es zu einem größeren Schaden kam und Bruder Franziskus befreien. Ich nahm ihm die Erinnerung an diese Ereignisse und schickte ihn nach Deutschland zurück, wo er im Kloster Maulbronn fröhlich bis zu seinem Tode weiterlebte. Die beiden Ewigen habe ich in den nächsten Jahren hinüber gehen lassen, um die Flammenfratze auf ewig vor ihrem Zugriff zu schützen.«
    »Aber du hast anscheinend etwas übersehen, Assi«, sagte Nicole voller Triumph. »Denn den Men in Black war es unwissentlich doch gelungen, einen kleinen Bewusstseinssplitter der Flammenfratze in einen französischen Magier namens Auguste Benzema zu übertragen, der seinerzeit am Wiener Hof ein ziemlich bekannter Mann war. So ein Pech aber auch.«
    Sid Amos stutzte. »Benzema? Ja, an den erinnere ich mich tatsächlich. Ein eitler Wichtigtuer. Ihn hatten sie also als Medium, wenn ich das mal so sagen darf, ausersehen. Ich habe ihn wohl tatsächlich übersehen.«
    »Hast du.«
    »Ich begreife nun alles. Während Franziskus die Flammenfratze weiterhin mit seinem Geist bändigte, gab es nun einen freien Ableger in Auguste Benzema. Über all die Jahrhunderte holte sich die Flammenfratze ihre Opfer, um zu erstarken. Dazu gründete Benzema immer wieder diese seltsamen Flammenkulte. Ich nehme an, dass er in ganz Europa aktiv war.«
    »Genau. In Deutschland nannte er sich zum Beispiel August Benz. Er muss alleine in Deutschland sechs, sieben Opferstätten gehabt haben, die er im Laufe der Jahrhunderte ausbaute.«
    »Und warum hat dieser Bewusstseinssplitter nicht alles darangesetzt, sich sofort wieder mit Svantevit zu vereinigen, wie es die Flammenfratze auch will?«
    »Du wirst lachen, Sid. Weil dieser Splitter zu klein war. Er wusste nichts von der Flammenfratze und Svantevit. Er hielt sich für ein eigenständiges Wesen. Das war bis zuletzt so. Merlins Stern konnte keine Verbindung des Bewusstseinssplitters zu den beiden anderen erkennen.«
    »Nun gut. Ich…« Urplötzlich krümmte sich Sid Amos zusammen und zitterte. In rasender Folge verwandelte er sich in seine Tarnidentitäten und schließlich in sein wahres Aussehen. Ein riesenhaftes Teufelsmonster füllte plötzlich den halben Raum aus. Fast hätte es Pater Ralph erdrückt, der sich gedankenschnell zur Seite rollte.
    »Aaaaaaah!« Das urwelthafte Brüllen aus dem weit aufgerissenen Maul ließ die Menschen für Momente in Agonie fallen. Unkontrollierte magische Entladungen manifestierten sich im Raum. Höllenfeuer brannten, geisterhafte Gestalten erschienen, Dämonen hieben mit ihren Krallen aus brennenden Aureolen heraus nach den Menschen. Charles, der Schmied, wurde dabei an der Schulter verletzt. Er grunzte nur.
    Merlins Stern leuchtete grell auf. Silberne Blitze zuckten auf die höllischen Biester zu und zerrissen sie. Klagende Laute mischten sich mit schrillen Todesschreien. Den Teufel selber griff das Amulett aber nicht an.
    Dann war es vorbei. Der Höllische schrumpfte in die Gestalt des düsteren, hochgewachsenen Mannes zurück. Seine Augen verdrehten sich so, dass nur noch das Weiße zu sehen war, während der Körper schlotterte.
    »Ich… muss… gehen«, flüsterte Sid Amos. Nur unter großer Mühe drehte er sich drei Mal im Kreis und verschwand schließlich in einer Schwefelwolke.
    Die Menschen in Mostaches Kneipe »Zum Teufel« standen unter Schock. Auch Zamorra und Nicole. So herrschte noch ein paar Minuten eine seltsame, fast andächtige Stille.
    »Das war echt«, murmelte Nicole. »Kann mir einer sagen, was das gerade war? Hat Svantevit angegriffen?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Zamorra zurück und umarmte seine Lebensabschnittsgefährtin. »So außer Kontrolle habe ich den alten Teufel auf jeden Fall noch niemals erlebt. Irgendwie tat er mir… leid.«
    »Untersteh dich«, gab Nicole zurück. »Sonst schläfst du heute Nacht auf der Couch.«
    ENDE des ersten Teils
    [1] Maßeinheit der Ewigen: ein Dryn = 96,4 cm
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 836 »Die Traumzeit stirbt!«
    [3] Zylindrisches Zwci-Mann-Beiboote der Ewigen
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 124 »Das Flammenschwert«, und folgende
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 814 »Der geheimnisvolle Engel«
    [6] Siehe Professor Zamorra Nr. 866 »Die Herrin der Raben«, Professor

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