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0892 - Jagd durch die Zeit

0892 - Jagd durch die Zeit

Titel: 0892 - Jagd durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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täuschte nicht. Die Kaiserin-Witwe war plötzlich sehr angespannt, denn sie wollte ihren Sinnen nicht trauen. Der Mentalspürer auf ihrer Brust gab Alarm, indem er blau pulsierende Bilder Svantevits in ihrem Gehirn entstehen ließ.
    Die Flammenfratze war also ganz in der Nähe!
    Der Augustiner-Barfüßer trug sie mit Sicherheit nicht. Also steckte sie in dem Zisterzienser. Das passte insofern, als dass auch Eskil von Lund diesem Orden angehört hatte.
    Abraham a Sancta Clara erzählte ihr, dass die Gräfin Theresia Maria von Waldstein, eine fürchterliche Hexe, am Wüten des Schwarzen Tods schuldig sei, denn diese habe die Pestdämonin Labartu beschworen. Und nun erbaten sie von der Kaiserin die Heilige Kreuzpartikel, jenes Stück Holz aus dem Kreuze Christi, das die größte Reliquie des Kaiserhofes war, um die Hexe damit zu vernichten. Die Kaiserin-Witwe überließ es den beiden heimlich. Denn Ser Capdevila, seiner Tochter Theresia Maria noch immer zugeneigt, hätte es niemals zugelassen, dass jemand sie tötete. So stellte sie sich zum ersten Mal massiv gegen Capdevila. Denn was nützte ihnen das Kaisertum, wenn es nachher kein Volk mehr gab, das sie regieren konnten?
    Noch am selben Abend informierte Eleonora Leopold über den unverhofften »Fund«. »Wir können es nicht glauben«, sagte der Kaiser. »So plötzlich läuft Uns die Flammenfratze wieder über den Weg? Nun, dann werden wir sie auf dem Wege ausschalten, den wir uns schon seit Längerem zurechtgelegt haben.«
    »Gut. Tun Wir das.«
    ***
    Gegenwart, Schloss Wildenstein
    Der Kopf des Zeremonienmeisters schien förmlich zu explodieren. Die Maske verschwand. Blitzschnell bildete sich stattdessen ein Meer aus roten, gelben und blauen Flammen, die zu einer Fratze zusammenflossen. Die machtvolle Aura, die mit einem Schlag den ganzen Raum erfüllte, kündete davon, dass es sich tatsächlich um Svantevits viertes Gesicht handelte. Die Fratze kreischte schrill.
    »Scheiße!«, schrie Zamorra. Erste Flammenspeere zuckten auf ihn zu. Doch Merlins Stern baute den grünen Schutzschirm rechtzeitig auf. Die Flammenspeere fuhren in das gespenstisch wirkende grüne Leuchten und waberten dort auseinander. Gleichzeitig schoss das Amulett zurück. Silberne Energielanzen schlugen in die Flammenfratze ein, wurden von dieser aber aufgesogen. Auch dieses Mal konnte Zamorra keinerlei Wirkung erkennen. Ihm war trotzdem nicht bang. Sollte Svantevits viertes Gesicht Übergewicht bekommen, würde sich das Amulett mit Nicole mit großer Wahrscheinlichkeit zum FLAMMENSCHWERT verbinden. Vor dieser Ultimaten, nach wie vor völlig unerklärlichen Waffe floh selbst der übermächtige Vierköpfige. Allein schon die Aussicht, dass es entstehen könnte, weil sich beide dazu nötigen Komponenten in der Nähe befanden, hatte ihn in der Vergangenheit bereits in die Flucht geschlagen.
    Panik entstand unter den Flammenjüngern. Sie schrieen und liefen nach allen Seiten weg. Dabei rannten sie sich gegenseitig über den Haufen, trampelten auf den am Boden Liegenden herum. Ein vom grünen Schutzschild Zamorras abgeprallter Flammenspeer traf einen Flammenjünger in den Rücken. Gleich darauf stand er in hellen Flammen.
    Er brüllte entsetzlich, während er als loderndes Fanal durch den Raum taumelte und schließlich wimmernd zusammensank. Als er den Boden erreichte, bestand er nur noch aus Ascheflocken. Welch fürchterliche Hitze hatte ihn getötet?
    Im ganzen Gewölbe wetterleuchtete und irrlichterte es wie bei einem starken Gewitter am Matterhorn. Allerdings ohne Donner. Denn dieses Aufeinandertreffen spielte sich völlig lautlos ab. Zu hören waren nach wie vor nur die Menschen.
    Auch Zamorra. Er ächzte, weil er plötzlich eine Art Sog spürte, der ihm das Gehirn aus dem Schädel zu ziehen drohte. Gleichzeitig stellte Merlins Stern seine Angriffe ein. Der Meister des Übersinnlichen spürte, dass das Amulett alle seine Kräfte brauchte, um die Schutzsphäre aufrechtzuerhalten und zu verstärken.
    Aber nicht einmal die reichten. Der Professor kannte den stärker werdenden Sog. Merlins Stern zapfte ihn an, zog ihm seine Lebensenergie ab und leitete sie in den Schutzschirm. Sein Gesicht verzerrte sich. Er spürte Schwäche.
    Ich muss mich aufrecht halten. Ich muss… Merlin, das Amulett tötet mich.
    Wann besinnt es sich endlich auf das… aaaaah… FLAMMENSCHWERT?
    Nicole sah, was los war. Sie zog den Blaster und feuerte blassrote Laserstrahlen in die Flammenfratze und den darunter stehenden

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