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0893 - Der Rachegeist

0893 - Der Rachegeist

Titel: 0893 - Der Rachegeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind die Mitglieder des Höllenclubs gekommen. Davon bin ich fest überzeugt.«
    »Ja, ich auch. Und ich denke, daß wir hier, wenn überhaupt, etwas über den Club in Erfahrung bringen können.«
    Mein Freund stand bereits am Schreibtisch. Er klopfte mit der flachen Hand auf den Rand. »Dann würde ich vorschlagen, daß wir hier anfangen - oder?«
    »Sicher.« Ich ging ebenfalls hin und nahm mir die rechte Seite vor, während sich Suko für die linke entschlossen hatte. Wir zogen einige Schubladen auf, wühlten darin herum, fanden einige Papiere, aber es waren nur Geschäftsunterlagen, die sich mit dem Kauf des Fitneßcenters beschäftigten.
    Rechnungen, Kostenvoranschläge, Pläne, eben alles normale Dinge.
    »Was ist bei dir, Suko?«
    Er saß in der Hocke und hob die Schultern. »Eigentlich nichts. Einige Briefe.«
    »Oh…«
    »Geschäftsbriefe. Vergiß es.«
    »Das ist schlecht.« Ich zog die Schubladen ganz heraus und stellte sie auf den Boden. Oft ist es so, daß alte Schreibtische dieser Art, die noch aus der Jugendstilzeit stammten, auch mit Geheimfächern ausgerüstet waren. In diesem Fall hatten wir Pech. Das Möbel hatte eine stabile Rückwand, und irgendwelche geheimen Fächer entdeckten wir auch nicht in dem Schreibtisch, obwohl ich schon darunterkroch und mir das Holz von unten her ansah.
    »Pech gehabt!« Ich kroch wieder hervor.
    Suko stand bereits und hatte das Gesicht verzogen. »Sieht nicht gut aus«, kommentierte er.
    Ich runzelte die Stirn und gab ihm im Prinzip recht. »Es sieht danach aus, als hätte dieser Don Farell ein Doppelleben geführt. Ganz bestimmt sogar. Hier hat er gewohnt, und im Keller seines Studios hat er dann seine Beweise verborgen.«
    »Theorie.«
    »Ja.«
    »Außerdem sind wir hier noch nicht fertig. Wir schauen uns mal die Bücher an, und ich würde vorschlagen, daß wir die meisten von ihnen aus den Regalen räumen.«
    »Klar, wir haben ja Zeit.«
    Suko fing bereits an. Ich trat noch an eines der drei Fenster und schaute in den Vorgarten hinein.
    Der Schnee fiel spärlicher, die Sicht besserte sich. Ich konnte sogar den BMW sehen, der vor dem Grundstück stand.
    Eine Bewegung vor dem Haus entdeckte ich nicht. Nur ein Auto kroch förmlich über die Straße und bewegte sich wie ein rollender Schatten durch den dünnen Schnee.
    Ich drehte mich wieder um und wollte Suko ansprechen, aber das Wort blieb mir in der Kehle klemmen. Sukos Haltung gefiel mir überhaupt nicht. Steif stand er vor der Bücherwand, einige Werke lagen bereits auf dem Boden, und ein Buch hielt er in der Hand. Er hatte den rechten Arm halb in die Höhe gestreckt, sein Kopf war nach hinten gedrückt, er schaute in die Höhe und wirkte wie eingefroren.
    In meinem Hirn klingelten die Alarmglocken. Behutsam sprach ich meinen Freund an. »Suko…«
    Er reagierte nicht.
    »He, was ist mit dir?« Ich wollte auf ihn zugehen, nahm davon Abstand, weil sich Suko bewegte und langsam umdrehte. Ich schaute in sein Gesicht.
    Es war verändert.
    Von einer Fratze konnte man nicht sprechen, mich erinnerte es mehr an eine Maske, in der sich nichts regte. Er sah aus, als stünde er unter Spannung. Das Buch rutschte ihm aus der rechten Hand und landete am Boden.
    War es das Gesuchte?
    »Was ist mit dir?«
    Er atmete heftig und stoßweise. »John, wir, wir sind nicht mehr allein.« Träge drehte er den Kopf nach rechts, um dort hinzuschauen, wo der breite Schreibtisch stand.
    Auch ich blickte zu diesem Ziel hinüber.
    Und ich sah die Gestalt.
    Aber ich sah noch mehr.
    Sie hatte keinen Mund mehr. Wo er einmal gesessen hatte, klaffte eine Wunde…
    ***
    Dieser Anblick hatte auch mir einen Schock versetzt. Ich stand ebenso starr wie mein Freund und wußte zunächst nicht, was ich mit dieser Erscheinung anfangen sollte.
    Sie war in der Tat eine Erscheinung, kein normaler Körper, sondern ein bleiches, geisterhaftes Gespenst, das ich noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte.
    »Wer ist das?« murmelte ich. Die Worte hatten einfach ausgesprochen werden müssen, und ich hatte auch nicht mit einer Antwort gerechnet, die aber bekam ich seltsamerweise von Suko.
    »Den, den kenne ich«, hauchte er. »Verdammt, den habe ich schon mal gesehen!«
    »Wo?«
    »Im Keller des Studios, bevor du kamst. Als ich mit der Peitsche gegen den stinkenden Körper schlug, hat er sich gelöst. Das ist der Geist, John, das ist das Bewußtsein. Verdammt, es hat sogar Gestalt angenommen, aber nicht wirklich, nur feinstofflich.« Suko war ziemlich durcheinander,

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