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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit war es schwer zu schätzen, wann sie uns erreicht hatte.
    Zumindest Suko und ich waren fasziniert, denn wir trafen keinerlei Anstalten, unsere Plätze zu verlassen.
    »Der Tod!« keuchte Gordy. »Das ist der Tod. Und sie sind dabei. Kaldar und Sinara…«
    »Wie?«
    Eine Antwort erhielt ich nicht mehr, denn vom Hubschrauber aus explodierte etwas und raste als breite, helle und blendende Straße genau auf uns zu…
    ***
    Kling und Ricken waren nur mehr Marionetten, die den Befehlen eines anderen gehorchten.
    Sie hockten auf ihren Sitzen, sie starrten nach vorn durch die Scheibe, wo sich immer noch die beiden teigigen Gesichter wie plattgedrückt abzeichneten.
    Sie waren nicht mehr sie selbst. Man hätte sie nach ihren Namen fragen können, ohne daß es ihnen möglich gewesen wäre, eine normale Antwort zu geben.
    Ted und Don waren willenlose Geschöpfe, nicht mehr als Zombies, Werkzeuge in der Umklammerung des Unglaublichen und Unfaßbaren, über das sie nicht nachdachten.
    Sie flogen nur!
    Flogen sie tatsächlich? Oder waren es in Wirklichkeit die anderen Wesen, die ihnen die Befehle übermittelten, denn die Handbewegungen der Piloten glichen denen von Robotern.
    Sie visierten ihr Ziel an. Es war Ricken, der dafür sorgte, daß die gewaltige Hummel immer mehr an Höhe verlor. Die beiden Piloten taten nichts anderes als ihre »Pflicht«. Ihr Denken wurde von der anderen Macht kontrolliert. Die Männer gehorchten nur den Befehlen, und sie würden, ohne mit der Wimper zu zucken, in den Tod fliegen.
    Das alles war so vorprogrammiert.
    Wieder senkte sich der mächtige Körper. Als knatternder, lauter und düsterer Schatten flog er jetzt so tief über den Boden hinweg, daß er sogar den Radarstrahlen des Flughafens entkam. Niemand sah ihn auf dem Schirm, keiner konnte den Weg verfolgen, und vermißt wurde die Maschine in London auch noch nicht. Sie war schließlich in der Zeit, und die Sondererlaubnis für einen Nachtflug lag vor.
    Es lief alles nach den Plänen der beiden Geschwister ab, denen es nichts ausmachte, keine Körper zu haben. Wichtig war allein der Geist, und der existierte nach wie vor.
    Das Ziel rückte näher.
    Kaldar und Sinara wußten es. Sie spürten und fühlten die Reichweite des Jungen. Er konnte ihnen nie entgehen, das Band zwischen ihnen bestand seit Tausenden von Jahren.
    Weiter, weiter…
    Der Wald, ein letztes Hindernis. Dahinter mußten sie sich aufhalten. Sie bewegten sich auch nicht mehr weiter. Sie würden…
    LICHT!
    Es war ein Befehl, der Ted Klings Kopf erreichte. Der Co-Pilot konnte sich dagegen nicht wehren.
    Er wußte auch, was der Befehlsgeber damit hatte erreichen wollen, und als Ted seinen Arm nach vorn bewegte, da dauerte es nur mehr zwei Sekunden, bis vor dem Hubschrauber der bleiche Scheinwerfer regelrecht explodierte…
    ***
    Und er hatte uns getroffen!
    Es stand wie im Regiebuch geschrieben. Wir würden dem Scheinwerfer nicht mehr entkommen.
    Wir waren geblendet, wir konnten die Augen nicht mehr öffnen, und in meinen Ohren schwoll der Lärm des Hubschraubers zu einem wahren Inferno an.
    Apokalypse now, dachte ich. So ähnlich hatte sich die Musik zu dem Film damals auch angehört.
    Das Inferno setzte sich aus unzähligen Donnerstimmen zusammen. Mein Kopf schien platzen zu wollen, und wider aller Vernunft öffnete ich die Augen, wobei ich noch auf dem Fleck stehenblieb, anstatt den Lichtkreis zu verlassen, wo wir uns wie Zielscheiben aufhielten. Ich rechnete auch mit Schüssen, aber es wurde nicht gefeuert. Statt dessen blieb der Lärm, der sich nun verlagert hatte und über unseren Köpfen als mörderischer Donner schwebte.
    Aber ich hörte noch etwas anderes.
    Einen Schrei!
    Oder waren es zahlreiche Schreie, die sich zu einem einzigen und nie enden wollenden vereinigten?
    Sie durchbrachen das Donnern des Hubschraubers, sie sägten ebenfalls in meine Ohren hinein, und plötzlich sah ich mich gezwungen, die Augen zu öffnen und gleichzeitig zur Seite zu schauen, wo der Junge stand.
    Ich sah Gordy im Profil. Doch auch jetzt zeichnete sich das dritte Auge unübersehbar auf seiner Stirn ab.
    Es strahlte. Es sandte seinen Strahl, diese Botschaft, hinein in das Licht und damit auch gegen den alles beherrschenden, mörderischen Hubschrauber, der noch immer über uns schwebte, als könnten sich die Piloten nicht entscheiden, ob sie nun landen oder wegfliegen sollten.
    Sie landeten nicht.
    Sie konnten es nicht, denn diesmal bewies Gordy, was in ihm steckte. Sein Auge hatte

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