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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tränen sprach er weiter und wiederholte seine ersten Worte. »Ich habe es nicht geschafft, verflucht! Nein, ich habe es nicht geschafft. Sie sind nicht vernichtet.«
    »Meinst du die Starks?«
    »Ja, die ehemaligen Hohepriester. Sie haben sich Opfer gesucht, die für sie töten sollten. Es waren die Piloten. Sie konnten nichts dazu. Sie haben in der Maschine gesessen, sie sind geflogen, und sie wurden von den anderen beherrscht.«
    »Um uns zu töten?« fragte Suko.
    Gordy nickte. »So hatte es sein sollen. Wir sollten sterben. Dieser Hubschrauber sollte unser Auto zerstören, aber ich war schneller…« Er atmete scharf aus und nickte. Dann lachte er. Aus seinem Mund klang es schaurig, denn es hörte sich nicht so an wie das Lachen eines Jugendlichen.
    Abrupt brach es ab. Gordy versteifte sich. Sein Blick war auf den brennenden Wald gerichtet, in dem zahlreiche Baumstämme glühten.
    »Da ist noch was«, flüsterte er, und das dritte Auge auf seiner Stirn fing wieder an zu zucken. »Ja, da ist etwas. Ich spüre es genau.« Seine Hand zuckte vor. »Im Wald, genau, im Wald. Nicht alles ist tot.« Er schaute mich zuerst wild an, danach Suko. »Sie haben überlebt. Kaldar und Sinara sind nicht gestorben. Sie leben, ich spüre das.«
    Mir gefiel Gordy nicht. Er sah aus, als wollte er sich jeden Augenblick in den heißen und glühenden Wald hineinwühlen, in dem deutlich sichtbar das verbrannte Wrack des Hubschraubers wie ein von aller Welt vergessenes Kunstwerk lag.
    Neben diesem Klumpen sahen wir die Bewegung. Nichts Großes oder Unheimliches. Zwischen den glühenden Stämmen huschte lautlos und geisterhaft etwas hindurch, es durchquerte auch die Flammen und wallte plötzlich in die Höhe.
    Schon einmal hatten wir dieses Phänomen erlebt. Im Heim, als sich die Leiber von den Körpern gelöst hatten.
    Nun schwebten sie wieder vor.
    Weg von der alten Stelle, wo alles verbrannt war. Sie waren für uns nicht greifbar, ich hätte schneller als der Blitz sein müssen. Bevor wir noch handeln konnten, hatte die Dunkelheit sie verschluckt und würde sie so leicht nicht mehr hergeben.
    Kaldar und Sinara waren verschwunden.
    Bestimmt nicht für immer. Sie würden wiederkommen, das stand fest. In der Ferne hörten wir den Klang der Sirenen. Er klang dort auf, wo sich auch der Flughafen befand. Dort war man aufmerksam geworden, denn in der Nacht leuchtete ein Feuer meilenweit.
    »Komm«, sagte ich zu Gordy.
    »Wohin?«
    »Zum Wagen.«
    Er nickte und ging freiwillig vor.
    Daß er weinte, erkannten wir am Zucken seiner Schultern.
    »Was tun wir mit ihm?« fragte Suko.
    »Ich weiß es nicht, ehrlich nicht…«
    ***
    Manchmal ist von Vorteil, wenn man so weitreichende Vollmachten hat wie Suko und ich. Vom Flughafen her waren sie mit großer Mannschaft gekommen, nicht nur die Feuerwehr war angerollt, auch die Mitglieder der Sicherheitstruppe waren erschienen, rauhe Burschen, die uns sofort in die Mangel nehmen wollten. Wie gesagt, es gab diese Ausweise, und deren Anblick hatte die Leute freundlicher werden lassen.
    Wir hielten den Jungen versteckt. Zum Glück kam auch niemand auf die Idee den Rover durchsuchen zu wollen, wir allein berichteten von einem normalen Absturz, erklärten, daß der Hubschrauber über dem Wald ins Trudeln geraten war und von dem Piloten nicht mehr hatte abgefangen werden können.
    Damit mußten sich die Männer zufriedengeben, auch wenn hin und wieder, die Frage aufklang, was wir um diese Zeit in dieser Gegend gesucht hatten. Obwohl wir den anderen keine Antwort schuldig waren, erklärten wir, daß wir auf der Rückfahrt von einem Einsatz gewesen waren.
    Es war kurz vor drei Uhr morgens, als wir uns in den Wagen setzten und wieder losfuhren.
    »Willst du fahren?«
    Suko nickte. »Ja, du hast dich an den Jungen einfach zu sehr gewöhnt. Sag mir nur, wo du hinwillst.«
    Ich grinste ihn an. »Nach London.«
    »Daß New York nicht dein Ziel ist, weiß ich auch.«
    »Sarah Goldwyn.«
    »Hoi! Einfach so?«
    »Ja.«
    »Gut, für die Schäden übernehme ich keine Verantwortung.«
    »Das brauchst du auch nicht«, murmelte ich und machte es mir im Fond so bequem wie möglich.
    »Ich werde übrigens auch bei den beiden bleiben. Du kannst ja zurück in die Wohnung fahren.«
    »Sollen wir auch schlafen?«
    »Ich bitte darum.«
    »Okay. Dann kann der eine, den anderen ja anrufen. Kommt darauf an, wer zuerst auf den Beinen ist.«
    Ich gähnte. »Wie ich dich kenne, wirst du es wohl sein, Suko.«
    Die Erschöpfung hatte

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