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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Antwort gehört. Er drehte den Zündschlüssel, und der Motor nahm sauber seinen Betrieb auf. Wieder einmal waren wir unterwegs.
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Natürlich war die Tageswende längst überschritten worden. Es ging bereits auf die zweite Morgenstunde zu. Müdigkeit überkam mich nicht, dafür war die innere Spannung einfach zu groß. Und ich wußte auch, daß es weitergehen würde. Vor allen Dingen war das für mich an Gordys Haltung abzulesen. Der Junge saß nicht entspannt neben dem Fenster, sondern schaute nach draußen.
    Über den Privatweg fuhren wir der normalen Landstraße entgegen. Wir würden sie ein Stück fahren, um dort hinzugelangen, wo wir über die Auffahrt den Motorway in Richtung London erreichten.
    Falls es dazu überhaupt kam, denn das Verhalten des Jungen irritierte mich.
    Gordy war sehr unruhig geworden. Immer wieder bewegte er seinen Körper, er drückte ihn auch in meine Richtung, um dort ebenfalls durch die Scheibe schauen zu können.
    »Was hast du?« fragte ich ihn nach einer Weile.
    Gordy schaute mich an. Seine Augen hatten sich etwas verändert. Sie waren dunkel und zugleich blaß geworden. Aber über ihnen, genau an der Stirn, bewegte sich die Haut in leichten Zuckungen, und es sah so aus, als wäre das dritte Auge dabei, nach vorn zu stoßen.
    Was spürte er?
    »Gordy!«
    Er hörte nicht, drückte sich nach unten, schaute wieder in die Höhe, suchte den Himmel ab und kurbelte dann das Fenster nach unten.
    »Suko - bitte, halte an.«
    »Wann? Jetzt?«
    »Ja.«
    Mein Freund drehte den Kopf, um meinen Blick zu erwischen. Als ich nickte, stoppte er, ließ den Motor aber noch laufen. Wir befanden uns auf der Einsamkeit der Landstraße. Luton und auch der Flughafen lagen rechts von uns, zu sehen als schwache Lichtglocke, die über dem finsteren Boden schwebte.
    Ein lichtes Waldstück befand sich ebenfalls in der Nähe. Obwohl die Bäume weit auseinander standen, ballte sich zwischen den Stämmen die graue Dunkelheit.
    »Kannst du den Motor abstellen, Suko?«
    »Mach ich doch glatt.«
    Es wurde still - nein, nicht ganz still, denn unsere Atemzüge wurden von einem anderen Geräusch übertönt.
    Ein Brummen oder Knattern?
    »Hört ihr es auch?« fragte der Junge leise.
    »Ja«, gab ich zu.
    »Was ist das?« wollte Suko wissen.
    »Es kommt von oben.«
    »Habe ich auch gehört, John.«
    »Die Gefahr«, sagte der Junge. »Es ist die verdammte Gefahr, die sich in der Luft zusammengeballt hat. Sie ist auf dem Weg zu uns. Sie wird uns vernichten wollen.«
    Ich drehte mich Gordy zu. Meinen Arm hatte ich dabei ausgestreckt, und die rechte Hand lag auf seiner Schulter. »Okay, Gordy, du hast von einer Gefahr gesprochen. Wir haben auch das Brummen gehört. Eigentlich müssen wir davon ausgehen, daß sich uns ein Flugkörper nähert.«
    »Das stimmt.«
    »Hier in der Nähe gibt es einen Flughafen. Vielleicht ist eine Maschine im Landeanflug.«
    Gordys Mund stand zwar offen, aber er sagte nichts. Das dritte Auge auf der Stirn nahm deutlichere Umrisse an. Auch die Mitte veränderte sich, und die erste Farbe entstand.
    »Ich will ja nichts sagen, John, aber dieser Flughafen liegt in einer bestimmten Richtung.«
    »Du hast recht.«
    »Das Geräusch kommt aber aus einer anderen Richtung. Und es wird auch lauter, John.«
    »Wir sollten aussteigen!« flüsterte Gordy. »Bitte, wir müssen schnell aus dem Wagen.« Er riß sich von meiner Hand los und öffnete die Tür. »Sie kommen, die Starks geben nicht auf. Sie sind bereits unterwegs. Ich spüre sie wie ein Brennen.«
    »Die Starks?«
    Er nickte mir zu.
    Wäre es ein anderer gewesen, hätte ich womöglich darüber gelacht, nicht bei Gordy. Er war jemand, der viel wußte und spürte. Zugleich mit ihm drückte ich auch meine Tür auf, und wir krochen aus dem Fahrzeug ins Freie. Die kalte Luft war wieder da, aber auch das Dröhnen.
    Es war ein Hubschrauber, der wie ein riesiges, unheimliches und düsteres Insekt durch die Luft flog und dabei der Erde näher war als den Wolken. Eine fliegende Festung, die alle Gräser, Büsche und Bäume und sogar den Boden erzittern ließ. Sie schwebte über den Wald hinweg.
    Wir standen neben dem Rover, Gordy zwischen uns. Wir schauten nach oben und spürten, daß von dem Hubschrauber etwas ausging, das Gordy bereits viel früher gespürt hatte.
    Es war eine Gefahr!
    Wild drehten sich über dem Dach die Rotorblätter und bildeten dort einen flirrenden Kreis. Die Maschine glitt über die Bäume hinweg. In der

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