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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erklärt, hatte dabei auf den Kontrollturm gezeigt, wo die Fluglotsen jeden Flug, herein und hinaus, beobachteten und die wissen mußten, was da vor sich ging, und sie zu verhaften würde nichts nützen, denn ihre Familien würden sie vermissen, und wenn die ganzen Familien eingesperrt würden, würden es die Nachbarn merken, nicht wahr?
    Also gut, hatten sie sich einverstanden erklärt.
Schickt das nächstemal einfach ein verfluchtes Großflugzeug, hätte er Teheran am liebsten mitgeteilt, aber nein, jemand würde etwas dagegen haben, hier oder dort, das war egal, denn egal, was er sagen würde, egal, wie vernünftig es wäre, jemand würde etwas dagegen haben. Ob auf iranischer oder irakischer Seite. So oder so, es würde dazu kommen, daß Leute getötet wurden. Er konnte jetzt nichts anderes tun als warten, warten und sich sorgen. Er hätte etwas trinken können, aber er entschied sich dagegen. Alkohol hatte er schon oft getrunken. All die Jahre im Libanon. So wie Bahrain noch immer, war auch der Libanon ein Ort gewesen und wird es sicher einmal wieder sein, wo man gegen die strengen islamischen Gesetze verstoßen konnte. Jetzt aber nicht. Er mochte dem Tod nahe sein, und, Sünder oder nicht, er war Muslim, und er wollte dem Tod begegnen, wie es sich geziemte. Und daher trank er vor allem Kaffee, starrte von seinem Platz neben dem Telefon aus dem Fenster und redete sich ein, daß es am Koffein lag, daß seine Hände zitterten, und an nichts anderem.
»Sie sind Jackson?« fragte Tony Bretano. Er hatte den Vormittag mit den amtierenden Stabschefs zugebracht. Jetzt war es Zeit für die Arbeitsbienen.
»Jawohl, Sir, J-3. Ich nehme an, ich bin Ihr Chef für Operationen«, erwiderte Robby und setzte sich. Zum erstenmal mußte er nicht mit einem Bündel Papiere wie das weiße Kaninchen umherhasten.
»Wie schlimm ist es denn?«
»Also, wir sind recht dünn gesät. Wir haben noch zwei TrägerGefechtsverbände im Indischen Ozean, die Indien und Sri Lanka im Auge behalten. Wir fliegen ein paar Bataillone leichte Infanterie auf die Marianen, um dort wieder die Kontrolle zu erlangen und den Rückzug der Japaner zu überwachen. Das sind hauptsächlich politische Aufgaben, wir rechnen nicht mit Problemen. Unsere vorgeschobenen Fliegerverbände sind in die CONUS zurückbeordert worden, um neu ausgerüstet zu werden. Dieser Aspekt der Operationen gegen Japan ist gut verlaufen.«
»Sie wollen, daß ich die Produktion der F-22 beschleunigen lasse und die der B-2 wiederaufnehmen? Dasselbe hat die Air Force verlangt.«
»Wir haben gerade bewiesen, daß der Stealth ein enormer Kräfteverstärker ist, Herr Minister. Wir brauchen alle, die wir bekommen können.«
»Ich bin einverstanden. Wie steht es um die übrige wollte Bretano wissen.
»Wir sind verdammt zu dünn für die anstehenden Aufgaben. Wenn wir zum Beispiel wieder nach Kuwait müßten, wie 1991, könnten wir's nicht. Wir haben buchstäblich nicht genug Leute, um noch etwas in Angriff nehmen zu können. Sie wissen, Sir, ich muß mir Gedanken machen, wie Dinge zu tun sind, die wir zu tun haben. Okay, die Operationen gegen Japan haben uns bis an den Rand unserer Möglichkeiten gebracht, und...«
»Mickey Moore hat nette Dinge gesagt über den Plan, den Sie aufgestellt und durchgeführt haben«, erwähnte der Verteidigungsminister.
»General Moore ist zu gut. Jawohl, Sir, es hat geklappt, aber es hing die ganze Zeit über am Schnürsenkel, und so sollten die amerikanischen Streitkräfte keineswegs dem Feind entgegenziehen müssen, Herr Minister. Von uns wird erwartet, den Leuten Angst einzujagen, daß ihnen die Seele aus'm Leib hüpft, vom Augenblick an, da der erste Soldat aus dem Flugzeug steigt. Ich kann improvisieren, wenn ich muß, aber das ist eigentlich nicht meine Aufgabe. Früher oder später mach' ich einen Fehler oder macht jemand anders einen Fehler, und plötzlich haben wir Tote in Uniform.«
»Auch dem stimme ich zu.« Bretano biß in sein Sandwich. »Der Präsident hat mir freie Hand gelassen, in diesem Ministerium aufzuräumen, und zwar auf meine Weise. Ich habe zwei Wochen, um mir einen Überblick über die Erfordernisse der Truppen zu verschaffen.«
»Zwei Wochen, Sir?« Wenn Jackson hätte blaß werden können, dann wäre ihm das jetzt geschehen.
»Jackson, wie lange tragen Sie schon Uniform?« fragte der Secretary of Defence.
»Die Studienzeit mit gerechnet? Sagen wir, dreißig Jahre.«
»Wenn Sie es nicht bis morgen schaffen können, dann sind Sie fehl am

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