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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»Wenn es welche gegeben hätte ...«
»... wär' ich nicht hier«, beendete Ryan Murrays Satz und trank dann seinen Kaffee aus. Augenblicklich schenkte der Corporal wieder ein.
»Am Ende stellt sich heraus, daß es ein oder zwei Irre waren, wie immer.«
Hutchins nickte vorsichtige Zustimmung.
»Explosivstoffe sind ziemlich leicht. Bei der Zuladung einer 747-400 wären auch ein paar Tonnen kein Hindernis gewesen, und die Wirkung wäre enorm. Das hier war ein einfacher, direkter Aufprall. Die zusätzliche Zerstörung kam von rund einer halben Ladung Treibstoff - etwas mehr als achtzig Tonnen. Das hat mehr als gereicht«, schloß er.
Hutchins untersuchte Flugzeugunfälle jetzt seit fast dreißig Jahren.
»Es ist noch viel zu früh, um Schlüsse zu ziehen«, warnte Price.
»Scott?«
»Wenn das ein ... zum Teufel!« Adler schüttelte den Kopf.
»Das war kein Akt ihrer Regierung. Sie sind außer sich da drüben. Die Zeitungen fordern die Köpfe der Leute, die damals die Regierung unterminiert haben, und Premierminister Koga war am Telefon den Tränen nahe. Sehen wir's so: Wenn jemand da drüben dies geplant hat, werden sie's für uns herausfinden.«
»Deren Vorstellungen von einem ordnungsgemäßen Verfahren sind nicht so streng«, fügte Murray hinzu. »Andrea hat recht. Es ist zu früh, um Schlüsse zu ziehen, aber alle Anzeichen sprechen bisher dafür, daß es eher eine Kurzschlußhandlung war als eine gründlich geplante.«
Murray hielt inne.
»Was das angeht, wissen wir, daß die andere Seite Atomwaffen hat, erinnern Sie sich?«
Bei der Bemerkung wurde sogar der Kaffee kalt.
*
    Ihn fand er unter einem Busch, als er an der Westfassade eine Leiter verrücken wollte. Der Feuerwehrmann war seit sieben Stunden ununterbrochen im Dienst. Er war schon wie betäubt. Nach so viel Horror fängt der Verstand an, Leichen oder Leichenteile nur als bloße Dinge anzusehen. Die Überreste eines Kindes hätten ihn noch erschüttert, doch die Leiche, auf die er zufällig trat, war ein Torso ohne Kopf, auch beide Beine unvollständig; es war eindeutig ein Mann, mit zerfetzten Überresten eines weißen Hemds an, Epauletten an den Schultern. Jeweils drei Streifen waren drauf. Er fragte sich, was sie wohl bedeuteten.
    Der Feuerwehrmann drehte sich um und winkte seinem Lieutenant, der wiederum tippte einer Frau an den Arm, die eine FBI-Windjacke trug.
Die Agentin kam herüber, dabei trank sie aus einem Plastikbecher und wünschte, sich eine Zigarette anstecken zu können - immer noch zu viele Treibstoffdämpfe in der Luft, grummelte sie.
»Habe gerade das hier gefunden. Seltsame Lage, aber ...«
»Ja, seltsam.« Die Agentin nahm ihre Kamera zur Hand und machte ein paar Fotos, auf denen die exakte Zeit elektronisch eingeprägt sein würde. Dann zog sie einen Block aus der Tasche und notierte den genauen Fundort und die Lage von Leiche Nummer vier auf ihrer persönlichen Liste. In ihrem Verantwortungsbereich hatte es noch nicht viele gegeben. Ein paar Plastikstangen und gelbes Band würden dann diese Stelle markieren; das entsprechende Schildchen füllte sie jetzt aus.
»Sie können ihn jetzt umdrehen.«
Unter der Leiche sahen sie ein unregelmäßig geformtes Stück flaches Glas - oder glasartiges Plastik. Die Agentin machte noch eine Aufnahme. Ein Blick nach oben zeigte eine Lücke in der Marmorbalustrade. Ein Blick in die Runde ließ eine Menge kleiner Metallobjekte erkennen, die sie eine Stunde zuvor für Flugzeugteile gehalten hatte, was die Aufmerksamkeit eines NTSB-Beamten erregt hatte, der jetzt mit demselben Feuerwehrmann sprach wie sie eine Minute zuvor. Dreimal mußte die Agentin winken, ehe er's sah.
»Was gibt's denn?«
Der NTSB-Ermittler putzte sich mit einem Taschentuch die Brille.
Die Agentin zeigte auf die Leiche.
»Sehen Sie sich das Hemd an!«
»Crew«, sagte der Mann, nachdem er die Brille wieder aufgesetzt hatte.
»Möglicherweise ein Pilot. Was ist denn das?«
Nun zeigte er auf etwas.
Es hatte etwas Delikates an sich. Das weiße Uniformhemd hatte gleich rechts neben der Brusttasche ein Loch. Das Loch war umgeben von einem rostroten Fleck. Die FBI-Agentin hielt ihre Taschenlampe dran und sah, daß der Fleck trocken war. Die Temperatur lag unter minus fünf Grad. Der Körper war beim Aufprall des Fleugzeugs in diese frostige Umgebung geschleudert worden, und das Blut am Hals war gefroren. Sie sah, daß das Blut am Hemd schon eingetrocknet gewesen sein mußte, ehe es gefrieren konnte.
»Rühren Sie diese Leiche auf gar

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