09 - Befehl von oben
Force Base B-2A-Stealth-Bomber liegen, und mit der Information, die er in den letzten zwei Stunden erhalten hatte, würde CinC-Strike problemlos den Befehl unter der Zwei-MannKlausel bestätigen. Die >Spirits<, wie man die B-2 nannte, könnten innerhalb von achtzehn Stunden dort sein und das Land in eine rauchende, vergiftete Ruine verwandeln.
Aber das konnte er nicht. Die Präsidenten Amerikas sahen sich zwar schon lange der Not ausgesetzt, der Welt zu sagen: Ja, wir werden unsere Raketen und Bomber starten, wenn wir müssen, aber das war eine Pflicht, die Ryan nie zu erfüllen erwartet hatte. Auch dieser Angriff auf sein Land, die Verwendung von Massenvernichtungsmitteln - für Amerika das Äquivalent zu Kernwaffen -, war die Entscheidung eines einzelnen gewesen, ausgeführt von einer verhältnismäßig kleinen Handvoll Leute. Könnte er im Gegenzug ganze Städte plattbügeln, wie Daryaei die Unschuldigen töten, nur weil der andere angefangen hatte? Es mußte was Besseres geben, irgendeine andere Option. Daryaei umzubringen war eine.
»Ed?«
»Ja, Mr. President?«
»Wo sind Clark und Chavez im Moment?«
»Noch in Khartum, warten auf Instruktionen.«
»Meinen Sie, die schaffen's noch mal nach Teheran rein?«
»Wird nicht leicht sein, Sir.« Er sah zu seiner Frau.
»Die Russen haben uns früher schon geholfen. Ich kann fragen. Was wäre ihre Mission?«
»Das kommt später. Finden Sie erst raus, ob sie reinkönnen. Robby?«
»Ja, Mr. President?«
»Das 10. Regiment rückt sofort nach Kuwait aus.«
Jackson holte tief und skeptisch Luft. »Aye aye, Sir.«
Da war die Zwischenstufe, das Einverständnis der kuwaitischen Regierung einzuholen. Das erledigte der amerikanische Botschafter. Es erwies sich als leicht. Major Sabah hatte seine Regierung über die Entwicklungen bei ihrem neuen Nachbarn im Norden auf dem laufenden gehalten, und die Satellitenaufnahmen vom Kettenwechsel bei den UIRPanzern überzeugten sie restlos. Die Regierung Kuwaits mobilisierte die eigenen Streitkräfte voll und brachte per Telex die förmliche Bitte ein, daß Amerika ein ausgedehntes Übungsmanöver im Westen ihres Landes begänne. Der einzige Vorbehalt war, daß die Verlegung heimlich erfolgte, und Amerika hatte nichts dagegen. Innerhalb von vier Stunden hoben die luxuriösen, nagelneuen Verkehrsmaschinen der nationalen Fluggesellschaft ab, überquerten Saudi-Arabien nach Südwesten, um später wieder nach Norden abzubiegen, den Golf von Akaba hinauf.
Der Befehl kam vom Training and Doctrine Command, administrativer >Besitzer< vom 10. ACR, denn technisch gesehen ging es um eine Übungseinrichtung. Die meisten anderen US-Einheiten gehörten Forces Command, also ForceCom. Der Befehl zum notfallmäßigen Ausrücken ging mit CRITIC-Priorität an Colonel Sean Magruder. Der hatte rund 5000 Mann zu verlegen, was zwanzig Jumbo-Flüge erforderte. Die indirekte Route brachte die Entfernung auf 1300 Meilen und drei Stunden in beiden Richtungen, mit einer Stunde Umkehrzeit an beiden Enden.
Die Abnahme des internationalen Flugverkehrs stellte sogar mehr Maschinen frei, als der Plan für BUFFALO FORWARD vorgesehen hatte. Sogar die Israelis kooperierten. Die Piloten der kuwaitischen Jumbos machten die einzigartige Erfahrung, F-15-Jagdflugzeuge mit dem Davidsstern als Geleitschutz zu sehen, als sie den großen israelischen Luftwaffenstützpunkt in der Negevwüste anflogen.
Die erste abfliegende Gruppe umfaßte Führungsoffiziere und einen Sicherheitstrupp zur Unterstützung der kuwaitischen Wachmannschaft bei der POMCUS-Station. Diese war eine Ansammlung von Lagerhallen mit dem vollen Gerätesatz einer gepanzerten Brigade, und genau das war das berittene Panzerregiment. Die liebevolle Instandhaltung besorgten Vertragsunternehmen, fürstlich bezahlt von ihren kuwaitischen Gastgebern.
In der zweiten Maschine flog die A-Truppe, 1. der 10. Busse brachten sie zu ihren Fahrzeugen, die voll betankt und munitioniert waren. Eine Truppe der ersten Schwadron rollte unter den wachsamen Augen des Schwadronschefs, Lieutenant Colonel Duke Masterman, hinaus. Er hatte Familie in der Gegend Philadelphias, und er konnte zwei und zwei zusammenzählen. Etwas sehr Schlimmes geschah in seinem Land, und aus heiteren Himmel hatte man Buffalo Forward aktiviert. Das war ihm recht, entschied er, und seinen Troupiers ebenfalls.
Magruder und sein Stab sahen ebenfalls zu. Der hatte sogar darauf bestanden, daß die Befehlsgruppe die Regimentsstandarte mitbrachte.
Das hier war die
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