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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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habe ich alle geweckt, die ihm nicht gefolgt waren. Was dann geschehen ist, wisst ihr alle.
    Aber ehe wir diesen Saal betreten haben, hat sich Folgendes ereignet…«
    Der Eifrige beschrieb knapp, was geschehen war. Dann fügte er hinzu: »Dass die Dämondim-Abkömmlinge erst jetzt gekommen sind, hat sicher etwas zu bedeuten. Vielleicht haben sie erkannt, dass seine ersten Bemühungen den Sohn der Lady dem Krill ausliefern würden. Oder vielleicht war er schneller als sie. In beiden Fällen konnten oder wollten sie sich nicht gegen ihn stellen. Aber nun sind sie gekommen. Daraus muss ich schließen, dass sie hoffen, irgendeine neue Bösartigkeit verhindern zu können.«
    »Natürlich«, schnaubte Esmer. »Ich staune über die Erkenntnisse der Insequenten, die nur von ihrer Unwissenheit übertroffen werden.«
    Während Linden arbeitete und von der potenziell tödlichen Lungenverletzung zu den potenziell lähmenden Wirbelverletzungen überging, hörte sie, wie Bhapa Mahrtür etwas zuflüsterte. Dann verkündete der Mähnenhüter abrupt: »Seilträger Bhapa sieht die Dinge klar. Auch wenn die Ring-Than sich um Liand bemüht, reicht ihre Theurgie über seine Wunden hinaus. Bhapa hat entdeckt, wie Stave geholfen werden könnte.«
    Kaltgischt fluchte halblaut. »Er sieht wahr. Schwertmainnir, wir haben uns durch Ablenkung blenden lassen.«
    »Steinmangold?«, befahl sie. »Rahnock?«
    Steinmangold, die Liand hielt, damit Linden ihn behandeln konnte, nickte wortlos. Ohne Stave um Erlaubnis zu fragen, hob Rahnock den Haruchai hoch und setzte ihn so auf Steinmangolds Schultern, dass seine verletzten Beine auf beiden Halsseiten vor Linden herabbaumelten. Dort wurden sie von den Fußsohlen bis zu den Knien vom Überschuss ihres Feuers bestrichen.
    So verschaffte Linden Stave indirekt etwas Erleichterung, während sie sich weiter auf Liand konzentrierte.
    Gleichzeitig spürte sie, wie Branl und Clyme mit Covenant herankamen und hinter ihr stehen blieben. Offenbar wollten sie Rahnocks Beispiel folgen. Linden fühlte sein Widerstreben, aber seine Verbrennungen ließen ihm keine andere Wahl. Covenant wehrte sich nicht, als Branl und Clyme seine Arme hoben, um seine grausig verbrannten Hände auf Lindens Schultern zu legen.
    Glaubten die Gedemütigten, versagt zu haben, wie der Eifrige angedeutet hatte, konnten sie ihm irgendwann den Dienst aufkündigen; bisher hatten sie es jedoch nicht getan.
    Trotzdem kümmerte Linden sich weiter nur um Liands Verletzungen. Ihre Bemühungen, seine Wunden zu entdecken und zu heilen, erforderten ihre ganze Aufmerksamkeit. Am Rand ihres Gesichtsfelds nahm sie jedoch wahr, dass ihre Flammen auch Covenants Hände und Staves Beine bestrichen. Wie die Rückgabe von Covenants Ring wirkte diese Erkenntnis stabilisierend. Jetzt brauchte sie nicht mehr zu fürchten, dass Stave und Covenant leiden mussten, während sie sich Liands annahm.
    Linden beschwor noch mehr Erdkraft herauf und tat weiter, was sie konnte.
    »Trotzdem trödelt ihr noch.« In Esmers Sarkasmus mischte sich eine Spur von Verzweiflung. »Kennt euer Wunsch nach dem Tod oder dem Weltuntergang keine Grenzen?«
    Die Eisenhand seufzte. »Mäßige deinen Zorn, Meer-Sohn. Er ist zwecklos. Wir sind, wer wir sind, und müssen handeln, wie wir es tun. Daran können weder deine Einwände noch dein Versuch, uns in Panik zu versetzen, etwas ändern.«
    »Vielleicht könntest du deine Aufzählung drohender Gefahren damit beginnen, dass du die Abwesenheit aller Elohim erklärst, Meer-Sohn«, schlug der Eifrige vor. »Sind sie nicht ›allem gewachsen‹, wie sie selbst behaupten? Hat die Lady diesen Kuppelsaal nicht ihren Blicken enthüllt? Und fürchten sie nicht ihren Sohn? Weshalb intervenieren sie dann nicht um ihres eigenen Heils willen?«
    »Sie intervenieren nicht«, knurrte Esmer, »weil sie dafür kein Bedürfnis sehen. Durch meine Taten sowie durch meine Anwesenheit habe ich dafür gesorgt, dass der Sohn der Weißgoldträgerin nicht überleben wird. Was haben sie also noch zu befürchten außer der Schlange? Kann der Junge ihnen nicht mehr gefährlich werden, brauchen sie nur mehr den Hunger der Schlange zu fürchten.«
    »Dann erzähl uns«, sagte Kaltgischt mit klingenscharfer Stimme, »wie du unseren Untergang bewirken wirst. Nachdem du es kaum erwarten kannst, wollen wir hören, wie deine Taten und deine Anwesenheit sich auswirken werden.«
    Nach der einfacheren Aufgabe, Liands Rippen und Lunge zu heilen, beanspruchte die Reparatur seines

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