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09 - Vor dem Tod sind alle gleich

09 - Vor dem Tod sind alle gleich

Titel: 09 - Vor dem Tod sind alle gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Rückreise nach Canterbury, das im Lande der Angelsachsen weiter östlich lag, auf dem Wege durch das Königreich Laigin gefangengenommen und beschuldigt worden, jemanden umgebracht zu haben. Genaueres wußte man nicht.
    Sehr gut wußten die Leute in Cashel, daß Bruder Eadulf im Laufe des letzten Jahres nicht nur ein Freund König Colgús, sondern auch ein ständiger Begleiter von dessen Schwester Fidelma geworden war. Es hieß, Fidelma habe sich entschlossen, die Reise nach Laigin zu unternehmen, um ihren Freund zu verteidigen, denn sie war nicht einfach eine Nonne, sondern auch eine dálaigh, eine Anwältin an den Gerichten der fünf Königreiche.
    Gerücht hin oder her, Dego wußte, daß Fidelma mit einem Pilgerschiff in Ardmore gelandet und eilig nach Cashel geritten war, kaum eine Stunde mit ihrem Bruder verbracht hatte und dann nach Fearna, der Hauptstadt von Laigin, aufgebrochen war, wo Eadulf gefangengehalten wurde. Dego und seine Kameraden hatten sogar Mühe, mit der finster entschlossenen Fidelma mitzuhalten, die anscheinend besser reiten konnte als sie alle.
    Unsicher schaute Dego sie an. In ihren blaugrünen Augen funkelte etwas, was jedem nichts Gutes verhieß, der ihren Willen durchkreuzen wollte. Er war sicher, daß sein Rat den besten Weg wies, aber er wollte Fidelma auch verständlich machen, weshalb er ihn gab. Er wußte nur zu gut, daß es ihr darauf ankam, die Hauptstadt von Laigin so schnell wie möglich zu erreichen.
    »Es herrscht Feindschaft zwischen Cashel und Fearna, Lady«, gab er zu bedenken. »An der Grenze von Osraige wird noch gekämpft. Sollten wir auf umherstreifende Kriegertrupps aus Laigin stoßen, könnte es passieren, daß sie die Unverletzlichkeit deines Amtes nicht respektieren.«
    Fidelmas ernste Miene lockerte sich einen Moment.
    »Ich kenne die Lage, Dego. Dein Rat ist klug.«
    Mehr sagte sie nicht. Dego öffnete den Mund, doch ein Blick in ihr Gesicht belehrte ihn, daß jedes weitere Wort überflüssig war und sie verärgern könnte.
    Schließlich wußte niemand besser als Fidelma, wie es sich mit dem Streit zwischen Cashel und Fearna verhielt. Sie war schon einmal mit dem leicht erregbaren jungen König Fianamail von Laigin aneinandergeraten. Fianamail war sicherlich kein Freund von Cashel, und jetzt hegte er noch einen besonderen Groll gegen Fidelma.
    Deshalb bewunderte Dego den Mut seiner Herrin, weil sie sofort ihrem angelsächsischen Freund zu Hilfe eilte und geradewegs ins Land ihres Feindes ritt. Nur die Tatsache, daß sie eine dálaigh bei Gericht war, erlaubte es ihr, sich so frei und ungehindert zu bewegen. Niemand in den fünf Königreichen würde es wagen, Hand an sie zu legen, denn darauf stand eine furchtbare Strafe: Verlust des Sühnepreises, unwiderrufliche Ausstoßung aus der Gesellschaft und Verlust allen Rechtsschutzes. Kein gesetzestreuer Mensch würde sich wissentlich an einer dálaigh bei Gericht vergreifen, noch dazu an einer wie Fidelma, die vom Großkönig Sechnassach selbst geehrt worden war. Die Würde einer dálaigh bei Gericht gewährte größeren Schutz als ihr Stand als Schwester des Königs von Muman oder gar der als Nonne im Dienste Christi.
    Aber es waren nicht die gesetzestreuen Leute, die Dego Sorgen bereiteten. Er wußte, daß König Fianamail und seine Berater verschlagen und hinterhältig sein konnten. Es wäre so leicht, Fidelma töten zu lassen und dann zu schwören, daß herumziehende Geächtete die Tat begangen hätten.
    Deshalb hatte Colgú seine drei besten Krieger ausgesucht und sie gebeten, seine Schwester nach Laigin zu begleiten. Er erteilte ihnen nicht den Befehl dazu, denn sie wären in ebenso großer Gefahr wie sie, wenngleich er jedem von ihnen einen Amtsstab mitgab zum Zeichen, daß sie als seine Abgesandten den Schutz des Botschaftsrechts genossen. Ihnen einen größeren rechtlichen Schutz zu geben stand nicht in seiner Macht.
    Dego und seine Kameraden Enda und Aidan ritten hinter ihr und hielten die Augen ständig offen, um jede Gefahr zu bemerken. Sie hatten ihren Auftrag ohne Zögern angenommen, trotz ihrer Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit des Königs von Laigin. Wohin Fidelma auch ging, sie würden ihr bereitwillig folgen, denn die Leute von Cashel hegten eine besondere Zuneigung zu der hochgewachsenen, rothaarigen jüngeren Schwester ihres Königs.
    »Das Gasthaus ist da vorne«, rief Enda von hinten. Dego kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit besser zu sehen.
    Da erkannte er die an einem Pfahl

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