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0901 - Aibons Hexenfalle

0901 - Aibons Hexenfalle

Titel: 0901 - Aibons Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber gesprochen. Es ist alles Spekulation, nichts als Spekulation. Ob du von irgendwelchen Riesenmonstren sprichst, ob du damit Spinnen oder Ameisen, Käfer oder ähnliches Zeug meinst, ich kann es nicht glauben. Das gehört ins Kino, aber nicht in die Wirklichkeit. Es muß noch andere Dinge geben.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    »Und was?«
    »Magie, Brian. Eine besondere Magie.«
    Er lachte scharf und laut. »Ich weiß jetzt, daß du auch nicht schlauer bist.«
    »Wie sollte ich auch?«
    »Sag das mal meinem Chef, John. Der dreht durch, der kriegt nichts mehr auf die Reihe. Der wird zu einer männlichen Furie. Ich habe mir schon Dinge anhören müssen, die andere als Beleidigung auffassen, aber ich kann ihn verstehen, ich hätte an seiner Stelle auch nicht anders gehandelt. Es ist einfach beschissen.«
    »Weiß ich.«
    »Und dann hockst du hier so ruhig neben mir und vertilgst deinen Hamburger? Finde ich stark, finde ich echt stark. Und glaub mir«, er schlug mir auf die Schulter, »das meine ich sogar ehrlich.«
    »Wir sollten fahren.«
    »Wohin?«
    »Du kennst die Stadt, ich nicht.«
    »Es ist nur ein Städtchen, mehr nicht, wenn du Carlow mit London oder Dublin vergleichst.«
    »Trotzdem wollten wir unsere Runden drehen.«
    »Klar, machen wir. Zwei Männer gegen das Grauen, gegen den Feind aus dem Weltall, gegen die absolute Bedrohung der Erde. Das ist ja schon wie Kino und nicht wie die Wirklichkeit.«
    »Wir werden sehen.«
    »Dann willst du also fahren?«
    »Ja. Müssen wir doch.«
    »Klar, versprochen ist versprochen.« Britton holte ein Sprechgerät aus der Halterung und stellte die Verbindung mit der Zentrale her. Er meldete sich und gab bekannt, daß wir jetzt unsere Runde durch die Außenbezirke drehten. Wir waren die einzigen, die sich auf den Weg gemacht hatten, mehr Kollegen konnten einfach nicht abgestellt werden.
    Brian Britton stieg noch einmal aus, um die Abfalltasche in einen Papierkorb zu stopfen. Dann haute er sich wieder in den Sitz und startete den Motor.
    Ich hatte eine Straßenkarte von Carlow bekommen und schaute sie mir im Licht der Innenbeleuchtung an. Wir hatten unsere Patrouillengebiete abgesteckt. Sie waren mit farbigen Stiften markiert worden, und an diesem Abend wollten wir die blaue Route fahren.
    Was hier passiert war, gab uns in der Tat Rätsel auf. Drei Menschen, von denen praktisch nur mehr Reste zurückgeblieben waren, so daß man sie als tot und verschwunden bezeichnen konnte. Die Angehörigen waren nicht eingeweiht worden, aber lange konnten sie nicht hingehalten werden, und auch die Presse hatte bereits Wind davon bekommen und von unheimlichen Vorgängen geschrieben.
    Noch etwas kam hinzu.
    Man hatte klebrige Fäden entdeckt, deren Herkunft in der absoluten Dunkelheit lag. Sehr lange Fäden, die sich von Baum zu Baum spannten oder auch quer über eine Straße. Das war alles protokolliert worden, aber man war nicht in der Lage gewesen, eine Lösung zu finden. So blieb nicht mehr als ein vager Verdacht, der auf Spinnen oder andere Wesen hindeutete, was ein normaler Polizist, wie Brittons Vorgesetzter, natürlich nicht einsah. Ich hatte ihn persönlich noch nicht kennengelernt, wußte aber, daß er mich für einen Spinner hielt, was er offiziell allerdings nicht zugegeben hatte. Im Vergleich zu London oder anderen großen Städten rollten wir durch eine relativ ruhige Stadt, die jetzt, wo der Abend hereingebrochen war, den Mantel der Ruhe über sich ausbreitete.
    Allmählich erstarben der Lärm und die Hektik, die Dunkelheit hatte wieder einmal den Kampf gewonnen, und am Himmel zeigten sich die ersten Sterne.
    Britton fuhr langsam. Er schaute immer wieder nach rechts und links. Wir wurden überholt, auch mal angehupt, was Brian nicht aus der Ruhe brachte. Er spulte seine Tour ab und fuhr so, wie wir es uns aufgezeichnet hatten.
    Die Außenbezirke von Carlow erreichten wir bald. Viel gab es hier nicht zu durchfahren, und wir rollten in ein Gebiet hinein, in dem neue Häuser standen. Eine neue Siedlung war entstanden, mit neuen Straßen, Gassen und Garagenzufahrten. Da die Häuser noch nicht sehr lange standen, wirkten die Gärten noch kahl und leer.
    Wer in dieser Siedlung lebte, wollte am Abend zumindest seine Ruhe haben, und so sahen wir auch kaum einen Menschen im Freien. Wenn doch, dann waren es Jugendliche, die dem Zentrum zustrebten, wo man sich eben traf und wo auch mehr los war.
    »Hast du dir diese Route aus einem bestimmten Grund ausgesucht?« fragte ich Brian.

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