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0902 - Zurück zu den Toten

0902 - Zurück zu den Toten

Titel: 0902 - Zurück zu den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich drehte auch der Blutsauger seinen Kopf zur Seite. Das Eingreifen hatte ihn irritiert.
    Shao nutzte die Gunst der Sekunde. Die rechte Hand fegte als Faust in die Höhe und grub sich mit aller Wucht, zu der Shao überhaupt fähig war, in die Magengrube des Untoten.
    Nein, Schmerzen spürte er nicht. Aber er rutschte von Shao weg, und sie rammte zugleich ihre Hände nach vorn, die den Blutsauger in Höhe der Brust erwischten.
    Er taumelte durch das Zimmer und traf genau die Person, die sich Shao auch ausgesucht hatte.
    Es war Olivia Serrano, die sich durch den Aufprall des schweren Körpers nicht mehr auf den Beinen halten konnte und zusammen mit dem Blutsauger zu Boden fiel.
    Er lag auf ihr. Sie konnte die Waffe nicht mehr einsetzen, zumindest nicht in der nächsten Zeit.
    Shao hörte auch einen Schuß. Sie kümmerte sich nicht darum, sondern war schon längst, gestartet. An der schreckenstarren Amanda huschte sie vorbei und auf den Vampir und auch auf Olivia zu, die es noch nicht geschafft hatte, sich von dem Druck des Körpers zu lösen. Beide bewegten sich in dieser Lage ziemlich schwerfällig. Der Blutsauger längst nicht so geschmeidig wie ein blutsatter Widergänger. Dadurch behinderte er die Frau, die wild fluchte und dazwischen auch stöhnte, aber Shao unfreiwillig eine Chance gab.
    Endlich wuchtete Olivia den Körper zur Seite.
    Sie hatte freie Bahn und schrie im nächsten Moment auf. Shao war auf sie gefallen, und sie hatte etwas getan, was in diesem Fall äußerst wirkungsvoll war.
    Sie hatte so etwas wie einen weiblichen Vampir gespielt und ihre Zähne in Olivia Serranos rechtes Handgelenk gehackt.
    Die Frau brüllte. In einem Reflex öffnete sie die Faust, dabei verlor sie die Waffe, und Shao schnappte gierig danach…
    ***
    Das Echo des Schusses zuckte noch durch das Zimmer, als ich den Erfolg haargenau mitbekam.
    Suko hatte die geweihte Silberkugel abgefeuert und direkt in das Ziel getroffen.
    Dicht neben meinem Kopf war sie in den Schädel des Vampirs gefahren.
    Aus der Einschußstelle spritzte eine Flüssigkeit, die auch mein Gesicht erwischte.
    Der Vampir zuckte zur Seite. Er war noch puppenhafter geworden, das Silber würde ihn zerstören, und dicht neben mir schwang er dem Boden entgegen. Gar nicht mal schnell, ziemlich langsam sogar, als wollte er die letzten Sekunden seines untoten Daseins noch genießen.
    »John, bist du okay?«
    Ich hätte gern geantwortet. Es war leider nicht möglich, da die Schwäche noch anhielt.
    Suko war durch das zerstörte Fenster in das Zimmer geklettert. Er fegte einen im Weg stehenden Stuhl zur Seite, stand plötzlich neben mir und starrte mich an.
    Ich mühte mir ein Grinsen ab.
    Er nickte. »Okay, ich bin gleich wieder da!«
    Und in seine Worte hinein peitschte der nächste Schuß!
    ***
    Shao hatte die Beretta, Johns Waffe, das wußte sie. Auf dem Boden lag Olivia Serrano, die jetzt heulte wie ein kleines Kind. Sie schien zu ahnen, daß sie nicht mehr viel ausrichten konnte. Ihr rechtes Handgelenk blutete, Shao hatte zu fest zugebissen, aber das war ihr egal. Sie kümmerte sich auch nicht um die andere Frau oder um Suko, sie wußte, daß es noch einen Blutsauger in ihrer Nähe gab.
    Und sie hatte recht damit.
    Dem Vampir war es gelungen, sich am Tisch abzustützen. Als Halt in seinem. Rücken reicht er auch aus, um für den nötigen Schwung bei diesem Wiedergänger zu sorgen, denn er wollte Shao.
    Die kniete vor ihm wie eine Büßerin.
    Nur besaßen Büßerinnen in der Regel keine Waffen, die sie auf andere richteten.
    Shao machte da die Ausnahme.
    »Komm nur!« keuchte sie. »Komme nur!« Ihr Mund verzerrte sich, und der Vampir kam.
    Sie gab ihm nur einen Schritt, dann schallte ein Lachen aus ihrem Mund, und Shao drückte ab. Sie hielt die Augen dabei offen, sie wollte sehen, wie und ob sie den Blutsauger traf, und die von unten nach oben jagende geweihte Silberkugel fegte in den unteren Teil des Halses hinein und riß ihn auf wie einen alten Stoff.
    Das war es! dachte Shao, das muß es einfach gewesen sein.
    Sie hatte recht.
    Der Vampir wollte nicht mehr das Blut seiner Opfer, er hatte mit sich selbst genug zu tun. Er wollte nicht sterben und mußte dem geweihten Silber trotzdem Tribut zollen, denn er war kein Dracula II, der gegen geweihte Silberkugeln imraun war, weil er unter dem Schutz des Blutsteins stand.
    Aus der Halswunde sickerte eine blasse Flüssigkeit. Zugleich bekam die mausgraue Haut im Gesicht erste Risse, die sich schnell vergrößerten,

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