Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern
Ein Unfall im Paradies
George Croden runzelte die dunkle Stirn und blickte Ralph Common an. "Versteh mich recht", sagte er. "Ich bin nicht unzufrieden, aber daß Lightfire eine völlig ungefährliche Welt ist, finde ich nicht gerade umwerfend." Die beiden Freunde saßen auf einigen Gepäckstücken, die sie auf ihre Expedition mitnehmen wollten.
"Du hast noch nie etwas anderes gesehen als Mond und Erde", erwiderte Ralph Common. "Sei doch froh, daß Commander Perkins endlich einen Auftrag erhalten hat, an dem du teilnehmen darfst. Lightfire wird der erste fremde Planet sein, den du siehst.
Eine phantastische Welt. Du wirst begeistert sein." George Croden war ebenso wie Ralph 14 Jahre alt. Er freute sich auf die Expedition zu einem Planeten, der weit über zweihundert Lichtjahre von der Erde entfernt war. Er konnte sich jedoch nicht so recht vorstellen, daß er dort auch wirklich etwas Ungewöhnliches erleben würde.
Commander Randy Perkins, der zusammen mit Ralphs Vater, mit Professor Common, am Dimensionsbrecher stand, winkte ihnen zu.
"Kommt her, ihr beiden", sagte er. "Es geht los!" Die beiden Jungen nahmen ihr Gepäck auf und trugen es unter die transparente Haube des Dimensionsbrechers. Dann nahmen sie gemeinsam auf einer der breiten Liegen Platz. Die andere überließen sie Commander Perkins.
Georges Vater, der Wissenschaftler Brody Croden, winkte aus einer der gläsernen Beobachtungskabinen. "Passen Sie gut auf meinen Sohn auf, rief er Perkins über Lautsprecher zu. Brody Croden war stets um seinen Sohn besorgt. Ein wenig zuviel, wie George fand. Er vermutete, daß diese als übertrieben empfundene Fürsorge seines Vaters darauf zurückzuführen war, daß seine Mutter bei einem Unglück auf dem Flug von der Erde zum Mond tödlich verunglückt war.
"Machen Sie sich keine Sorgen!" Der Commander lehnte sich zurück. Er gab Professor Common das Startzeichen.
Die Phase der gefährlichen Experimente war längst überwunden. Der Dimensionsbrecher war zu einem absolut zuverlässigen Transportmittel gereift, das nur noch die Neugierde der Neulinge in der Mondstation Delta 4 hervorrief. Stündlich gingen Transporte unterschiedlichen Umfangs zu den Sternen ab. Auf der Erde waren weitere Dimensionsbrecher im Bau. Sie sollten größer und leistungsfähiger werden als der erste Dimensions-brecher, den Professor Common entwickelt hatte. Mit ihnen sollten bis zu hundert Menschen gleichzeitig zu fremden Welten geschickt werden.
Der Dimensionsbrecher lief an. Zahlreiche Geräusche erfüllen den Raum. Sie steigerten sich immer mehr bis zu einem bedrohlich klingenden Dröhnen.
Commander Perkins, Ralph Common und George Croden fühlten sich plötzlich in die Unendlichkeit hinausgerissen. Sie schienen durch das Universum zu stürzen, glaubten, die vorbei rasenden Sonnen sehen zu können.
George Croden meinte gar, seine Stimme hören zu können, wie sie den Raum zwischen den Sternen überwand. Doch das war eine Täuschung. Die beiden Jungen und Commander Perkins wechselten in Bruchteilen von Sekunden von der Mondbasis Delta 4 zum Planeten Lightfire im Polthryon-System. Dabei stürzten sie durch die Dimensionen von Zeit und Raum.
"Lightfire", rief Ralph Common. "Du bist auf Lightfire, George. Auf einem fremden Planeten!" Die drei Menschen fanden sich auf einer Anhöhe wieder, von der aus sie weit über das Land sehen konnten. Hinter ihnen erhob sich eine verwitterte Felswand bis zu einer Höhe von etwa fünfzig Metern, vor ihnen dehnte sich eine liebliche Hügelland-schaft mit zahllosen Waldinseln. Viele Bäume waren blütenübersät. Sie leuchteten im Licht der gelben Sonne in allen Farben. Auf den Lichtungen ästen antilopenartige Tiere, deren Schönheit George Croden den Atem verschlug.
Ein Fluß schlängelte sich in weiten Windungen durch das Land. Schilfinseln trieben dem fernen Meer zu, das sich als Silberstreif am Horizont zeigte.
"Ich habe schon Bilder von Lightfire gesehen", stellte George fest, "aber so schön habe ich es mir hier nicht vorgestellt. Wann gehen wir los?" "Gleich", erwiderte Commander Perkins. "Ich will nur unser Transportgerät zusammenbauen. Dann starten wir. Heute werden wir bis zu der Biegung des Flusses dort unten vordringen. Du wirst die Tiere aus nächster Nähe sehen. Sie sind nicht scheu." "Gibt es keine gefährlichen Raubtiere auf Lightfire?" "O doch. Natürlich. In dieser Gegend leben
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