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0903 - Der Quellmeister

Titel: 0903 - Der Quellmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchrechnest, um zu erfahren, was Pankha-Skrin zugestoßen ist, als er sich mit der RIESTERBAAHL zwei Wochen lang von der Flotte entfernte."
    „Das habe ich bereits getan", erklärte Kerm-Tzakor. „Ohne Resultat.
    Die Rechner behaupten, es sei dem Quellmeister nichts Ungewöhnliches widerfahren."
    „Unternimm denselben Versuch noch einmal!" trug Burnetto-Kup ihm auf. „Aber diesmal gib den Rechnern die Möglichkeit, sich unbehindert zu betätigen!"
    „Wie soll ich das verstehen?" erkundigte sich Kerm-Tzakor. „Schalte den entelechischen Logik-Restriktor aus!" erklärte Burnetto-Kup ungerührt.
    Während Burnetto-Kup sich auf sein Unternehmen vorbereitete, empfand er ein Gefühl der Schuld. Es war schon so, wie Kerm-Tzakor und Basir-Fronth in ihrer ersten Reaktion auf seinen Vorschlag behauptet hatten: Sein Plan beruhte auf einer Grundlage, die sich außerhalb der entelechischen Philosophie befand.
    Nur ein Erfolg, der etwa darin bestand, daß durch sein unorthodoxes Verhalten die gesamte Kairaquola vor der Vernichtung gerettet wurde, konnte sein Vorhaben rechtfertigen.
    Stellte es sich jedoch heraus, daß alle seine Sorgen unbegründet waren, dann war seine hoffnungsvolle Karriere am Ende. Dann würde man ihn aus den oberen Rängen der loowerischen Gesellschaft ausstoßen.
    Burnetto-Kup hatte sich die Sache reiflich überlegt und erkannt, daß derartige Bedenken im Vergleich zu der Gefahr, die nach seiner Ansicht der Kairaquola und damit den Belangen des gesamten Volkes der Loower drohte, nicht zählten. Hatte er unrecht, dann erlitt niemand Schaden außer ihm selbst. Hatte er recht, dann mochte sein Entschluß dazu beitragen, daß die Loower noch in diesem Jahr das Ziel erreichten, nach dem sie seit Jahrmillionen strebten.
    Seinem Stellvertreter, einem Un-Der Quellmeister 23 terkommandanten der GONDERVOLD, hatte er erklärt, daß er für einige Zeit nicht zu erreichen sein werde.
    Mehr hatte er nicht gesagt und es dabei bewenden lassen, daß jedermann glaubte, er werde sich zu einer längeren Periode intensiver Meditation zurückziehens Das war, darüber gab es für Burnetto-Kup keinen Zweifel, ebenso schlimm, als hätte er eine Lüge ausgesprochen. Noch vor ganz kurzer Zeit wäre dies für ihn eine undenkbare Verhaltensweise gewesen.
    Während jedermann an Bord der GONDERVOLD ihn in seinem Quartier vermutete, bewegte er sich auf wenig begangenen Wegen zu einem der Kleinboothangars. Der Hangar enthielt Dutzende von Einmannfahrzeugen.
    Burnetto-Kup setzte eines von ihnen in Betrieb. Als er es auf das große Schleusenschott zusteuerte, öffnete dieses sich selbsttätig.
    Er brauchte sich vor Entdeckung vorläufig nicht zu fürchten. Die loowerische Mentalität sah nicht vor, daß die Schleusenausgänge des eigenen Fahrzeugs überwacht werden müßten - es sei denn, man wüßte einen Feind an Bord. Ebenso gewiß war es, daß an Bord der RIESTERBAAHL kein einziges Ortergerät auf den Innenraum der Kairaquola gerichtet war. Burnetto-Kup durfte sich sicher fühlen, bis er das Schiff des Quellmeisters erreicht hatte und dort eingedrungen war.
    Burnetto-Kup handhabte das Einmannboot geschickt. Die Entfernung von der GONDERVOLD zur RIESTERBAAHL betrug etwa acht Zehntel einer Lichtsekunde. Burnetto-Kup schaffte die Strecke in knapp einer Stunde. Er verzichtete auf jede hastige Betätigung des Triebwerks, die einem, der zufällig von der RIESTERBAAHL in seine Richtung blickte, womöglich hätte auffallen können.
    Die RIESTERBAAHL war das älteste und zugleich größte Fahrzeug der Kairaquola. Es war natürlich, daß der Quellmeister sich an Bord des ältesten Fahrzeugs befand. Denn Alter war in der loowerischen Mentalität das Äquivalent von Würde. Im übrigen waren am Schiff des Quellmeisters nur die äußere Zelle und die stumpfkegelige Form alt. Die Inneneinrichtung der RIESTERBAAHL, einschließlich der Triebwerkssysteme, befand sich auf dem neuesten Stand der loowerischen Technologie.
    Wie alle loowerischen Raumschiffe hatte auch die RIESTERBAAHL die Form eines Kegels. Er maß von der Basis bis zur Spitze achthundert Meter und entsprach damit dem Idealmaß für loowerische Großraumschiffe.
    Die Kreisfläche der Basis hatte einen Durchmesser von knapp dreihundert Metern. Das Schiff des Quellmeisters war, ein Kennzeichen seines hohen Alters, weniger spitzkegelig als die übrigen Schiffe der Kairaquola.
    Unmittelbar oberhalb der Kegelbasis befanden sich die Triebwerksräume.
    Darüber wiederum lagen die

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