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0904 - Murcons Burg

Titel: 0904 - Murcons Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine beiden Begleiter. „Es ist eine Entwicklung eingetreten", erklärte er, „mit der keiner von uns gerechnet hat. Ich muß mit euch darüber sprechen. Wir sind hierher gefahren, weil sich im Licht der Sterne besser denken läßt als drinnen in der Enge."
    „Ich weiß, worauf du hinaus willst", beeilte sich Ochridon zu versichern. „Der Gastwirt war uns sicher, solange er sich in Boronzots Händen befand. Nun aber haben ihn zuerst die Frauen gefangen, und dann ist er auch ihnen entkommen, so daß niemand weiß, wo er sich jetzt aufhält."
    „Du hast zum Teil recht", bestätigte Vajian. „Was du nicht weißt, ist, daß ich inzwischen erfahren habe, wohin der Gastwirt sich gewandt hat."
    „Wohin?" fragten Ochridon und Szallo wie aus einem Mund. „In Zullmausts Reich!"
    Szallos Kamm richtete sich steil auf. Er war von grüner Färbung: ein Zeichen, daß Szallo sich ärgerte. „Da hätten wir ihn gar nicht erst ins Gasthaus bringen brauchen", knurrte er. „Du meinst, er sei für utis verloren?" fragte Vajian. „Natürlich! Was sonst? Meinst du, er wird freiwillig zurückkehren?"
    „Das wäre eine Möglichkeit", antwortete Vajian. „Nur fürchte ich, Zullmaust wird ihn nicht gehen lassen, wenn er erst einmal herausgefunden hat, wer sich da in seinem Bereich aufhält."
    Die beiden Nächstbrüder schwiegen nachdenklich. Schließlich aber sagte Ochridon: „Du wolltest etwas mit uns besprechen.
    Was ist es?"
    „Ganz einfach dieses", antwortete Vajian: „Wenn wir unseren Plan nicht aufgeben wollen, dann müssen wir den Gastwirt zurückholen."
    Ochridons Blick verriet einen völligen Mangel an Verständnis. „Zurückholen? Wie meinst du das?"
    „Ganz einfach, Bruder", brummte Szallo: „Er meint, wir steigen in die Unterwelt hinab und holen uns den Gastwirt!"
    „In die Unterwelt?" reagierte Ochridon entsetzt. „In Zullmausts Reich?"
    „Ja", bestätigte Vajian. „Und was wäre daran so schlimm?"
    „Die Blinden werden uns zerfleischen!"
    „Die Blinden werden uns nicht anrühren!" widersprach Vajian. „Wir sind ihnen überlegen. Wir haben bessere Waffen als sie. Sie haben uns zu fürchten, nicht umgekehrt."
    Man sah Ochridon an, daß der Plan alles andere als Begeisterung in ihm weckte. Aber der Oberbruder hatte gesprochen. Und was Vajian anordnete, das wurde getan.
    Pankha-Skrin genoß etliche Stunden absoluter Ruhe. Dann nahm er eine Mahlzeit zu sich. Er hatte inzwischen festgestellt, daß. die gängigen Murccms Burg 29 Speisen und Getränke der Blinden für ihn verträglich waren. Nach der Mahlzeit führte er ein längeres Gespräch mit Zullmaust, der seine Rückkehr zur Thronhalle eigens aus dem Grunde verschoben hatte, weil er sich mit seinem Gast ausgiebig unterhalten wollte.
    Pankha-Skrin schilderte seine Herkunft etwas ausführlicher, als es ihm während der kurzen Ansprache in der Thronhalle möglich gewesen war. Er gab an, daß sein Volk auf der Suche nach einein bestimmten Punkt inmitten des Universums sei, aber über die Bedeutung dieses Punktes verlor er kein Wort. Er gab Zullmaust außerdem zu verstehen, daß er erwarte, in Murcons Burg Hinweise auf die Koordinaten des Punktes zu finden - was zwar nicht direkt, aber immerhin im übertragenen Sinn der Wahrheit entsprach, denn der Quellmeister hoffte tatsächlich, irgendwo auf diesem Asteroiden ein Zusatzteil für das AUGE zu finden.
    Zullmaust sagte Pankha-Skrin für seine Suche jede denkbare Unterstützung zu. Er schilderte den Alltag der Blinden Zaphooren, und der Quellmeister gewann den Eindruck, daß die nahezu abergläubische Furcht, die zum Beispiel die Unabhängigen Frauen vor den Bewohnern der Unterwelt empfanden, völlig grundlos war.
    Dann aber brachte der Herrscher der Blinden die Sprache auf ein anderes Thema. „Du hast bemerkt, welche Verehrung dir unser Volk entgegenbringt.
    Wir betrachten dich als unseren Lehrer, von dem wir erfahren können, wie es in der Welt außerhalb der unseren aussieht. Man wird dir eine neue, große Wohnhöhle einrichten, in der du dich wohl fühlen kannst."
    Pankha-Skrin spürte, daß sich hinter dieser Aussage eine besondere Absicht verbarg. Er antwortete mit einer Gegenfrage: „Du erwartest, daß ich für immer in deinem Reich bleibe?"
    „Unsere Dankbarkeit wäre grenzenlos, wenn du dich dazu entschließen könntest."
    „Erinnere dich!" bat Pankha-Skrin. „Ich habe dir von der Suche meines Volkes berichtet. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen. Ich kann nicht für immer hierbleiben. Ich muß zu

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