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0904 - Murcons Burg

Titel: 0904 - Murcons Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Universum hervorgebracht hatte.
    Schließlich gab Zullmaust den Trägern einen Wink. Diese nahmen daraufhin die Stühle wieder auf. Der Herrscher wandte sich an Pankha-Skrin und sagte ein paar Worte, die der Quellmeister nicht verstand, weil er seinen Übersetzer ausgeschaltet hatte. Er setzte das Gerät wieder in Betrieb und antwortete: „Wenn du soeben vorgeschlagen hast, daß wir uns zurückziehen und die Feiernden sich selbst überlassen, dann findet dieser Vorschlag meine volle Zustimmung."
    Zullmausts Mund zog sich in die Breite, die Lippen teilten sich, und zwei Reihen leuchtender Zähne wurden sichtbar. Später begriff Pankha-Skrin, daß diese Mimik Freude ausdrückte. „Du hast mich richtig verstanden, mein Freund", erklärte der Herrscher. „Wir wollen den Palast aufsuchen.
    Ich bin sicher, daß du der Ruhe bedarfst."
    Die Träger schritten, nachdem sie die Menge hinter sich gelassen hatten, die breite Rampe hinan, die zu dem halbelliptischen Portal führte.
    Pankha-Skrin nahm mit gelinder Verwunderung zur Kenntnis, daß das Skri-marton inzwischen völlig zur Ruhe gekommen war. Es pochte und pulsierte in der gewohnten Weise und hatte anscheinend aufgegeben, sich über die ungewohnte Umgebung und die Nähe der Materiequelle zu erregen.
    Als Pankha-Skrin durch den flachen Torbogen ins Innere des Herrscherpalasts blickte, das im Vergleich zu der von unzähligen Fackeln erleuchteten Höhle von Zajwaad fast düster wirkte, da hatte er nur die eine Hoffnung, daß Zullmaust seine Worte ernst gemeint hatte. Er bedurfte in der Tat der Ruhe. Sein Geist war allen denkbaren Anstrengungen mühelos gewachsen. Aber es war nicht sein Geist, der in der jüngsten Vergangenheit beansprucht worden war.
    Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Pankha-Skrin sich körperlich zerschlagen
     
    4.
     
    In einem kleinen, scheibenförmigen Fahrzeug näherten sich Vajian und seine beiden Begleiter, Ochridon und Szallo, dem Rand der großen Plattform, die weit aus dem Umriß des Großen Gasthauses in den Raum ragte und das Start- und Landefeld der Robotschiffe war, die Vajian und seine Gefährten die Grauen Boten nannten.
    In diesem Augenblick lagen insgesamt sechs Graue Boten hier vor Anker.
    Für sie gab es keinen Auftrag.
    Sie mußten warten, bis sich an der geheimnisvollen Grenze zwischen dem Seinsraum und dem Nirgendraum wieder etwas ereigente, worauf sie angesetzt werden konnten.
    Vajian war der Vorsteher der elitären Bruderschaft der Techno-Spürer, jener kleinen Gruppe von Zaphooren, die allein es verstanden, Raumschiffe zu starten und zu landen, ihre Aufzeichnungen zu lesen und sogar, wenn, es darauf ankam, neue Raumschiffe zu bauen. Man nannte Vajian den Oberbruder. Er war von hünenhafter, stiernackiger Gestalt und besaß drei Arme. Er kleidete sich gern in schreiend bunte Gewänder, die gewöhnlich wie ein Sack an ihm hingen.
    Ochridon dagegen war zierlich und schlank gebaut. Er hatte einen völlig kahlen Schädel, und seine dünnen Beine waren so lang, daß für den eigentlichen Körper nur noch ein Drittel der Gesamtlänge übrigblieb. Ochridon war, ebenso wie Szallo, ein Adjutant des Oberbruders und genoß damit das Recht, sich Nächstbruder zu nennen.
    Szallo schließlich war das gerade Gegenteil von Ochridon: klein und dick. Auch sein Schädel war haarlos, aber es zog sich über seine Mitte ein Kamm, der aus Hautlappen bestand.
    Wenn Szallo aufgeregt war, richtete sich der Kamm auf, und an der Farbe der Hautlappen konnte man erkennen. ob Szallo freudig oder ärgerlich erregt war.
    Die Scheibe landete am äußersten Rand der Plattform. Die Sonnenlampen, die an den Vorsprüngen des Großen Gasthauses angebracht waren, verbreiteten ein mildes, mondgleiches Licht. In der Schwärze des Alls leuchteten ferne Sterne, die zu erreichen der uralte Traum der Zaphooren war. Die drei Männer stiegen aus. Vajian schritt bis an die Kante, hinter der die Plattform steil nach unten wegfiel. Von dieser Stelle aus konnte er Sterne unter sich sehen.
    Auf der Plattform, wie überall an der Oberfläche des Asteroiden, gab es atembare Luft. Sie umgab das Große Gasthaus wie eine Blase, von einem künstlichen Schwerefeld an Ort und Stelle gehalten. Weit reichte die Luftschicht jedoch nicht. Man berichtete von Wagemutigen, die mit einem Scheibenfahrzeug über den Rand der Plattform hinweg in den Raum geflogen waren. Sie hatten gerade noch umkehren können, bevor Dekompression und Atemnot ihnen den Garaus machte.
    Vajian wandte sich an

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