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0904 - Murcons Burg

Titel: 0904 - Murcons Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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laben.
    Wenn die Legende recht hatte und der Geist wirklich einem der Ur-Zaphooren gehörte, dann bot sich hier eine Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, was sich in jenen längst vergangenen Tagen zugetragen hatte, als Murcon die Freibeuter in seine Burg lud. Darin aber mochte sich ein Schlüssel zu den Rätseln befinden, die Pankha-Skrin bislang nicht hatte lösen können.
    Zinm Beispiel warum die Burgen, obwohl sie doch gigantische Gebilde waren, selbst mit den empfindlichsten Nachweisgeräten nicht erkannt werden konnten. Oder was aus Murcon geworden war, von dem die einen behaupten, er sei längst nicht mehr am Leben, während die anderen meinten, er halte sich irgendwo in den Tiefen seiner Burg versteckt.
    Vielleicht sogar ließ sich erfahren, wo sich das Zusatzteil befand, das Pankha-Skrin für das AUGE brauchte.
    Pankha-Skrin hatte mithin mehr Gründe als nur einen, seine Suche in der großen finsteren Halle zu beginnen.
    Er setzte Signard über sein Vorhaben in Kenntnis und erzielte die Reaktion, mit der er gerechnet hatte. „Du weißt, daß du von uns verehrt wirst", sagte der Zaphoore. „Es werden sich also Träger finden, die deinen Stuhl transportieren, und Männer und Frauen, die dein Gefolge bilden.
    Auch ich werde dazu gehören, weil du mir Ehrfurcht einflößest und obendrein, weil es der Herrscher so geboten hat. Aber in unser aller Herzen wird Furcht sein. Denn keiner von uns sucht die Begegnung mit den Geistern, die in jener Zone hausen."
    Da sagte der Quellmeister: „Die Furcht ist überflüssig. Ich habe bewiesen, daß die Geister mich, nicht aber ich sie zu fürchten habe.
    Wenn siesich heranwagen, werden sie es mit mir zu tun bekommen und alsbald erkennen, daß sie sich- ein Opfer ausgesucht haben, das ihnen überlegen ist. Ich will aber dafür sorgen, daß die Geister gar nicht erst erscheinen!"
    „Wie willst du das bewerkstelligen?" erkundigte sich Signard beeindruckt. „Du kennst die reinigende Macht des Feuers. Es brennt in der Thronhalle des Herrschers. Unser Gefolge wird Fackeln tragen, die wir an den vier Feuern in der Thronhalle entzünden.
    Die Fackeln aber werden die Geister bannen!"
    Signard machte das Zeichen der Ehrerbietung. „Deine Weisheit übertrifft alles, oh Herr!" sagte er. „Ich gehe, um die notigen Vorbereitungen zu treffen."
    Der Quellmeister kam sich ein wenig schäbig vor. Er brauchte die Fakkeln, weil es im Hintergrund der Halle selbst für seine empfindlichen Sehorgane zu finster war. Die magische Bedeutung, die die Blinden dem Feuer beimaßen, als einen Trick zu verwenden, mit dem die Furcht seiner Begleiter zerstreut werden konnte, dieser Gedanke war ihm erst im letzten Augenblick gekommen.
    Der Erfolg bestätigte die Richtigkeit der Taktik. Trotzdem kam Pankha-Skrin sich vor, als habe er nicht ehrlich an Signard gehandelt.
    Die Expedition, die Signard zusammentrommelte, war von beachtlichem Umfang. Die Fackelträger waren fast ausnahmslos Männer.
    Zullmaust hatte dem Unternehmen seine Zustimmung gegeben und erlaubt, daß man die Fackeln an den vier ewigen Feuern in seiner Thronhalle entzünde. Was Zullmaust wirklich von Pankha-Skrins Vorhaben hielt, das konnte der Quellmeister nicht in Erfahrung bringen. Er hatte aber den Herrscher in Verdacht, daß er selber Signard angewiesen hatte, ein möglichst zahlreiches Gefolge zusammenzutrommeln, so daß man den ehrwürdigen Gast ständig im Auge behalten könne und ihm keine Gelegenheit gegeben wurde, in die Oberwelt zu entweichen.
    Der Zug zur Halle verlief ereignislos.
    Pankha-Skrin wurde von sechs Männern getragen und bildete die Vorhut. Er hatte sich das ausbedungen, um den Blinden zu zeigen, daß man sich vor den Geistern nicht zu fürchten brauchte. Signard hielt sich ständig an des Quellmeisters Seite.
    Das Gefolge mit den Fackeln schritt hinter dem Tragstuhl drein, und die Flammen warfen ihren Schein voraus.
    Signard mußte den Blinden Pankha-Skrins Worte übermittelt haben, denn es war keine Spur davon zu bemerken, daß sie sich fürchteten.
    Der Quellmeister fand die große Halle noch in demselben Zustand, in dem er sie in Erinnerung hatte. Die Überreste des Bebens waren überall.
    Der Boden der Halle glich einer Geröllhalde, über die sich besonders die Träger des Stuhles vorsichtig einen Weg bahnen mußten.
    Der Zug gelangte bald an die Stelle, an der Pankha-Skrin mit Serena zusammengetroffen war. Die Fackeln leisteten vortreffliche Dienste. Der Quellmeister erblickte eine Serie wuchtiger

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