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0907 - Die blutenden Bäume

0907 - Die blutenden Bäume

Titel: 0907 - Die blutenden Bäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten ihn zufällig vorbeifahrende Polizisten stoppen können.
    Man hatte Grote daraufhin in den Hochsicherheitstrakt gesteckt, wo er unter ständiger Aufsicht stand. Freund Harry hatte an diesem Morgen sein erstes Gespräch mit ihm. Er würde mir die Details schon berichten.
    Ich stand auf einem Parkplatz, der noch im Bereich der Überwachungsanlage lag, aber die Mauern sah ich glücklicherweise nur von außen. So wirkten sie weniger deprimierend.
    Welch ein Tag, welch ein Himmel! Seidig und frühlingshaft lag er wie eine frische Decke über der hügeligen Landschaft, die sicherlich bald in einer prächtigen Blüte stehen würde, denn der Frühling war nicht aufzuhalten, obwohl es in den letzten Wochen so ausgesehen hatte, als wollte er sich nie zeigen.
    Mir ging es gut, denn ein derartiges Wetter ließ auch gewisse Urlaubsgefühle in mir hochsteigen. Meine Gedanken drehten sich auch um den Urlaub, nur wußte ich nicht, ob ich dazu kam. In den vergangenen Jahren hatte es nicht gut ausgesehen, denn unsere Feinde nahmen keine Rücksicht darauf, ob wir nun in Urlaub gehen wollten oder nicht.
    Aber träumen konnte man…
    Ich war wirklich in einer guten Stimmung. Zuerst hatte ich mich ja geärgert, daß ich hier draußen warten mußte, doch dieses Gefühl hatte sich verflüchtigt. Bei dem Wetter wartete man gern. Auf meiner Nase klemmte das Gestell der Sonnenbrille. Ich hatte es mir bequem gemacht, den Sitz ziemlich weit zurückgestellt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Es ging mit gut, sehr gut sogar.
    Viel zu beobachten gab es nicht, denn die Mauern interessierten mich nicht.
    Ein derartiger Anblick trübte die Stimmung. So schaute ich mir den blauen Himmel an und beobachtete die Vögel, die sich unter dem Firmament sehr wohl fühlten, denn sie zogen unbeirrt ihre Kreise und ließen sich von den frühlingshaften Winden tragen, ohne dabei großartig ihre Flügel bewegen zu müssen.
    Es waren dunkle und auch relativ große Vögel, aber keine, die in die Gattung Raubvögel paßten. Ich dachte eher an Kolkraben und Krähen, die ihre Kreise zogen.
    Zwei schwarze Vögel segelten kreischend zu Boden und gerieten in die Nähe des Wagens. Sie huschten über das Dach hinweg, und durch das offene Fenster hörte ich Flügelschlagen.
    Ich schaute zur linken Seite hin, wo die Tiere wieder stiegen, sich dann drehten und in einem Formationsflug ein neues Ziel ansteuerten.
    Es war der Opel!
    Sie landeten darauf, und ihre Krallen kratzten über den Lack der Kühlerhaube.
    Ich richtete mich auf und stellte gleichzeitig die Rückenlehne in die Höhe.
    War das normal?
    Zunächst einmal verbannte ich irgendwelche Gedanken und schaute mir die schwarzen Tiere an, die mich aus ihren großen Augen durch die Frontscheibe hindurch fixierten.
    Was wollten sie?
    Können Vögel böse Blicke haben? Mir schoß dieser Gedanke durch den Kopf, und ich erinnerte mich daran, daß ich schon einige böse Abenteuer mit Vögeln erlebt hatte, die magisch beeinflußt worden waren, dazu zählte ich auch die Strigen, die sogenannten Satanseulen.
    Nur waren das hier keine Eulen, sondern normale Krähen oder Raben.
    Dennoch kam mir ihr Verhalten ungewöhnlich vor. Normalerweise suchten sie nicht gerade die Nähe des Menschen, in diesem Fall war es aber so. Ihre Schnäbel öffneten und schlossen sich, als wollten sie mir beweisen, wie laut sie hacken konnten.
    Andere Tiere lenkten mich ab, die den Wagen umkreisten. Auch ziemlich niedrig, als wären sie Wachtposten, die auf ihre beiden Artgenossen aufpaßten.
    Ein kühler Wind fuhr mir ins Gesicht. Ich fror plötzlich, was aber nicht so sehr an dem Windzug lag. Die Kälte kam von innen.
    Mich machte die Nähe der Vögel leicht nervös. Sie glotzten mich an, und die Augen kamen mir vor, als würden sie ihnen nicht gehören, sondern wären die eines Gastes und nur zufällig in die Vogelköpfe hineingeraten.
    Böse Augen? Haßerfüllte Blicke?
    Das mußte nicht stimmen. Ich war möglicherweise auch zu nervös, um genau darüber nachdenken zu können. Angespannt wartete ich darauf, daß die Tiere etwas unternahmen.
    Sie bewegten sich.
    Es sah so locker aus, wie sie herumhüpften und sich der breiten Frontscheibe näherten. Mir kamen sie wie ferngesteuert vor. Sie schienen das zu zerstören wollen, was in ihrer Reichweite lag. Das war die Scheibe.
    Synchron bewegten sich die beiden Köpfe nach vorn, dann hackten die Schnäbel gegen das Glas, ohne es allerdings einzuschlagen.
    Ich begriff ihr Tun nicht. Sie kamen

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