0908 - Aura des Friedens
Rhodan.
„Warum hast du dann Zweifel?"
„Es kommt vor, daß Transmittersprünge paranormale Fähigkeiten beeinträchtigen. Deshalb fürchte ich um die Vollkommenheit deiner Aura."
„Gibt es einen anderen Weg zur Zentrale?"
„Natürlich, aber dann wären wir Tage, vielleicht sogar Wochen unterwegs, und der Weg dorthin ist mit tausend Gefahren umgeben."
Die Anskin machte entschlossen einen Schritt auf den Transmitter zu.
„Worauf warten wir dann noch?"
Rhodan bewunderte ihre Tapferkeit.
„Du wirst allein gehen müssen", sagte er. „Ich warte hier auf Tolot. Er muß jeden Augenblick hier eintreffen, aber ich will sicher sein, daß er nicht in der Klemme steckt. Sobald du in der Gegenanlage materialisiert bist, wartest du, bis Tolot und ich nachkommen."
Die Jungkönigin war einverstanden und verschwand im Auflösungsfeld des Transmitters. Rhodan spürte eine plötzliche Leere in sich - ein deutlicher Beweis dafür, daß die Aura-Dorania auch ihn beeinflußte. Kaum, daß die Anskin aus seiner Nähe verschwunden war, fehlte ihm irgend etwas. Das erlaubte ihm eine vage Vorstellung von der Macht, die die Königin auf ihre Artgenossen ausüben konnte.
Rhodan kehrte in die Hangarhalle zurück und sah Tolot mit atemberaubender Geschwindigkeit heranstürmen. Es war ein beeindruckendes Bild, wie der Koloß mittenim Lauf anhielt.
„Ich habe die Biophore-Wesen abschütteln können", sagte er. „Aber sie verfolgen mich und werden bald hier eintreffen."
Rhodan blickte zum anderen Ende des Hangars, konnte aber keine Bewegung wahrnehmen.
„Dorania ist bereits durch den Transmitter gegangen", berichtete er. „Sie erwartet uns in der Gegenanlage."
Tolot hakte seine Waffe im Gürtel des Kampfanzugs fest. .
„Sei vorsichtig!" ermahnte ihn Rhodan. „Irgendwo in der Nähe treibt sich eines dieser Geschöpfe herum.
Es hat uns angegriffen, aber die Anskin konnte es vertreiben. Da sie jedoch nicht mehr in der Nähe ist, müssen wir damit rechnen, daß dieses Wesen wieder auftaucht."
Tolot nickte, und sie betraten gemeinsam die Transmitterhalle.
„Ein so gewaltiges Schiff, habe ich noch nie gesehen", gestand der Haluter. „Die Technik ist vollendet. Ich glaube nicht, daß man bessere und schönere Schiffe bauen kann."
Rhodan mußte lächeln.
„Dabei ist die PAN-THAU-RA nur ein Transporter!" sagte er.
„Wer mag ihn erbaut haben?" rätselte Tolot.
„Das wußte nicht einmal Bardioc", erinnerte ihn Perry Rhodan. „Vielleicht ist es ein Schiff von jenseits der Materiequellen."
Sie traten nebeneinander in den Transmitter. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte Rhodan den Entzerrungsschmerz, dann erlösten ihn das absolute Nichts. und völlige Empfindungslosigkeit.
Als Rhodan und der Haluter aus der Gegenstation kamen, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick. Von der Decke der Halle herab hing eine wallende organische. Masse, aus der tentakelähnliche Auswüchse ragten. Mit dreien davon hielt das riesige Biophore-Monstrum die Jungkönigin umklammert und versuchte, sie in die Höhe zu ziehen.
*
In der Zentrale - der PAN-THAU-RA konnten Atlan und Laire die Ereignisse in den weit entfernten Räumen über die Bildschirme beobachten. Der Arkonide erlebte den Überfall eines Biohore-Ungeheuers auf die Anskenkönigin.
„Wir müssen irgend etwas tun!" rief er dem einäugigen Roboter zu. „Rhodan wird gute Gründe haben, wenn er die Anskin mit an Bord der PAN-THAU-RA gebracht hat."
Laire zögerte.
„Die Ansken sind meine Feinde", erinnerte er. „Du hast selbst erlebt, wie bösartig und gefährlich sie sind.
Warum sollte ich jetzt eingreifen? Die Ansken sind selbst für die Existenz solcher Ungeheuer verantwortlich."
„Das stimmt nur zum Teil", warf ihm Atlan vor. „Auch du hast mit Sporen experimentiert."
Laire sagte: „Selbst wenn ich wollte, könnte ich nichts für dieses Geschöpf tun. Es gibt in der Transmitterhalle keine beweglichen Schalteinheiten, die ich von hier aus einsetzen könnte."
„Dann schicke einige deiner Roboter in die Transmitterstation!" beschwor ihn Atlan.
„Sie würden mit Sicherheit zu spät kommen", erwiderte Laire.
Atlan wußte nicht, ob das eine Ausrede war oder der Wahrheit entsprach. Er konnte die Haltung des Roboters gegenüber den Ansken verstehen, aber sein Gespür für die Zusammenhänge verriet ihm, daß diese Königin einen Sonderfall dar stellte.
Er konnte jedoch nichts tun. Wenn er einige Männer in die Transmitterhalle schickte, würde es Stunden
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