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0908 - Aura des Friedens

Titel: 0908 - Aura des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht, ob ich noch die Kraft dazu haben werde", gab sie kaum hörbar zurück. „So habe ich mir die Verhältnisse an Bord der PAN-TRAU-RA nicht vorgestellt. Ich wußte nicht, was mich hier erwartete, wieviel Haß und Mißtrauen."
    „Ich habe versucht, es dir vorher zu erklären, aber Worte reichen nicht aus, um es richtig darzustellen. Man muß fühlen, was in diesem Schiff vorgeht, muß es selbst erleben."
    Sie richtete sich vor ihm auf.
    „Bring mich zurück, Perry Rhodan", sagte sie.
    Für einen Moment war er völlig aus der Fassung gebracht.
    „Zurück?" wiederholte er. „Wie stellst du dir das vor?"
    „Zurück nach Datmyr-Urgan", sagte sie. „Auf meine Heimatwelt."
    In ihrer fremdartigen Stimme schwang eine derartige Sehnsucht mit, daß Rhodan davon tief betroffen wurde. Er kam sich plötzlich wie ein Verbrecher vor, daß er Gavro Yaals Pläne zu seinen eigenen gemacht hatte.
    „Nun gut", sagte er zögernd. „Wenn es wirklich dein Wunsch ist, werde ich dafür sorgen, daß du nach DatmyrUrgan zurückkehren kannst. Es steht mir nicht zu, mich über deine Entscheidungen hinwegzusetzen. Du bist frei und kannst tun, was immer du willst."
    Während er sprach, kamen ihm die Konsequenzen seiner Worte erst richtig in den Sinn. Ohne Doranias Anwesenheit an Bord des Sporenschiffs würden sich die Ansken bald wieder in jene machthungrigen und aggressiven Wesen verwandeln, die sie vor langer Zeit ohne eigenes Verschulden geworden waren.
    „Allerdings", fuhr Rhodan fort, „bedeutet dein Entschluß mit großer Wahrscheinlichkeit Elend und Tod für viele Milliarden intelligenter Wesen, denn wenn du uns nicht hilfst, die Ansken zu befrieden und das PAN-TRAU-RAProblem zu lösen, wird sich in nicht allzu ferner Zukunft ein Strom von Biophore-Wesen über alle möglichen Welten ergießen, ganz bestimmt auch auf Datmyr-Urgan. Deine Heimatwelt liegt nahe der PAN-THAU-RA und wird somit als eine der ersten betroffen werden."
    „Die Ansken werden mit der PAN-TRAU-RA in ein anderes Gebiet fliegen, bevor sie die Schleusen öffnen", sagte Dorania. „Das hast du mir selbst gesagt."
    „Zählt ein anskisches Leben vielleicht mehr?" fragte Rhodan. „Willst du entscheiden, wer überleben darf und wer den Invasoren zum Opfer fallen soll? Gut, Datmyr-Urgan wird vielleicht verschont, zumindest zu Beginn der geplanten Eroberungsfeldzüge. Aber was geschieht mit all den anderen Planeten, die davon betroffen werden?"
    Die Jungkönigin machte einige heftige Bewegungen.
    „Warum quälst du mich so?" warf sie Rhodan vor. „Ich hätte niemals etwas von der PAN-THAU-RA und den hier an Bord lebenden Ansken erfahren, wenn ich nicht mit euch zusammengetroffen wäre."
    „Du solltest dir wenigstens Bedenkzeit einräumen", forderte Rhodan die Anskin auf. „Bald wirst du es bereuen, wenn du uns jetzt im Stich läßt."
    Sie sank in sich zusammen und blieb dicht am Boden gekauert liegen. Eine Zeitlang schwieg Rhodan, denn er fürchtete, daß jedes weitere Wort nur dazu führen konnte, die Fronten noch mehr zu verhärten. Inzwischen hatte Tolot die Zentrale wahrscheinlich bereits erreicht und informierte die anderen über die Ereignisse. Vielleicht erwiesen sich diese Vorbereitungen als umsonst. Wenn Dorania bei ihrem Entschluß blieb, wieder nach DatmyrUrgan zurückzukehren, würde man in der Zentrale vergeblich auf die Ankunft der Königin warten.
    Als ihm das Schweigen unerträglich erschien, sagte Rhodan: „Hattest du dich nicht auf ein Zusammentreffen mit den Ansken hier an Bord gefreut? Ich erinnere mich, daß du voller Ungeduld warst."
    „Damals ahnte ich nicht die Wahrheit", gab sie zurück. Aber du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen, ich werde bleiben."
    Rhodan empfand Erleichterung, aber keinen Triumph. Er wußte nur zu gut, was er von ihr verlangte.
    Vermutlich mußte sie einen hohen Preis für ihren Einsatz bezahlen, womöglich ihr Leben.
     
    6.
     
    Wahrscheinlich wäre Perry Rhodan mit großem Jubel begrüßt worden, wenn er nicht die Jungkönigin dabei gehabt hätte. Er spürte deutlich, daß man seine Ankunft mit gemischten Gefühlen beurteilte - und das lag ausschließlich an seiner Begleiterin.
    Wenn Dorania die Abneigung fühlte, die ihr entgegenschlug, ließ sie es sich nicht anmerken. Rhodan war sich darüber im klaren, daß die Begegnung der terranischen Raumfahrer mit der Anskenkönigin ein geringes Problem war, verglichen mit der Prüfung, die Dorania noch bestehen mußte, wenn sie Laire gegenübertrat. Der Roboter

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