0908 - Aura des Friedens
dauern, bis sie am Ziel ankamen. Das bedeutete, daß er hilflos mit ansehen mußte, wie sich die Dinge weiter entwickelten.
Die Anskin wehrte sich verzweifelt, konnte aber nicht verhindern, daß das von der Decke herabhängende Ungeheuer einen zweiten Arm um sie schlang, kurz darauf einen dritten. Die Bewegungen der Königin schienen nur dazu zu führen, daß sie immer tiefer in die lebensgefährliche Umarmung geriet. Ihr Gegner versuchte, sie zur Decke hinaufzuziehen. Dort, wo der eigentliche Körper festklebte, befand sich wahrscheinlich auch so etwas wie ein Verdauungsorgan. Das Biophore-Monstrum brauchte nur an der Decke zu hängen und auf vorbeikommende Opfer zu warten. Bisher hatte es sich so vorzüglich getarnt, daß es nicht entdeckt worden war.
Wie viele solcher und ähnlicher Lebensformen mochte es inzwischen in der PAN-THAU-RA geben? überlegte Atlan. Was er nun sah, bestärkte ihn in der Ansicht, daß um jeden Preis verhindert werden mußte, daß sich die Schleusen des Riesenschiffs für diese Ungeheuer öffneten - die Büchse der Pandora mußte für immer verschlossen bleiben.
Als das Ende der Anskin unvermeidlich erschien, wandte Atlan sich vom Bildschirm ab. Er wollte den Tod des Wesens nicht miterleben, nicht auf diese Weise.
„Da sind Rhodan und dieser Haluter!" rief Laire in diesem Augenblick.
Atlan blickte wieder auf den Bildschirm und sah, daß Rhodan und Tolot aus dem Transmitter traten. Sie schienen sofort zu begreifen, worum es ging. Sie zogen ihre Energiewaffen und eröffneten das Feuer auf das Monstrum unter der Decke. Es stürzte in zeltähnlichen Lappen herab und drohte, die Anskin unter sich zu begraben.
Tolot reagierte jedoch blitzschnell und zog die Königin aus dem Gefahrenbereich.
„Du siehst, daß Perry dieser Anskin hilft", sagte Atlan zu Laire. „Es ist, wie ich vermutet habe! Er muß einen besonderen Grund haben; um sie mitzubringen."
„Sie ist eine Anskin", erwiderte Laire lakonisch.
Während er zusah, wie Rhodan, Tolot und die Königin um das im Todeskampf zuckende Monstrum herumgingen, sagte Atlan: „Er wird sie mit in diese Hauptschaltzentrale bringen."
„Ich weiß", sagte Laire. „Und ich bin darauf vorbereitet."
In seiner Augenhöhle schien es stärker zu glühen als sonst.
„Du wirst doch nichts Unüberlegtes tun?" fragte der Arkonide bestürzt.
„Ich werde sie nicht anrühren, wenn du das meinst", entgegnete der einäugige Roboter. Sein dunkelbrauner Körper reflektierte nicht das Licht der Kontrollen, sondern schien es in sich aufzusaugen. Wie er Laire vor den Instrumenten stehen sah, wurde sich Atlan wieder der ästhetischen Schönheit dieser Gestalt bewußt.
„Ich werde sie allerdings auch nicht aus den Augen lassen", fügte Laire hinzu: Rhodan und seine beiden Begleiter verschwanden von den Bildschirmen. Sie gelangten in einen Bereich, der nicht von Kameras erfaßt wurde.
„Sie werden bald hier sein", sagte Atlan.
„Ich beschäftige mich unterdessen mit dem Transmitterschub für die PAN-THAU-RA", erwiderte Laire ausweichend.
Atlan begab sich zu den in der Zentrale weilenden Männern und Frauen des Einsatzkommandos. Seit ein paar Tagen hielten sich immer mehrere Dutzend Menschen in der Zentrale auf. Alle anderen lebten in den Räumen rings um die Zentrale. Dank Laires Hilfe kam es nicht mehr zu Engpäassen bei der Versorgung.
„Rhodan ist mit Tolot und einer Anskenkönigin hierher unterwegs", informierte der Arkonide Fellmer Lloyd, Walik Kauk und Alaska Saedelaere, die neben einem Eingang standen und auf Informationen warteten. Atlan wich ihren fragenden Blicken aus. „Ich weiß nicht, wie Perry an die Anskin herangekommen ist, vermutlich gehört sie nicht zu ihren Artgenossen hier an Bord."
„Und wie reagiert Laire darauf?" wollte der Transmittergeschädigte wissen.
„Gelassen, zumindest nach außen hin! Allerdings hat er keine Zweifel daran gelassen, daß er sie als seine Feindin einstuft."
„Was kann dieses Manöver Perrys zu bedeuten haben?" fragte Kauk.
„Das können wir nicht einmal ahnen", gab Atlan zurück. „Perry wird jedoch bald hier eintreffen, dann werden wir alles erfahren."
„Was ist mit dieser Transmittergeschichte?" fragte Lloyd. „Glaubt Laire immer noch, daß er sie in die Tat umsetzen kann?"
„Offensichtlich! Er hat mir gezeigt, daß es sich bei den Transmittern um locker in die Bordsysteme eingegliederte Anlagen handelt. Sie können jederzeit bewegt werden."
„Innerhalb desSchiffes!" rief Kauk.
„Es
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