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0908 - Das Golem-Trio

0908 - Das Golem-Trio

Titel: 0908 - Das Golem-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdient.«
    »Weiß nicht.«
    Aus dem Hintergrund hörte ich eine Frauenstimme. »Susan, komm jetzt auf deinen Platz zurück.«
    »Das war meine Mummy.«
    »Der sollte man schon folgen.«
    »Klar, Mister. Ich gehe jetzt.«
    Sie verschwand, und ich hätte mich eigentlich über die Begegnung freuen müssen, aber ich tat es nicht. Das ungute Gefühl, verbunden mit dem Druck im Magen, war geblieben. Es herrschte eine normale Temperatur, trotzdem fror ich.
    Das war auf keinen Fall natürlich. Das war sogar mehr als ungewöhnlich, aber nur ich war derjenige, der dies auch spürte.
    Also war diese andere Kraft auf mich allein konzentriert. Alle anderen verhielten sich normal. Es war auch ein ruhiger Flug, und wenn wir in London landeten, war die Sache gelaufen.
    Wenn wir landeten…
    Ich ärgerte mich über diese Gedanken, die ich nicht verhindern konnte.
    Irgend jemand suchte Kontakt mit mir, und ich glaubte bestimmt nicht daran, daß es ein guter Freund von mir war.
    Ich trank das Glas leer, stellte es in die kleine Mulde hinein und gab mich meinen Gedanken hin. Mir war klar, daß es so nicht weitergehen konnte.
    Ich mußte es schaffen und mir eine Mauer aufbauen, an der die Gedanken abprallten.
    Aber wie?
    Leichte Schritte schreckten mich aus meinen Gedanken. Sie verstummten direkt neben meinem Sitz, und diese Stille ließ mich hochschauen.
    Die Stewardeß hatte angehalten und schaute wieder auf mich nieder. Sie lächelte noch immer, aber kam mir das Lächeln nicht unnatürlich vor.
    »Mr. Sinclair?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Jemand möchte Sie sprechen.«
    »Wer?«
    »Ich weiß es nicht. Aber sie müssen ins Cockpit. Dort befindet sich unser Funktelefon.«
    »Gut.« Ich stand auf und merkte, daß mein Herz schneller schlug. Daß mich jemand während eines Flugs sprechen wollte, hatte ich noch nicht erlebt. Während ich hinter der jungen Frau herging, rasten meine Gedanken. Wer wollte etwas von mir? Sir James oder Suko? War etwas Gravierendes passiert? Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, aber einen triftigen Grund mußte es geben. Aus Spaß rief mich niemand an.
    Wir durchquerten die erste Klasse. Ich sah wieder das seltsame Paar.
    Die Frau hatte es sich in ihrem breiten Sitz bequem gemacht, den Kopf zur Seite gelegt und schlief. Aus ihrem Mund drangen leise Schnarchtöne. Ob der Glatzkopf neben ihr auch schlief, konnte ich nicht erkennen. Sein Kopf war nach vorn gesackt, seine Hände lagen im Schoß verschränkt. Er wirkte wie jemand, der beim Beten eingeschlafen war.
    Wenig später betrat ich das Cockpit.
    »Sie sind also John Sinclair?« fragte mich der Copilot. »Da will Sie jemand sprechen, aber fragen Sie mich nicht, wer es ist.«
    »Hat er keinen Namen genannt?«
    »Nein.«
    »Hm.«
    Der Copilot runzelte die Stirn. Leise fragte er: »Könnte es Ärger geben, Mr. Sinclair?«
    »Ich hoffe es nicht. Es wird was Dienstliches sein.« Während ich das sagte, hielt ich ihm meinen Ausweis hin. Er studierte ihn kurz und nickte.
    »Danke.« Der Hörer wurde mir übergeben, und ich spürte, wie sich mein Herzschlag in diesem Moment beschleunigte. Es war eine Aufregung in mir, die ich nicht verstehen konnte, denn eine Gefahr war nicht zu erkennen. Meine Stimme klang ziemlich gepreßt, als ich meinen Namen sagte und gespannt auf eine Antwort wartete.
    Die ließ auf sich warten, deshalb meldete ich mich erneut, diesmal lauter.
    Und ich bekam Antwort. Unter den Blicken des Copiloten zuckte ich zusammen, als ich das Lachen vernahm. Es klang widerlich, es war einfach häßlich und auch triumphierend.
    Ich riß mich trotzdem zusammen und fragte: »Wer sind Sie?«
    »Sinclair…« Jetzt endlich war auch die Stimme da. »Du kennst mich, Sinclair, du weißt genau, wer ich bin. Aber ich werde dir meinen Namen nicht nennen, du mußt schon allein darauf kommen. Nur soviel: Du bist ein Gefangener, so wie ich ebenfalls schon einmal ein Gefangener gewesen bin, Sinclair. Denke nach. Und wenn du dich erinnerst, wirst du eigentlich nur noch zittern können. Nicht mehr und nicht weniger. Nur noch zittern.«
    »Vor wem denn?«
    »Denke nach, Sinclair. Ich wünsche dir einen guten Flug…«
    Ich lauschte der Stimme nach und wußte nicht, ob ich sie nun in meinem Ohr hörte oder in meinem Hirn. Es war seltsam und zugleich beängstigend. Dieser Klang hatte die Ohren als auch das Hirn durchdrungen, und abermals verstärkte sich mein Herzschlag.
    Er hatte mich!
    Aber wer?
    Er hatte es mir gesagt. Er hatte mich auf eine Spur gebracht. Ich

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