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0908 - Das Golem-Trio

0908 - Das Golem-Trio

Titel: 0908 - Das Golem-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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liegen.
    Mein Kreuz war ebenfalls nach vorn gefallen. Ich hob es auf und trat zurück.
    Der Golem machte keinen Versuch, sich zu erheben, auch sein kopfloser Körper nicht. Er zuckte noch einmal, als wäre er von einem Schlag getroffen worden, dann konnten zahlreiche Zeugen zuschauen, wie er auseinanderbrach und als Rest liegenblieb. Das gleiche geschah mit dem häßlichen Schädel der Gestalt.
    Cigams Angriff war fehlgeschlagen.
    Ich ließ mich erschöpft, aber glücklich auf einen leeren Sitz fallen…
    ***
    Alles oder nichts!
    Wieder einmal dachte Sheila. Wieder ging es um Leben oder Tod, und sie konnte sogar die schleimige Ladung aus ihrer Waffe verfolgen, wie sie sich auf den Golem zubewegte und gegen die Gestalt klatschte.
    Und damit begann das, was Sheila Conolly sich so sehr erhofft hatte.
    Der alles vernichtende mörderische Schleim breitete sich blitzschnell aus und umflorte den Körper. Er bildete eine große, ovale Blase, die für den lehmigen Golem das schlimmste Gefängnis war, das man sich nur vorstellen konnte, denn jetzt gab es für ihn kein Entkommen mehr. Er konnte versuchen, was er wollte, er würde die dünne Schleimhaut nicht aufkratzen oder zerstören können. Bei jedem Schlag seiner Pranken setzte sie ihm einen federnden Widerstand entgegen, aber sie zerplatzte nicht. Sie hielt, und sie sonderte von der Decke her dicke Klumpen ab, die wie übergroße Regentropfen auf die Gestalt fielen.
    Dort begannen sie augenblicklich mit ihrem zerstörerischen Werk. Sie sorgten durch ihre magische Säure dafür, daß sich der Golem auflöste, und schon der erste Klumpen hatte bei seinem Treffer einen senkrechten Schnitt hinterlassen, als wäre dieser von einem Messer geführt worden.
    Die lehmige Erdgestalt klaffte förmlich auf, und sie kippte zu zwei verschiedenen Seiten hin weg.
    Im unteren Oval der Schleimblase hatte sich bereits ein kleiner See gebildet, in den der Rest des Golems hineinfiel und sich dabei zischend und unter Dämpfen auflöste.
    Sheila Conolly kniete längst nicht mehr. Sie stand wieder auf ihren Beinen, zielte aber noch immer auf die Blase, denn sie wußte, daß diese zerstört werden mußte.
    Tat sie es nicht, würde sie sich auf die Suche nach Opfern machen. Sie war gefräßig, und sie ging dabei besonders auf die Suche nach Lebewesen.
    Und das waren Sheila und Bill.
    Noch wartete sie ab. Sheila! hörte sich selbst keuchen, aber in ihr steckte ein gutes Gefühl. Sie hatte es geschafft, und sie war dabei, über ihren eigenen Schatten gesprungen.
    In der großen Schleimblase vergingen die Reste. Sie lösten sich kurzerhand auf, bis allerletzte Klumpen in der bräunlichen Schleimbrühe an der Unterseite der Blase schwammen.
    Sheila bewegte ihren Zeigefinger und legte ihn an den zweiten Abzug unter dem ersten.
    Wenn sie ihn drückte, verließ ein winziger Pfeil die Pistole und vernichtete die Blase. Sonst hätte es nur das Kreuz ihres Freundes John Sinclair geschafft, das ja auch gegen den Todesnebel resistent war. Aus dem gleichen Material bestand auch der Schleim.
    Sheila zog den Abzug nach hinten.
    Mit einem leicht zischenden Geräusch jagte der kleine Pfeil auf die Blase zu. Er traf sie in der Mitte, und noch in derselben Sekunde zerplatzte sie. Es blieben nicht mal Reste zurück, denn sie lösten sich vor Sheilas Augen auf.
    Sie stand da, hatte den Kopf zurückgelegt, hörte im Haus das Tuten des Telefons, ging aber nicht hin, um abzunehmen, denn sie wollte sich um ihren Mann kümmern.
    Bill lag noch immer auf der Erde unter den Tannen, aber er bewegte sich jetzt. Sheila sah, daß er die Augen geöffnet hatte, aber er war zu benommen, um seine Umgebung zu erkennen und das Geschehen zu verfolgen.
    Sie beugte sich über ihn und hob den Kopf des Reporters an. »Bill, kannst du mich hören?«
    »Dumpf«, flüsterte er. »Macht nichts.«
    Er faßte sie mit einer matten Handbewegung an. »Was ist denn losgewesen? Dieser Golem, er hat mich…«
    »Vergiß ihn, Bill.«
    »Wie…?«
    »Es gibt ihn nicht mehr.«
    Die Antwort überraschte den Reporter so sehr, daß er sich zu heftig bewegte und nicht mehr an seinen malträtierten Kopf dachte. Die plötzlichen Schmerzen ließen ihn zusammenzucken, und er drängte sich wieder gegen den Boden, als wäre er ein Himmelbett.
    »Hast du ihn…?«
    Sheila nickte. »Ja, ich habe ihn erledigt, dank deiner Goldenen Pistole.«
    Bill lächelte verzerrt. »Sag das nicht, Sheila. Nicht dank deiner, sondern dank unserer Goldenen Pistole.«
    Sie lachte.

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