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0908 - Das Golem-Trio

0908 - Das Golem-Trio

Titel: 0908 - Das Golem-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begreifen. Er wollte es nicht wahrhaben, daß dieses Furchtbare zu seinem Leben gehörte, und nur allmählich wurde ihm bewußt, daß er noch lebte. Ja, er lebte!
    Er konnte atmen, er konnte sprechen, essen und trinken. Es war wie immer, und als er dann endlich normal Luft holte, da war es wie eine Befreiung. Da löste sich all der Stau in seinem Innern, er platzte auseinander, und James Turner fühle sich wieder als Mensch.
    Er taumelte einige Schritte auf die Straßenmitte zu und bekam kaum mit, daß er durch das Wasser platschte. Seine Gesichtshaut war glatt vom Angstschweiß. Er stierte in die Gegend, bis er auf der Straßenmitte stehenblieb, die Stirn runzelte, als wäre er erst jetzt in der Lage, über das Geschehen nachzudenken.
    Er drehte sich um.
    James Turner schaute jetzt dorthin, wo der Golem verschwunden war.
    Eigentlich hätte er ihn über die Straße oder den Gehsteig gehen sehen müssen.
    Es gab ihn nicht mehr.
    Der Golem war verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Oder war er wieder zu Erde zerfallen? Dann aber hätten die Reste auf dem Boden zurückbleiben müssen, was ebenfalls nicht der Fall war. Seine Umgebung war auch wieder so wie vorher. Als James den Arm ausstreckte und seine Hand bewegte, da berührten die Finger nichts.
    Kein Glas, keine Haut, einfach gar nichts.
    Turner ging zurück. Er stieß mit dem Rücken gegen die Fahrertür des Wagens und fragte sich zum wiederholten Mal, ob er das alles geträumt hatte.
    Sehr langsam bewegte er den Kopf nach rechts, und da entdeckte er die Lehmklumpen auf dem Boden. Die Überreste des Golems.
    Turner traute sich nicht, näher heranzugehen. Er blieb zitternd stehen, schlug ein Kreuzzeichen, ohne sich dessen richtig bewußt zu werden. Danach ging es ihm besser.
    Aus dem Erdloch schob sich eine gelbe Halbkugel hervor. Es war der Helm eines Kollegen. Das Gesicht tauchte auf, leicht verschmiert. Die Augen waren deshalb besonders gut zu sehen. Sie leuchteten wie die eines Bergmanns, der aus der Grube kam.
    »He, James!«
    Turner rührte sich nicht.
    Der Kollege schob sich höher und kletterte aus dem Loch. »Wir sind fast fertig, wenn du mal schauen…« Er redete nicht weiter, weil er nicht wußte, wohin er schauen sollte.
    Er hatte die Wahl. Entweder zu seinem Chef oder dorthin, wo der Erdhügel einmal gelegen hatte.
    Ja, hatte!
    Er war nicht mehr so da. Nur mehr Reste verteilten sich dort, und der Mann schüttelte den Kopf. Er streckte die Arme aus. Sie zitterten, als würden sie an Marionettenfäden hängen.
    »Da lag doch etwas, James!«
    Turner nickte.
    »Jetzt ist es weg - oder?« Er fragte, weil er sich einfach vergewissern wollte.
    »Ja, es ist weg!«
    »Warst du das, James?«
    Turners Stimme klang brüchig. »Ich war es nicht, Edgar, ich war es verdammt noch mal nicht!« Zuerst hatte James nur geflüstert, dann hatte seine Stimme an Lautstärke zugenommen. »Ich war es nicht, verflucht, es war der Lehm selbst!«
    Edgar schluckte und machte den Eindruck, als wollte er darüber nachdenken. Dann verzerrte sich sein Mund. »Bitte?!«
    »Ja, du hast richtig gehört.«
    »Wieso denn, James?«
    Der Angesprochene starrte ins Leere. Mit einer müden Bewegung hob er den Arm, als wollte er auf etwas zeigen, doch dazu war er einfach nicht in der Lage.
    »Ja«, murmelte er, »wieso denn?« Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, Edgar. Ich glaube, hier ist etwas passiert…« Er rang nach Luft und suchte nach Worten. »Scheiße, ich weiß es nicht!« brüllte James Turner und trommelte mit beiden Fäusten gegen die Fahrertür…
    ***
    Wir hatten die normale Flughöhe erreicht. Die Passagiere hatten sich von ihren Gurten befreit, und die meisten hatten die Tische an den Rückseiten der Vordersitze nach unten geklappt, denn es wurde etwas zu essen und zu trinken serviert. Ein kleiner Lunch, den die Stewardeß und der Purser servierten.
    »Was möchten Sie trinken, Sir?«
    »Wasser.«
    »Gern.«
    Flasche und Glas stellte ich ab, nachdem ich sie in Empfang genommen hatte. Dann schaute ich mir an, was man zu essen serviert hatte.
    Kaltes Roastbeef, helle Soße, dazu Salat und zwei kleine Scheiben Toast.
    Das ließ sich essen - normalerweise, aber ich befand mich in einer Lage, in der ich keinen Hunger verspürte. Mein Magen war zu.
    Zuerst einmal trank ich Wasser. Drei Schlucke genehmigte ich mir und lauschte, ob alles okay war, denn die Beunruhigung war keinesfalls verschwunden. Ich fühlte mich wie jemand, der in der Falle hockte. Die kalte

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