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0909 - Die Falle der Kryn

Titel: 0909 - Die Falle der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Borl registrierte, daß der Tod Demeters bei den Wyngern ebenfalls einen Schock ausgelöst zu haben schien. Trotzdem wußte offensichtlich niemand etwas genaues.
    „Aber", begann Borl und versuchte, geduldig zu bleiben, „wenn ihr wißt, daß Demeter tot ist, dann müßt ihr auch wissen, wann das passierte und durch welche Umstände?"
    „Alle sagen, sie ist tot",rief jemand. Ein anderer fügte hinzu: „Vermutlich weiß es Plondfair ganz genau."
    „Wo ist Plondfair?" rief Roi aufgeregt.
    „Wo er sich jetzt befindet, weiß niemand. Aber er wird heute in der Uferaula sprechen. Es ist angekündigt.
    Viele von uns sind auf dem Weg dorthin, andere sehen die Übertragung auf dem Bildschirm an."
    „Könnt ihr uns den Weg zeigen?"
    Sofort deuteten mehrere Wynger nach rechts. Dort schien es den Eingang zu einem unterirdischen Transportmittel zu geben. Der Raumhafen lag außerhalb der Stadt, und in der sinkenden Dämmerung sahen die Terraner immer mehr Lichter in den Türmen und den kantigen Hochbauten, die von grazilen Brücken und Stegen umgeben waren. Trotz der Höhe der meisten Gebäude war der Gesamteindruck leicht und grazil. Die Scheibe des riesigen Planeten schob sich über den Horizont hoch.
    „Demeter ist tot!" flüsterte Roi Danton. „Und niemand weiß, wie sie gestorben ist."
    „Vor etwa einem Tag sprach sich diese furchtbare Nachricht herum", rief ein Wynger. „Niemand weiß, wer zuerst davon gesprochen hat. Es war noch nicht in den offiziellen Nachrichten, meine ich. Aber auf Spälterloge weiß es schon jeder. Demeter ist tot uni verschwunden."
    „Das ist doch nicht möglich", sagte Hytawath. „Tot und verschwunden. Wer sollte ein Interesse daran haben ... und wir können nichts anderes tun, als Plondfair fragen. Wir müssen in diese Aula. Schnell."
    „Das ist das Ende für uns alle. Wir werden den Verlust nicht ertragen können", sagte Hamiller bitter. „Ich bin außer mir. Ich begreife es nicht."
    Borl und Danton schwiegen. Die Terraner nickten den Wyngern zu und gingen schnell auf den erleuchteten Schacht der unterirdischen Bahn zu. Etwa zehn Minuten später befanden sie sich in dem parkähnlichen Stadtbezirk, in dem die Aula lag. Zweimal fragten sie, dann sahen sie vor sich den Ort, an dem Plondfair erwartet wurde.
    „Ich hätte nicht gedacht, daß eine Wynger-Welt so schön sein kann", sagte Roi Danton tonlos. Er versuchte sich abzulenken und die marternden Gedanken zu verdrängen. Für ihn war Demeter für immer verloren -die anderen Männer interessierten ihn in diesem Zusammenhang nicht mehr: Er war entsetzt über sich selbst. Er hatte niemals gedacht, einen so tiefen seelischen Schmerz empfinden zu können. Er hielt sich für genügend erfahren, um von solchen Schlägen nicht beeinträchtigt zu werden. Das Gegenteil stimmte. Er litt schweigend.
    „Ich habe keinen rechten Blick für diese Schönheit-, sagte Hamiller. Er strich mit beiden Händen über sein Gesicht und stierte die Gruppen an, die auf den Eingang zustrebten.
    Die Aula am Ufer bestand aus einer natürlichen, trichterförmigen Anlage, die einem antiken terranischen Amphitheater glich. Die unzähligen Sitze waren in den Boden eingebaut, und auf einer Bühne erhob sich ein säulenartiges Podest mit einer Wendeltreppe. Tausende versteckter Beleuchtungskörper, unsichtbare oder schwebende Lautsprecher, Gänge, Treppen und Einlässe vervollständigten das - Bild. Musik ertönte und erfüllte die Wartenden mit Unruhe und Spannung.
    Auf schwebenden Plattformen standen halbautomatische Kameras. Eine Anlage, von Menschen erbaut, würde nicht viel anders aussehen. Aber die Bäume, die Büsche und die Pflanzen an Stützmauern und Pfeilern waren exotisch und rochen betäubend. Von jedem Platz konnte man jenseits der Bühne den Fluß, das Ufer, mehrere Brücken und die beleuchtete Silhouette der Stadt und des fernen Raumhafens sehen.
    „Vermutlich wird Plondfair von dort oben sprechen."
    Hamiller deutete auf das schlanke Podest. Einige Scheinwerfer flammten auf und konzentrierten ihre Strahlen auf den Obelisken. Das Material begann aus sich selbst heraus zu glühen. Die Farbintensität war raffiniert abgestuft. Jemand, der oben auf dem Pult stand, würde auf jeden Fall geradezu herausfordernd auffallen.
    „Denke ich auch. Sie warten alle auf ihn."
    „Wir sollten versuchen, in seine unmittelbare Nähe zu kommen", sagte Hytawath und schob sich vorwärts.
    „Bleibt dacht bei mir."
    Die Menge befand sich offensichtlich in einer Art

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