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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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du
bist! Wenn du Mut hast, dann wartest du, bis ich da bin! Zeige, ob du es
wirklich bist!« Er hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren, seine Stimme
überschlug sich.
    Die Wachen am
Tor blickten sich verständnislos an. Sie setzten sich mechanisch in Bewegung,
als der dritte Wächter, der Howard Manor benachrichtigt hatte, bei ihnen
auftauchte und mit kurzen Worten zu verstehen gab, daß es besser sei, den
unbewaffneten Herrn zu begleiten.
    Trotz seines
beachtlichen Körpergewichts bewegte sich Howard Manor mit erstaunlicher
Wendigkeit. Er jagte durch die Nacht, überquerte den Weg, duckte sich und lief
gebückt untertiefhängenden Zweigen und Ästen auf die Stelle zu, wo er das
Gespenst gesehen hatte.
    Seine
fiebernden Blicke waren nach vorn gerichtet und suchten den freien Platz ab, wo
er vor wenigen Augenblicken noch den Spuk wahrgenommen hatte.
    Da war er
noch!
    Jenseits des
Baches.
    Howard Manor
übersprang ihn ohne Anstrengung mit einem Satz.
    Der kopflose,
von einem weißen Schein umstrahlte Geist war plötzlich mehrere Schritte weiter
von ihm entfernt als vor einem Moment.
    Howard Manor
fluchte.
    Er beeilte
sich und lief schneller.
    Aber der
Geist schien kein Interesse daran zu haben auf ihn zu warten. Er war dem
Schloßherrn immer so weit voraus, daß Howard Manor ins Leere griff. Weit hinter
ihm tauchten im Nebel die beiden Wachen auf. Er achtete nicht auf sie, hatte
nur Augen für dieses kopflose Gespenst.
    Deborahs
Geist!
    Angst
erfüllte ihn, als er über dieses Phänomen nachdachte. Und er mußte daran
denken, daß nachmittags, nach der Entdeckung des schändlichen Verbrechens,
Stimmen laut geworden waren, die Lady Deborah mit dem Geschehen in Verbindung
brachten und fürchteten, daß ihr ruheloser Geist nun in den Mauern von
Manor-Castle für alle Zeiten herumspuken würde. Er, Howard Manor, hatte seiner
ersten, mit dem Satan buhlenden Frau untersagt, daß sie noch einmal die beiden
Jungen sehen dürfe. Aus gutem Grund. Deborah hatte den bösen Blick! Vielleicht
wäre es ihr nur darauf angekommen, die Söhne zu verhexen und damit weiteres
Leid über Manor-Castle zu bringen. Deborah hatte gewußt, wie sehr Howard Manor
die Knaben liebte.
    Nun griff
Lady Deborahs teuflischer Geist zu einer List und verbreitete Angst, Schrecken
und Tod.
    Während
Howard Manor dem kopflosen Gespenst nachrannte, kam ihm ein furchtbarer
Verdacht. Lady Deborahs Geist konnte ihm das Jagdmesser heimlich gestohlen, und
das rächende Gespenst konnte das liebste, was er sich nach ihrem Tod genommen
hatte, nämlich Lady Isabelle, vernichtet haben!
    Vor seinen
Augen drehte sich alles.
    Er hatte das
Gefühl, als laste ein Zentnergewicht auf seinen Schultern, als würde sein Kopf
größer und größer wie ein Ballon, der jedoch nicht mit Gas, sondern mit
schweren Steinen gefüllt wurde.
    Howard Manor
strauchelte.
    Wie ein Stein
stürzte er zu Boden. Gesicht und Hände fielen in einen dornigen Busch, er
schrie gellend auf, als die spitzen Stacheln sich in seine Haut bohrten.
    Warmes Blut
quoll aus den kleinen Rissen seiner Handinnenfläche und perlte über Wangen und
Kinn.
    Fluchend
rappelte er sich auf. Wie eine Provokation stand der Geist vor ihm, ein leises,
gehässiges Kichern, das ihm einen Schauer über den Rücken jagte, drang in seine
Ohren.
    Es war Lady
Deborahs Lachen!
     
    ●
     
    Howard Manor
setzte trotz der Schmerzen die Verfolgungsjagd fort, ohne dem ständig
entweichenden Gespenst auch nur einen Schritt näherzukommen.
    Es war immer
nur so weit von ihm entfernt, daß es auf Reichweite blieb.
    In seiner Wut
und Verzweiflung bückte er sich, hob schwere Steine auf und schleuderte sie
nach der Erscheinung.
    Aber diese
Waffe war wirkungslos.
    Die Steine
passierten das Spukbild und klatschten auf den feuchten Rasen.
    Die
Verfolgungsjagd dauerte über eine halbe Stunde. Howard Manor merkte, daß seine
Kräfte nachließen und wie sinnlos es war, dem Spuk nachzulaufen. Doch er wollte
den Geist nicht aus den Augen lassen, ihm nahe sein und ihn vernichten.
    Aber wie?
    Wie konnte man
etwas, das nicht stofflich war, zerstören?
    Er wußte es
nicht.
    Howard Manor
taumelte mehr, als daß er ging. Er sah, wie die von einem diffusen
Strahlenkranz umhüllte, kopflose Gestalt auf einem Mauervorsprung stand. Der
Schloßherr begann hochzuklettern, keuchte, sein Herz schlug ihm bis zum Hals
und seine Beine zitterten.
    »Bleib
stehen! Stelle dich mir!« preßte er hervor. Schwach und kränklich klang seine
Stimme.
    Dann wurde
ihm

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