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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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näherte sich
der Ruhenden. Und dann geschah etwas Eigenartiges und Unbegreifliches. Die
Besucherin in dem grünen Kleid stürzte sich mit einem gezückten Dolch auf die
vor ihr Liegende, während im selben Augenblick die Kamera langsam zur Seite
schwenkte.
    Die Szene
verschwand aus dem Aufnahmebereich der Kamera.
    »Das gibt es
doch nicht«, murmelte Larry, der sich alle Mühe gab, diesen seltsamen Film
wenigstens im Ansatz zu verstehen.
    Die Kamera
zeigte die Fenster, die Schnitzereien in der Tür und dann wieder die lustige
Gesellschaft, die inzwischen im Ballsaal des Schlosses an dem kalten Büfett
vorbeiflanierte.
    Tanzende
wurden gezeigt. Das große Fest in dem wiedererbauten Manor-Castle begann.
    Zwischen den
Menschen der Jetztzeit aber bewegten sich wie Schauspieler eines seltenen, in ferner
Zeit spielenden Stücks die Gestalten, die sie auch in den vorangegangenen
Szenen schon wahrgenommen hatten – und dann nichts mehr.
    Der Film war
zu Ende! Larry spannte ihn in die rechte Rolle neu ein und spulte ihn rückwärts
bis zum Anfang. Dann schaltete er den Strom aus.
    »Ich werde
aus diesem Torso nicht klug«, bemerkte er. »Einmal sieht es so aus, als wollte
Susan Anne Hoogan den einmaligen Tag des Empfangs auf Manor-Castle festhalten,
dann wieder wird der Eindruck erweckt, als wollte sie einen altmodischen Akzent
setzen. Das Mädchen ist bekannt für ihre Filmexperimente. Ist sie vielleicht
diesmal auf die Idee gekommen, einen Streifen zweimal zu belichten? Einmal mit
den Filmszenen – ein andermal mit dokumentarischen Aufnahmen?« Die Fragen waren
an Miriam gerichtet, aber die konnte sie nicht beantworten.
    Larry war
bereit, den Dingen auf den Grund zu gehen. Er fand jedoch keinen Ansatzpunkt.
    Die einzige
Möglichkeit wäre ein ausführliches Gespräch mit Susan Anne Hoogan gewesen.
    Doch die war
nicht vernehmungsfähig.
    Larry verließ
mit Miriam die Wohnung und versprach seiner Schwester, sich um den Vorfall zu
kümmern. Er bat sie jedoch, vorerst nicht alleine in die Wohnung von Susan Anne
Hoogan zu gehen.
    »Warum?«
wollte Miriam wissen.
    »Auch Susan
war allein, als sie mit dem Film konfrontiert wurde. Das braucht nichts zu
bedeuten, aber kann es doch. Solange wir nicht wissen, wie wir alles einordnen
können, ist Vorsicht geboten, Miriam. Ich möchte nicht, daß es dir so geht wie
deiner Freundin.«
    Miriam verstand
das nicht, ein Blick in Larrys Augen aber veranlaßte sie, nicht weiter zu
fragen.
     
    ●
     
    Auf dem
Parkplatz trennten sie sich.
    Miriam fuhr
in ihre Wohnung zurück, Larry Brent stieg in seinen Lotus Europa und steuerte
Richtung Tavern-on-the-Green, dem bekannten Tanz- und Speiserestaurant im
Herzen New Yorks. Dieses mußten die Angehörigen und Mitarbeiter der PSA erst
betreten, um zu ihrer eigentlichen Dienststelle zu gelangen. Larry Brent suchte
an diesem Nachmittag zum zweiten Mal sein Büro auf, das mit der Aufschrift
X-RAY-3 gekennzeichnet war.
    Die
kontrollierte Ankunft wurde automatisch an die Zentrale weitergegeben, und so
kam es zustande, daß sich X-RAY-1 augenblicklich meldete, noch ehe Larry seinen
Platz hinter dem Schreibtisch eingenommen hatte, von dem aus er noch einige
Abschlußarbeiten erledigen mußte. Die Stimme von X-RAY-1 tönte aus dem
Lautsprecher der Gegensprechanlage auf.
    »Sie kommen
gerade richtig, X-RAY-3.«
    »Na
wunderbar. Dann wollen Sie mir wohl die Ankunft meiner reizenden Kollegin
mitteilen? Ist Miß Ulbrandson schon in ihrem Büro?«
    »Leider nein.
Und Sie werden wohl auch nicht in den Genuß kommen, sie hier begrüßen zu
können.«
    »Die Computer
werden mir doch keinen Strich durch die Rechnung gemacht haben? Dann sollten
Sie eingreifen, Sir. Da stimmt etwas nicht, Big Wilma und The clever Sofie
müssen geölt werden. Vielleicht funktioniert auch deren Gedächtnis nicht mehr
einwandfrei«, spielte er auf die beiden großen Hauptcomputer an, die Tag und
Nacht im Einsatz waren, Daten verglichen, ergänzten und selbst Vorschläge
machten, wie und mit wem ein Agent oder eine Agentin eingesetzt werden sollte.
    »Eine interne
Statistik weist eindeutig nach, daß ich an der Seite von Miß Ulbrandson meine
besten Leistungen vollbracht habe. 287 Punkte schlagen in der Statistik zu
Buche.«
    »Gleiche
Punktzahl wurde im Einsatz mit X-RAY-7, Ihrem Freund Iwan Kunaritschew,
erreicht«, mußte sich Larry sagen lassen.
    Der brummte
ein schwaches: »Na ja, das mag schon stimmen.«
    »Miß
Ulbrandson wird vorerst nicht nach New York kommen. Und Sie,

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