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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Pouly!«
    »Komm rein,
altes Haus. Du warst der, der am nächsten wohnt. Hab ich mir gedacht, du kannst
’ne Kleinigkeit für mich tun. Die Musikanlage funktioniert noch nicht. Du
verstehst doch was davon.«
    »Klar, hab
gerade meine Anlage auf Vordermann gebracht. Wo sind die Kabelchen? Ich hab meine
Eigenart, alle Drähte solange durcheinanderzuwerfen, bis sie zusammenpassen und
ohne Kurzschluß funktionieren. Übrigens«, wechselte er das Thema, »wen hast du
alles eingeladen? Ist auch die süße Susan dabei?«
    Poul pfiff
durch die Zähne. »Sieh einer an! Ja, hab ich auch, aber bei ihr hat sich
niemand gemeldet. Sie scheint einen guten Schlaf zu haben. Bist wohl scharf auf
die Filmbiene, wie?« und verdrehte die Augen. »Und dabei hatte ich immer
geglaubt, du hättest ein Auge auf mich geworfen«, säuselte er und tänzelte zur
Seite.
    »Aber Pouly«,
entgegnete Bill Trainer im gleichen Tonfall.
    Poul Wimburn
wollte schon das Portal ins Schloß drücken, als er einen Motor hörte. Ein Wagen
näherte sich. Er erkannte am Geräusch, daß es sich um den Rolls Royce seines
Vaters handelte. »Ich muß noch schnell ein paar Worte mit Snoopy wechseln«,
fiel ihm ein. »Den Butler brauche ich heute abend. Für einen Gag. Geh voraus!
Quer durch die Halle, dann links an der Konserve entlang. Hinter dem
schwebenden Gittertor hältst du dich rechts und dann siehst du schon den
Eingang zum Keller. Liz ist unten. Ich komme gleich nach.«
    Bill Trailer
nickte und verschwand, während Poul nach draußen sprang und auf den breiten
Parkweg sah, wo der silbergraue Luxuswagen zwischen den Bäumen auftauchte.
    Würdevoll und
steif, als hätte er einen Stock verschluckt, saß Butler Snoopy hinter dem
Steuer, die Hände weiß behandschuht. Er hatte den Mund spitz zusammengepreßt
und die Nase vornehm erhoben, was seinem Gesicht einen permanent verschnupften
Ausdruck verlieh. Daher der Name Snoopy. Der Butler gehörte zum Inventar der
Familie Wimburn. Seit zwei Jahrzehnten stand er in den Diensten des
Milliardärs.
    Snoopy
steuerte die Luxuskarosse auf die Pferdeställe zu, die zum Teil zweckentfremdet
waren und den Wagenpark der Familie aufgenommen hatten. Jeder Wimburn fuhr zwei
Wagen. Einen schnellen, flotten Sportflitzer und einen kleinen – der allerdings
nicht zu klein sein durfte, um auch noch bequem zu sein –, damit man besser
durch das Stadtgewühl kam.
    Poul lief auf
den Rolls Royce zu, während Bill Trailer die Halle durchquerte und an der
Ritterrüstung vorbeikam, die sein Freund als Konservendose bezeichnet hatte.
Bill folgte dem angegebenen Weg durch das hochgezogene Gittertor und dann die
Stufen hinab.
    Derweil
wechselte Poul einige Worte mit dem Chauffeur, umriß in kurzen Zügen seinen
Plan, und Snoopy war sofort damit einverstanden. Poul freute sich. Wenn er
seine Freunde schon in Abwesenheit der Eltern in ein Geisterschloß einlud, dann
sollte es auch wirklich spuken.
    Snoopy als
Erscheinung! Das war der Höhepunkt, und er mußte dann auftauchen, wenn Liz ihre
blutrünstige Geschichte von dieser Deborah erzählte.
    Poul Wimburn
klatschte in die Hände und kehrte in das Schloß zurück.
    Als er die
steile, gewundene Treppe zum Kellergewölbe hinabrannte, zuckte er auf einmal
zusammen und blieb stehen.
    Unten in der
Folterkammer kniete Bill neben seiner ausgestreckt am Boden liegenden
Schwester.
    »Bill, alter
Lustmolch, was soll der Unfug?« fragte er heiter.
    »Du wirst
doch nicht am hellen Tag meine Schwester vergewaltigen? Deswegen habe ich dich
nicht hergerufen. Schäferstündchen sind heute abend eingeplant. Da kannst du
dich mit jeder einlassen, nach der dir der Sinn steht.« Er nahm die beiden
letzten Stufen mit einem Satz.
    Bill hob den
Kopf und blickte seinen Freund verstört an.
    »Liz«, murmelte
er benommen, als würde er aus einem furchtbaren Traum erwachen. »Poul…«,
wisperte er, hob seine Hand und betrachtete sie mit totenbleichem Gesicht. Sie
war blutverschmiert.
    Poul Wimburn
stockte entsetzt der Atem.
    Auf dem Boden
befand sich eine Blutlache, und darin lag der reglose Leib seiner Schwester.
Mehrere tiefe Schnittwunden hatten ihre Bauchdecke aufgerissen.
    »Liz!«
brüllte er.
    Doch sie
hörte ihn nicht mehr. Sie war tot.
     
    ●
     
    Pouls Augen
flackerten.
    Neben seiner
Schwester lag ein rostiges Henkersschwert, das zu den Utensilien der
Folterkammer gehörte.
    Die Schneide
war blutig.
    »Bill, du
Mörder – du hast sie umgebracht?!« Der Milliardärssohn erschrak vor seiner
Stimme. Wie

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