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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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kein Maskenball«, entfuhr es Miriamplötzlich.
    Larry nickte.
»Das war es. Vorhin allerdings haben wir nur eine dieser seltsam gekleideten
Gestalten gesehen. Er stand einfach an die Wand gelehnt und beobachtete das
Geschehen in Ruhe.«
    Miriams Augen
waren in ständiger Bewegung.
    Sie sah viele
Menschen, die nicht in diese Gesellschaft paßten, die der Milliardär eingeladen
hatte. Und dennoch befanden sie sich mitten drin. Es war ein identischer
Hintergrund, aber die mittelalterlich gekleideten Gäste waren wie Schemen, wie
Geister, und Miriam mußte daran denken, daß Susan beim Aufnehmen offenbar ein
Fehler unterlaufen war.
    »Hat sie den
Film zweimal belichtet?« fragte Miriam.
    »So sieht es
beinahe aus.« Larry Brent wirkte sehr nachdenklich. »Aber die Fremden müssen
doch auch an einem bestimmten Ort gefilmt worden sein. Dieser Hintergrund aber
kommt nicht durch. Das irritiert mich.«
    Der Schwenk
vermittelte den Eindruck, als schwebe die Kamera über der weiträumigen Halle,
wo der untersetzte David T. Wimburn seine Gäste begrüßte. Er reichte einer
charmanten, platinblonden Frau die Hand, hauchte einen Kuß darauf, und die
Schöne lächelte.
    David T.
Wimburn schien einen Witz zu machen, er strahlte wie ein Honigkuchenpferd und
seine Lippen befanden sich in ständiger Bewegung. Da war noch eine Dame – alt,
großgewachsen, vornehm und mit sehr viel Schmuck behangen.
    Merkwürdig
war, daß Wimburn offensichtlich nicht diese Person wahrnahm, die in diesem
Augenblick auf Tuchfühlung neben der alten, vornehmen Dame im azurblauen
Organzakleid stand und sich mit einem Fächer Kühlung verschaffte.
    Auch sie war
eine attraktive Frau im bodenlangen Kleid. Der weite Ausschnitt gab den Blick
frei in ein großzügiges Dekolleté. Die schöne Unbekannte stand wie ein Geist
zwischen Wimburn und der Älteren, und keiner schien sie wahrzunehmen! Der
Körper der Fremden war nur ein wenig schwächer in den Konturen als die der
anderen.
    »Wie Geister
aus der Vergangenheit«, murmelte Larry. »Susan Anne Hoogan muß das mit einer
Spezialkamera gefilmt haben.«
    Alles wies
darauf hin, daß zwei verschiedene Feiern und Gästegruppen aufgenommen worden
waren. Das Wie und Warum aber blieb ein Rätsel.
    »Deine
Freundin muß ein besonderer Mensch sein«, sagte er, während er den Blick nicht
von dem Geschehen des Filmes lösen konnte.
    Susan Anne
Hoogan mußte unmittelbar bei der Arbeit den Kollaps erlitten haben. Der
Zusammenbruch war durch das, was sie in diesem Film gesehen hatte, erfolgt.
    Die Szene auf
dem Bildschirm des Schneidetisches wechselte.
    Die Kamera
zeigte die schmalen, steilen Stufen, die dicht an der Wand entlang hoch zur
Galerie führten. An der rohen Mauer hingen Bilder. Alte Landschaften waren zu
sehen. Aber dann war deutlich zu erkennen, daß schwächer und nicht ganz so
intensiv weitere Gemälde an der Wand hingen, die teilweise von den Arbeiten,
die Wimburn plaziert hatte, verdeckt wurden.
    Fremde
Gesichter auf alten Porträts schimmerten durch. Bärtige Männer und weiße
Frauenantlitze. Eine Gemäldegalerie, die wahrscheinlich auch wieder woanders
aufgenommen und dann irrtümlicherweise nochmals belichtet worden war.
    Aber der
ganze Film, den Susan Anne Hoogan im Innern von Manor-Castle gedreht hatte,
zeigte diese Besonderheit.
    Jemand kam
die Treppe herunter.
    Eine Frau – dunkelhaarig,
schlank, hübsch. Sie paßte in ihrer Kleidung nicht zu der Gesellschaft, die
David T. Wimburn eingeladen hatte.
    Die Fremde
mit dem schmalen, bleichen Gesicht paßte auch mit ihrem Aussehen nicht zu den
Menschen der heutigen Zeit. Larry fand, daß diese Frau einer anderen Epoche
angehörte.
    Sie kam
direkt auf die Kamera zu und ging daran vorbei.
    Die Szene wechselte.
Diesmal kam es zu einer echten Überblendung. Es folgte der Blick in eine
mittelalterlich eingerichtete Schlafkammer. Gedämpft fiel das Licht durch
getönte Fenster. In der Mitte des Raumes, unmittelbar unter dem Fenster, stand
ein Bett. Darauf ruhte eine Frau.
    Miriam wollte
schon etwas sagen, aber sie hielt den Atem an, als sie erkannte, daß es sich um
dieselbe Frau handelte, die sie eben noch auf der Treppe gesehen hatte.
    Die Fremde
fühlte sich offenbar nicht wohl. Sie hatte das Kleid und auch die Unterwäsche
abgestreift, lag nackt, nur halb zugedeckt, auf dem breiten Bett und hielt die
Augen geschlossen.
    Ein dunkler
Schatten fiel seitlich über das Bett.
    Eine Frau im
langärmeligen, grünen Kleid drehte der Kamera den Rücken zu und

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