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091 - Die Bräute des Henkers

091 - Die Bräute des Henkers

Titel: 091 - Die Bräute des Henkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Nicht so laut! Hast du etwas Neues erfahren?"
    „Ich habe die Männer und den Jungen nicht entdeckt. Aber bei dem bösen Loch geht etwas vor. Unheimliche Gestalten tummeln sich dort herum. Sie haben glatte Steine rund um den Hügel aufgestellt."
    „Was für Gestalten?"
    Pierre faselte von unheimlichen Wesen mit Tierköpfen und anderen Schauergestalten, die feurige Schweife über den Himmel zogen. Entweder fantasierte er, oder es waren Dämonen am Werk. Was mochten sie bei der Höhle des Grauens wollen?
    Coco mußte hin und es sich ansehen. Mittlerweile vermochte sie die Entfernungen auf der Insel abzuschätzen. Bis zu dem Hügel mit der unheimlichen Höhle waren es knappe zwei Stunden Weg vom Schloß aus.
    „Du mußt mich hinführen, Pierre", sagte Coco. „Warte hier! Ich will mich anziehen. Dann gehen wir los."
    Pierre nickte eifrig.
    Coco verließ den Wintergarten und kehrte auf ihr Zimmer zurück. Eine Viertelstunde später war sie wieder bei Pierre. Sie trug einen blauen Hosenanzug, eine Wildlederjacke und flache Schuhe.
    Pierre führte sie aus dem. Schloß.
    „Wir müssen aufpassen", flüsterte er. „Manchmal sind zwei Männer mit Hunden unterwegs."
    Im Schatten des Seitentraktes erreichten sie den Park. Hinter dem Schloß bellten jetzt die Hunde.
    Sie verstummten aber bald wieder. Vielleicht hatte sich ein Wildschaf bis in die Nähe des Schlosses verirrt, oder die Hunde hatten ein Kaninchen entdeckt.
    Pierre zeigte Coco den Weg durch den Park. Den Fallen am Rand des Schloßgeländes wich er geschickt aus.
    Das dämonische Heulen hatte Coco in dieser Nacht noch nicht vernommen. Kurz nach drei Uhr morgens erreichten sie den Hügel mit der unheimlichen Höhle. Sie beobachteten sie aus sicherer Entfernung.
    Coco sah gleich, daß sich einiges verändert hatte. Ein Dutzend flacher Felsplatten waren rund um den Hügel gruppiert. Sie sahen aus wie urzeitliche Altäre. Davor tummelten sich makabre Gestalten, sieben oder acht. Coco sah einen Mann mit einem Wolfskopf, zwei Chimären und eine krakenartige Gestalt mit tellergroßen, phosphoreszierenden Augen. Eine weitere Gestalt konnte sie nicht deutlich erkennen. Aber von ihr kamen unheimliche Laute. Coco erblickte flammende Streifen am Himmel und hörte Gekreisch und Gelächter in der Luft.
    Die schaurigen Erscheinungen bei dem Hügel schienen ein Ritual zu vollziehen und bestimmte Vorbereitungen zu treffen. Eine schwarze Ziege wurde von den Chimären geschlachtet. Der Krake fing ihr Blut mit einer Schale auf und schüttete es rund um den Hügel aus, dumpfe Töne von sich gebend.
    Coco fiel es wie Schuppen von den Augen. Hier waren Dämonen am Werk. Sie bereiteten etwas vor, einen grauenhaften Sabbat, der bestimmt etwas mit dem Dämonischen in der Höhle zu tun hatte und etwas Außerordentliches bezwecken sollte. Coco konnte sich nicht vorstellen, was. Doch bei den umfangreichen Vorbereitungen mußte es etwas Großes im dämonischen Sinne sein, etwas ganz besonders Furchtbares.
    In dieser Nacht würde wohl nichts mehr stattfinden; dazu war es schon zu spät. Coco überlegte, ob sie Pierre zu den Dämonen schicken sollte, um sie zu stören, aber sie entschied sich dagegen. Viel würde er doch nicht ausrichten können. Und vor allem war der Überraschungseffekt dann weg, wenn sie Pierre später einsetzte. Da die Ausstrahlungen seines schwachsinnigen Gehirns den Dämonen psychische Qualen bereiteten, war er ein wertvoller Verbündeter.
    Coco hatte genug gesehen.
    „Führe mich zum Schloß zurück, Pierre!" sagte sie. „Wir müssen vorsichtig sein, damit die Luftgeister uns nicht entdecken."
    Aber diese waren offenbar so beschäftigt, daß sie ihrer Umgebung nur wenig Aufmerksamkeit schenkten. Coco und Pierre erreichten das Schloß ohne Zwischenfälle. Sie verabschiedeten sich, nachdem Coco dem Schwachsinnigen Anweisungen für den kommenden Tag gegeben hatte.
    Um sechs Uhr morgens fiel sie todmüde ins Bett und war einen Moment später eingeschlafen.

    Dorian Hunter wartete an diesem Vormittag in dem zum Schloß gehörigen Park. In der vorletzten Nacht hatte er versucht, mit Magnus Gunnarsson ins Schloß einzudringen, aber daraus war nichts geworden. Gunnarsson hatte einen Selbstschuß ausgelöst und war der großkalibrigen Kugel nur mit mehr Glück als Verstand entgangen. Männer mit Hunden waren gekommen, und Dorian und der Isländer hatten flüchten müssen.
    Dorian versuchte es daraufhin bei Tag. Er war durch den Park gestreift und tatsächlich einem Mädchen

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