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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bildete einen Vorteil für seine Gegner. Sie konnten sich darin verstecken und ihn aus sicherer Deckung beobachten.
    Ein Irrtum?
    Raki drehte den Kopf. Er war sensibel, wenn es darum ging, Gefahren zu orten, und die Gefahr lauerte, auch wenn er sie nicht sah. Es blieb nicht bei der einen Bewegung, denn Raki drehte sich weiter - und erlebte den Angriff.
    Etwas flog auf ihn zu.
    Ein großer, dunkler Gegenstand, dem er nicht mehr ausweichen konnte. Das Ding erwischte ihn am Kopf. Wahrscheinlich ein Stein, dachte er, als er zurücktaumelte. Er kam sich vor, als würden irgendwelche Kräfte an seinen Beinen zerren, um ihn zu Boden zu reißen. Mit dem Rücken prallte er gegen einen Baumstamm. Für einen Moment bekam er Halt. Verzweifelt kämpfte er gegen die drohende Bewußtlosigkeit an, doch er spürte genau, wie die Normalität aus seinem Körper wich.
    Man zerrte ihn zu Boden. Er hörte sich stöhnen, alles drehte sich vor seinen Augen. Dann kippte er plötzlich nach vorn, als hätte er einen Schlag bekommen.
    Der Aufprall - und das Zucken des rechten Zeigefingers, der am Abzug der Waffe lag. Ein Reflex, mehr nicht, doch Raki hatte kein Ziel gesehen, aber die Kugelgarbe jagte in die Dunkelheit…
    ***
    Falls ein Vampir überhaupt Freude empfinden kann, so freute sich Romana Kendrake, denn sie fand ihren Plan gut. Noch immer hatte sie die Führung übernommen und ihren Herrn und Meister an die Hand genommen wie ein kleines Kind. Sie wollte auf keinen Fall, daß sie sich verloren. Sie mußten dicht, sehr dicht zusammenbleiben, alles andere würde dann wie von allein laufen.
    Es war bei ihrem Plan geblieben. Sie wollte durch den schmalen Seiteneingang das Haus betreten, und sie hoffte, daß er nicht abgeschlossen war.
    Die Tür lag ziemlich geschützt. Sie war auch bei Tageslicht nicht sofort zu sehen, weil einige hohe Sträucher ziemlich nahe an die Hauswand heranreichten.
    Beide umgingen die Sträucher, und zwei, drei Schritte später hatten sie die Tür erreicht. Romana hatte noch immer die Führung übernommen. Mit einem sicheren Griff erreichte sie die Klinke, drückte sie nach unten, und mit der Schulter preßte sie die Tür nach innen, die so rasch aufschwang, daß sie beinahe in das Haus hineingestolpert wäre. Sie konnte sich fangen und drehte sich um.
    Nurescu kam.
    Sein Gesicht war zu einem Grinsen verzogen. Behutsam schloß er die Tür.
    »Gut«, flüsterte Romana. »Das ist gut.«
    »Ich war nie hier.«
    »Brauchst du auch nicht. Diesmal kannst du dich auf mich verlassen.« Sie kicherte. »Ich will die Blonde.«
    »Und ich deinen Vater!«
    »Den sollst du haben.«
    Beide befanden sich in einem dunklen Teil des Hauses, der nicht bewohnt war. Die Räume standen leer oder wurden mal als Lager für irgendwelche Waren genutzt. Danach hatte Romana nie gefragt.
    Sie war froh, es geschafft zu haben.
    Beide bewegten sich so leise wie möglich. Zwei Schatten huschten durch düstere Flure einem hellen Bereich entgegen, und sie hörten auch Stimmen. Zwei Fremde waren da.
    Sie blieben stehen!
    Die Fremden mußten einen bestimmten Raum verlassen haben. Die Echos ihrer Tritte waren gut zu verfolgen. Beide bewegten sich auf den Ausgang zu, und Romana nickte.
    Es hätte nicht besser laufen können. Längst hatte sie erkannt, daß Licht aus der offenen Tür des Arbeitszimmers drang. Besser hätte es für sie beide nicht laufen können. Wenn sich die Blonde und ihr Vater dort aufhielten, hatten sie beide zusammen.
    Die Haustür fiel zu.
    Romana war zufrieden. Sie erwischte wieder die rauhe und schmutzige Hand ihres Meisters, zog ihn weiter, denn jetzt durfte keine Zeit mehr verloren werden.
    Etwas stand ihnen im Weg.
    Romana blieb stehen. Sie hatte die Stirn gerunzelt, weil sie im ersten Moment nicht glauben wollte, was sie da sah. Es war kein Trugbild. Vor ihr stand der Rollstuhl.
    Sie brauchte nicht lange, um einen bestimmten Gedanken fassen zu können. Der Rollstuhl war für sie in den letzten Jahren das wichtigste Hilfsmittel überhaupt geworden. Sie hatte ihn manchmal gehaßt, aber auch geliebt, denn nur er hatte ihr Bewegungsfreiheit verschafft.
    Und jetzt?
    Nurescu staunte, als Romana sich in den Rollstuhl setzte. Er trat dicht an das Gerät heran und wollte den Grund wissen.
    »Es wird eine Überraschung werden«, flüsterte sie. »Eine große Überraschung. Was meinst du, wie sie schauen, wenn ich plötzlich aus dem Rollstuhl steige und ihnen entgegengehe…«
    Nurescu lachte nur. Dann hörte er das Summen des

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