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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blick an sein Versprechen erinnern.
    Und Nurescu nickte.
    Der Mensch sollte Krishan gehören.
    Noch einmal warf Nurescu einen Blick durch eine Lücke zwischen den Zweigen.
    Seine Zufriedenheit steigerte sich, denn dieser Mensch war der, den er für Krishan reserviert hatte - Raki…
    ***
    Der dunkelhaarige Leibwächter mit dem Zopf hatte in seinem dreißigjährigen Leben schon ziemlich alles an Gewalt mitgemacht, was es gab. Offene Kämpfe, heimtückische Morde, Folter und Verletzungen.
    Was er aber nun erlebte, ließ die kalte Klaue der Furcht in ihm hochsteigen. In diesem Fall sah es so aus, als kämpfte er nicht gegen Menschen, sondern gegen Tote, die tatsächlich noch lebten. Ein Wahnsinn und gleichzeitig eine Unlogik, die er nicht begreifen konnte. Raki war in der Welt herumgekommen, er hatte die Sitten und Gebräuche anderer Völker kennengelernt, auch hin und wieder in ihre Mythen hineingerochen, und er wußte deshalb, daß jedes Volk seinen Aberglauben pflegte. Er kannte den Macumba- Zauber Südamerikas, er wußte etwas über Voodoo oder die Fetisch-Magie in Afrika.
    Verlassen hatte er sich niemals auf derartige Berichte und Erzählungen. Auch über Vampire hatte er gehört. Diese Geschichten gab es ebenfalls überall, doch irgendwo existierte eine Grenze. Das waren Geschichten, mehr nicht, keine Tatsachen.
    Hier sollte es auf einmal anders sein?
    Raki hatte den Unbekannten bisher nicht gesehen. Seltsamerweise aber sah er die Dinge hier anders.
    Er glaubte den Leuten und nicht den Fremden aus anderen Erdteilen.
    Wenn die Tochter seines Chefs bedroht wurde, war das eine Tatsache, nur paßte eben der Vampir nicht in sein Weltbild.
    Der kühle Wind wehte ihm entgegen. Dunstschwaden lagen wie Geister zwischen den Bäumen, klammerten sich am Boden fest, trieben nur gemächlich weiter, aber sie waren vorhanden und gaben irgendwelchen Gestalten die gleiche Deckung, die er bekam.
    Raki hielt sich in der Nähe des Hauses auf. Wenn es sein mußte, wollte er dort so schnell wie möglich wieder Deckung finden. Zudem war er sich nicht sicher, ob er sich überhaupt auf seine Maschinenpistole verlassen konnte. Vampire tötete man nicht mit einfachen Kugeln, da gab es andere Abwehrmittel.
    Raki gehörte zu den Menschen, die es gelernt hatten sich lautlos zu bewegen. So schlich er durch das Gras, nur hin und wieder erklang ein leichtes Schaben, wenn altes Laub unter seinen Sohlen kratzte. Den Kopf hielt er zudem nie still. Immer wieder schaute er sich um. Seine Blicke durchforsteten die Dunkelheit, sie waren auf der Suche nach einem Fremden, einer Gestalt, die einfach nicht in diesen Garten gehörte und auf ihre Chance lauerte.
    Er hörte und sah nichts.
    Allein zu sein, das machte Raki nichts aus. In dieser Nacht aber ging er davon aus, daß er nicht allein war. Er fühlte sich beobachtet, sein Gefühl sprach dafür. Irgendwo mußte das oder die Wesen lauern, zu denen er nicht nur Romana zählte, sondern auch seinen Kumpan Krishan. Sie hatten so manchen Strauß ausgefochten, sie hatten sich in harten Einsätzen gegenseitig Rückendeckung gegeben. Wenn er jetzt daran dachte, was mit Krishan geschehen sein könnte, überkam ihn schon das kalte Grausen.
    Eine Bewegung!
    Raki hatte sie links von sich wahrgenommen, und augenblicklich blieb er stehen.
    Nichts.
    Eine Täuschung!
    Aus dem dunstigen Schatten zwischen den Bäumen näherte sich niemand. Die wenigen Lampen im Park waren nicht eingeschaltet worden, so daß die Dunkelheit wie eine dichte Decke über dem Gelände lag.
    Raki spürte die Nervosität, die er an sich kaum kannte. Er war immer cool geblieben, hatte seine Nerven unter Kontrolle gehabt und sicherlich auch deshalb so zahlreiche Siege errungen.
    Weitergehen.
    Aufpassen.
    Jedes fremde Geräusch registrieren und zuordnen…
    Er hörte das leise Zischen!
    Raki blieb stehen. Wenn es zum Zerreißen gespannte Nerven gab, dann spürte er sie jetzt.
    Das Geräusch hatte ihn gewarnt. Die Umgebung, in der er sich aufhielt, gefiel ihm nicht. Er stand etwas zu weit von der Hausmauer entfernt, es ließ sich nicht mehr ändern. In der rechten Hand hielt er die Maschinenpistole. Sie schabte über seine Kleidung, als er sie senkte. Vor Rakis Lippen kondensierte der Atem. Als er dies sah, mußte er daran denken, daß dieser verräterische Hauch bei Vampirwesen nicht zu sehen war. Sie brauchten nicht mehr zu atmen, sie hatten es hinter sich und lebten trotzdem. Eine verfluchte Scheiße war das!
    Raki sah nichts. Der verdammte Dunst

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