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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren noch nicht eingeschaltet.
    Vom Flur her hörte er Stimmen, dann Tritte, als seine Mutter und Sinclair die Treppe hinabgingen.
    Er überlegte, ob er den beiden folgen sollte, und wirklich rein zufällig hatte er nach rechts auf den Boden geschaut.
    Dort leuchtete ein rötlicher Widerschein auf.
    Blitzartig drehte sich der Junge um.
    Zwei rote Knochen schwebten vor ihm.
    Barney wußte nicht, was er in dieser Lage noch tun sollte. Es gab nur eine Reaktion.
    Er schrie und schrie!
    Da griffen die Knochen an…
    ***
    Ich schleuderte die Tür mit einem Fußtritt auf. Sie flog nach innen und prallte mit der Klinke gegen die Wand, schlug wieder zurück, doch da war ich bereits im Raum.
    Die Knochen hatten den Jungen in die Zange genommen und zielten auf seinen Hals.
    Hinter mir hörte ich Mrs. Madson den Namen ihres Sohnes rufen, um sie kümmerte ich mich nicht, denn ich hatte mich auf den Jungen geworfen und ihn zu Boden gedrückt. So schützte ich ihn mit meinem Körper, bekam selbst Hiebe mit, schnellte wieder hoch und sah die Knochen von mir weghuschen. Dicht unter der Decke blieben sie lauernd stehen, als wollten sie auf mich niederglotzen.
    Im Stollen war ich nicht dazu gekommen, meine Beretta zu ziehen. Hier bekam ich die Zeit.
    Die über mir schwebenden Knochen boten ein nicht zu kleines Ziel. Als relativ geübter Schütze würde ich sie auch treffen können. Hinter mir befanden sich Mutter und Sohn. Sie verhielten sich so still wie möglich, und ihr schnaufendes Atmen war zu hören.
    Ich visierte den linken Knochen an. Der Schuß peitschte, die Kugel traf.
    Alles lief blitzschnell ab. Das geweihte Silbergeschoß wuchtete den Knochen in die Höhe. Er prallte gegen die Decke, und es sah aus, als hätte er dort den letzten Drill bekommen, denn durch den Widerstand, wahrscheinlich durch das geweihte Silber, brach er auseinander, und auf uns fächerte roter Staub, der sich auf dem Boden verteilen würde.
    Einen hatte ich erledigt. Mich interessierte jetzt der zweite Knochen, der blitzartig davongehuscht war. Mit einem dumpfen Knall prallte er gegen die Tür, wurde abgelenkt und huschte dicht über dem Boden in Richtung Fenster.
    Ich riskierte einen Schnappschuß - und traf.
    Es schien heute mein Glückstag zu sein, denn auch dieser Knochen zerfiel zu Staub.
    Das war es gewesen!
    Ich steckte die Waffe weg und drehte mich wieder um. Mutter und Sohn standen dicht beisammen.
    Mrs. Madson hatte ihren Arm um Barney gelegt. Vier große Augen starrten mir entgegen und sahen mein Nicken. »Keiner der Knochen wird Sie je wieder behelligen.«
    Gilda Madson schüttelte den Kopf. Dann räusperte sie sich: »Wie haben Sie das geschafft?«
    »Nicht ich, meine Kugeln!«
    »Ja, richtig.«
    Auch Barney hatte sich wieder gefangen. »Toll«, flüsterte er, »echt toll. Haben wir denn jetzt Ruhe?«
    »Vor diesen beiden Knochen schon«, erwiderte ich. »Aber was dort draußen lauert, wird nicht so leicht aufgeben.«
    »Es ist der Knochengeist, Mum. Der des Zauberers und…«
    »Ich weiß es, Barney.«
    Da beide ihren Schrecken überwunden hatten, sprach ich sie direkt an. »Sie sollten sich selbst einen Gefallen tun und nach Möglichkeit das Haus nicht verlassen.«
    Gilda Madson war es nicht recht. »Aber sitzen wir hier denn nicht in der Falle?«
    »Nicht direkt.«
    »Wieso nicht?«
    »Der Geist des Zauberers kann hier erscheinen. Er wird wissen, wo ihm etwas zugefügt wurde und…«
    Die Frau ließ mich nicht ausreden. »Aber was will er denn von uns, verdammt?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen.«
    Sie hatte mir angesehen, daß ich log. »Doch, Mr. Sinclair, Sie wissen einiges. Sie wollen es nur nicht zugeben.«
    »Es ist besser so, wenn ich die Karten in der Hand behalte«, erklärte ich ihnen.
    »Und was ist mit meinem Mann? Er liegt wehrlos im Bett. Wenn der Knochengeist nun ihn angreift, dann…«
    Ich winkte ab. »Ist es nicht weiter tragisch, sollte er den Versuch unternehmen. Ich bin und bleibe bei Ihnen, bis ich diesen Geist erledigt habe.«
    »Das sagen Sie so einfach, Mr. Sinclair. Glauben Sie denn, daß Sie es schaffen?«
    »Ich hoffe es.«
    Durch den Flur wehte die schwache Stimme des Verletzten. »Was ist passiert? Das waren Schüsse…«
    »Gehen Sie zu Ihrem Mann, Mrs. Madson.«
    »Ja, das muß ich.« Sie wirbelte aus dem Zimmer. Ihr Sohn und ich folgten ihr langsamer.
    »Nun, Barney?«
    Er wußte nicht, was er sagen sollte. »Haben Sie eine Wunderwaffe, Sir?«
    Ich mußte lachen. »Nein, warum?«
    »Die Knochen. Sie

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