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0912 - Der Hypno-Hund

0912 - Der Hypno-Hund

Titel: 0912 - Der Hypno-Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir alles gemeinsam, Freund.« Er preßte ihn vor, durch den düsteren Flur und dorthin, wo aus einer offenen Tür ein Lichtschein auf den Boden fiel.
    Es war der große, luxuriöse Wohnraum, in dem der Hund auf einem hohen Bodenkissen hockte.
    Er glotzte uns an. In seinen Augen schimmerte das gelbe Licht. Wir hörten sein Knurren, aber auch sein ängstliches Winseln.
    Suko drehte Shamrock herum und drückte ihn rücklings gegen die Wand. Der Hypnotiseur schüttelte den Kopf, und er zischte seine Worte durch die Zähne.
    »Ihr werdet es nicht schaffen. Ihr werdet mir den Gott nicht entreißen, denn er ist stärker.«
    »Wer ist es denn?«
    »Schiwa!«
    Ich zuckte zusammen, als ich den Namen hörte. Da hatte er sich mit das Schlimmste ausgesucht, was die indische Mythologie zu bieten hatte.
    Schiwa und seine Gemahlin Kali waren vergleichbar mit dem Teufel und seinen Getreuen.
    Er hatte den Namen kaum ausgesprochen, als ein seltsamer Kraftstrom durch seinen Körper rann, der ihn sogar zwang, sich aufzurichten. Ich wollte, daß Suko ihn losließ und den Hund im Auge behielt, denn ich hatte mir einen Plan zurechtgebastelt.
    »Laß ihn, Suko! Denk an den Hund!«
    »Okay, John.« Der Inspektor trat zur Seite. Er baute sich in einem günstigen Winkel auf, aber zwischen mir und Shamrock befand sich kein Hindernis mehr.
    Frei konnten wir uns gegenseitig anschauen, und er mußte, ob er wollte oder nicht, das Kreuz sehen.
    »Erkennst du es?« flüsterte ich ihm zu. »Erkennst du, was dort auf dem Kreuz eingraviert worden ist?«
    Er starrte hin.
    »Ich höre, Shamrock.«
    »Ja, ich sehe es.«
    »Wunderbar. Auch die Silbe? Die Heilige Silbe Indiens? Das AUM? Siehst du sie auch?« Ich hatte das Kreuz ins Licht gehalten, aber so, daß es nicht blendete.
    Er schaute. Sein Mund zuckte. Dann nickte er. Sehr zögernd, aber er nickte.
    Darauf basierte mein Plan. Ich wollte ihn reizen, ich wollte ihn dazu veranlassen, die Heilige Silbe auszusprechen, denn es war überliefert, daß nur ein Gerechter in der Lage war, diese Silbe auszusprechen.
    Unter anderem gehörte ich als Träger des Kreuzes dazu, aber nicht ein Mensch wie Indra Shamrock.
    »Du kennst sie also?«
    »Ja.«
    »Und was sagst du dazu, daß ich sie auf meinem Kreuz eingraviert habe?«
    »Weiß nicht.«
    »Wenn du sie kennst, Indra, wenn du lange genug in diesem Land gewesen bist, dann sprich sie aus.«
    »Nein!« Er schüttelte den Kopf.
    »O doch, du wirst sie aussprechen!« meldete sich Suko, der seine Waffe gezogen hatte und auf Shamrock zielte. »Du wirst sie jetzt aussprechen, verstanden?«
    »Ich kann es nicht!« keuchte er. Seine Sicherheit hatte er verloren. Er stand unter einem gewaltigen Druck.
    »Ist Schiwa nicht dein Götze?« höhnte ich. »Ist er nicht dein Gott? Wenn ja, dann hat er dir die Kraft gegeben, alles zu können, was du willst. Dann mußt du auch in der Läge sein, die Silbe aussprechen zu können, ansonsten kannst du ihn vergessen.«
    »Schiwa ist mächtig!« schrie er mich an.
    »Beweise es mir!« brüllte ich zurück. »Sprich sie aus, die Heilige Silbe. Los!«
    »Mach schon!« flüsterte Suko gefährlich leise.
    Indra Shamrock steckte in der Klemme. Sein Blick erreichte den Hund, aber auch von ihm konnte er keine Hilfe erwarten. Moonbird sah aus, als wollte er sich verkriechen oder sich in seinen Sitz hineindrücken.
    »Jaaa!« rief Indra beinahe jubelnd. »Ja, ich mache es. Ich stehe unter Schiwas Schutz. Er ist so mächtig. Er ist so wunderbar, einmalig…«
    Sein Mund klappte zu. Er öffnete ihn wieder und sprach einen Moment später die Silbe aus.
    An die richtige Betonung hatte Shamrock nicht gedacht. Er sprach sie nicht wie ein Gerechter!
    Er sagte nur laut und deutlich. »AUM…«
    Da geschah es!
    ***
    Weder Suko noch ich hatten gewußt, was genau geschehen würde. Aber ich sprang zurück, kaum daß Shamrock den letzten Buchstaben über seine Lippen gepreßt hatte.
    Etwas erwischte ihn und den Hund mit einer ungeheuren Wucht. Er hatte einen schrecklichen Frevel begangen, der nur mit dem Tod gesühnt werden konnte.
    Schwarzrote Flammen schlugen aus dem Körper des Hundes. Sie zischten, und das Fell klumpte zusammen. Innerhalb von wenigen Sekunden war der Hund zu einem ölig schimmernden Etwas zusammengebacken und blieb so auf seinem Platz liegen.
    Zugleich hatte es auch Indra Shamrock erwischt. Als ich das Zischen hörte, sprang ich zurück und duckte mich, aber die Flammen hätten mich nicht erwischt.
    Sie waren in seinem Körper

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