0912 - Der Hypno-Hund
entflammt, und sie fanden ihren Weg durch die Öffnungen nach draußen. Sie verließen die Ohren, die Nasenlöcher, sie schossen wie Strahlen aus dem Mund, sie waren düster und rot zugleich, und in ihnen steckte eine mörderische, zerstörerische Kraft, der ein Mensch nichts entgegensetzen konnte. Besonders dann nicht, wenn er nicht zu den Gerechten gehörte wie eben Shamrock.
Er starb stumm.
Und er starb so schnell wie sein Hund. Als klebrige, ölige Masse sank er vor meinen Füßen zusammen und hinterließ an der hellen Wand einen dunklen Strich. Was sich letztendlich auf dem Boden wiederfand, war die gleiche ölige Masse wie bei seinem Hypno-Hund, der von nun an keinen Menschen mehr in seinen Bann ziehen würde, denn das war vorbei. Auf gewisse Art und Weise hatte sich Indra Shamrock selbst gerichtet. In seinem Namen würde es keine Toten mehr geben.
Als es an der Tür klingelte, wußten wir, daß Helen Einlaß begehrte, und ich öffnete ihr die Tür.
***
Sie konnte sich an nichts erinnern, was geschehen war. Wohl noch daran, daß sie auf die Bühne des Kinos gegangen war, aber nicht mehr daran, was dort abgelaufen war und was sie alles erlebt hatte, bevor sie in diesem Penthouse eingetroffen war.
Ich führte sie nicht in den Wohnraum, wo Suko mit den Kollegen telefonierte. Sie erkannte mich natürlich wieder, aber sie verhielt sich weniger vertraut als auf der Bühne, und sie dachte auch nicht daran, mich mit dem Messer anzugreifen.
»Darf ich jetzt wissen, was alles passiert ist?« fragte sie.
»Nicht jetzt«, erwiderte ich lächelnd.
»Warum nicht?«
»Wissen Sie, Helen, manchmal ist es besser, wenn man von gewissen Dingen so wenig wie möglich weiß.«
Ernst und ziemlich lange schaute sie mich an. Dann nickte sie. »Ja, ich denke, daß Sie recht haben, Mr. Sinclair. Ich möchte es wirklich nicht wissen…«
ENDE
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