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0914 - Begegnung auf Zaltertepe

Titel: 0914 - Begegnung auf Zaltertepe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ertruser gab sich mit solchen Dingen nur ab, wenn es beruflich war, aber nicht nach Feierabend.
    Soviel er wußte, hatte Kenar Tomp das PZG, das Peripherie-Zugriffsgerät, erst zu einem Drittel zusammengebaut. Aber unter Umständen reichte die Kapazität der Grundkonstruktion aus, um fernsteuertechnisch Eingriffe in die vom Zentralcomputer gesteuerten Verwaltungs-, Produktions- und Versorgungsschaltungen vornehmen zu können.
    Man mußte nur erst an den 8085 herankommen ...
     
    6.
     
    Die Käfigkabine glitt lautlos durch den runden Antigravschacht nach unten.
    Quopa Xucko stand allein in ihr. Seine Bewacher hatten ihm zirka zweihundert Meter höher alle Gegenstände abgenommen, von denen sie befürchteten, sie könnten ihm zu einem Ausbruchsversuch dienen und ihn dann in die Käfigkabine eingeschlossen.
    Die Kabine durchmaß vier Meter und bestand aus einem sowohl oben als auch unten geschlossenen Zylinder aus Panzertroplon, in dem sich zahlreiche münzengroße Löcher befanden. Die Einrichtung bestand aus einer Hygienebox, einer halbrunden Versorgungsautomatik (die aber nur fernschalttechnisch bedient werden konnte) und einer transparenten Schlafmatte.
    Quopa Xucko beobachtete mit ausdruckslosem Gesicht die nichtssagenden Wände, die nach oben entschwanden. Sie enthielten keinerlei Öffnungen oder Markierungen, so daß jemand, der den Lift benutzte, nur abschätzen konnte, wie hoch oder wie tief er gefahren war.
    Quopa versuchte sich daran zu erinnern, ob in seinem Bekanntenkreis jemals die Rede von diesem Gefängnis gewesen war. Er konnte keine entsprechende Information entdecken. Der Verräter Wapuk Torök mußte es heimlich haben bauen lassen. Das bewies erneut, daß sein Verrat von langer Hand vorbereitet gewesen war.
    Quopa suchte vergeblich nach einem Kommunikationsgerät. Anscheinend hatte der Konstrukteur nicht vorgesehen, daß Gefangene von sich aus Verbindung mit ihren Bewachern aufnehmen konnten.
    Etwa eine Minute später änderte sich das Bild außerhalb der Käfigkabine schlagartig. An den oberen und unteren Rändern der Kabine flammten starke Strahler auf, die die Umgebung in eine grellweiße Lichtflut tauchten.
    Quopa Xucko sah das Innere einer weiträumigen Höhle, durch die ein reißender Bach floß. Es war heiß.
    Aus mehreren winzigen Spalten im Höhlenboden stiegen Dampfschwaden. Die Abdrücke von Stiefelsohlen führten von rechts nach links und endeten am Ufer des Baches. Quopa starrte lange hin, bevor er glaubte, daß die Spuren weder auf dem anderen Ufer weiterführten noch vom diesseitigen Ufer zurückgingen.
    Die Kabine landete auf einer künstlich angelegten, exakt kreisförmigen Sandfläche, dann schloß sich über ihr der Zugang zum Antigravschacht.
    Quopa Xucko war allein.
    Allmählich wurde das Licht aus den Kabinenstrahlern schwächer, bis es ganz erlosch. Nur die Innenbeleuchtung der Kabine strahlte weiter und machte die Kabine zu einer Insel des Lichts mitten in der dunklen Höhle.
    Quopa knurrte verächtlich und setzte sich auf die Schlafmatte. Er war sicher, daß die Einsamkeit, das Alleinsein auf einer erleuchteten Insel in einer Finsternis, in der sich zahllose Gefahren nähern konnten, ein Psychotrick Toröks war, der die Gefangenen mürbe machen sollte.
    „Nicht mit mir, Mister Torök?" sagte er.
    Er erwartete, daß die Stimme eines Bewachers oder vielleicht auch die von Torök selbst ertönte, denn Quopa war sicher, daß man ihn optisch und auch akustisch beobachtete.
    Doch nichts geschah.
    Jedenfalls nichts von dem, was Quopa Xucko erwartete.
    Statt dessen rumpelte es geheimnisvoll. Gleichzeitig machten sich Bodenvibrationen bemerkbar.
    Quopa lauschte aufmerksam. Das Rumpeln verstärkte sich. Im gleichen Maße nahmen die Vibrationen an Heftigkeit zu. Dann hörte das Rumpeln für wenige Sekunden auf und plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Krach und eine Erschütterung, die die Kabine so stark schüttelte, daß Quopa jeglichen Halt verlor.
    Als die Erschütterungen aufhörten, dauerte es fast eine Minute, bis Quopa Xucko wieder halbwegs klar denken konnte. Benommen setzte er sich auf und staunte als erstes darüber, daß die Beleuchtung der Kabine immer noch einwandfrei strahlte - und nicht nur das, auch die nach außen gerichteten Lichtstrahler waren wieder eingeschaltet. Die Inneneinrichtung der Kabine war allerdings ziemlich demoliert. Es grenzte an ein Wunder, daß die Geräte und Einrichtungsstücke den Gefangenen nicht erschlagen hatten, als sie aus ihren

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