0914 - Begegnung auf Zaltertepe
vorüberschwebte und wie Fogel die Hände nach dem Jewelly ausstreckte.
Im nächsten Augenblick sprang Sirke Fogel mit beiden Beinen in die Luft und schrie gellend vor Schmerzen. Dann stürzte er zu Boden und verbarg seine Hände unter dem Leib. Immer noch schrie er grauenvoll.
Bagno Cavarett sah, daß die Jewellys sich zu einem Klumpen zusammenballten und anscheinend nicht wußten, was sie von der Lage halten sollten. (Er sah sie in diesem Augenblick einfach als denkende organische Lebewesen an, weil er annahm, daß der eine Jewelly Sirke Fogel angegriffen hatte.) Im nächsten Moment knieten er und Zeary Mahon neben dem Gefährten. Sie drehten ihn auf den Rücken, hielten seine Arme fest und sahen erschaudernd, daß seine Hände stark gerötet und von Blasen bedeckt waren.
„Verbrennungen", sagte Zeary Malbon und öffnete seine Erste-Hilfe-Box.
„Beruhige dich, Sirke!" sagte Bagno zu Sirke Fogel, der sich hin und her warf.
„Wahrscheinlich gibt es im Pelz dieser Wesen Giftdrüsen oder Nesselkapseln oder etwas, das so ähnlich wirkt", meinte Zeary Mahon, während er ein Brandgel auf die Hände Fogels sprühte.
Sirke Fogel atmete mehrmals tief durch, dann hörten seine ruckhaften Bewegungen auf. Nachdem Zeary ihm noch ein Schmerzmittel injiziert hatte, klärte sich sein Blick.
„Was ... was war eigentlich los?" stammelte er.
Bagno Cavarett wischte ihm mit einem Papiertuch den Schweiß vom Gesicht und sagte: „Du hättest den Jewelly nicht berühren sollen, Sirke. Viele Lebewesen besitzen derartige Schutzvorrichtungen."
„Er sah so harmlos aus", erwiderte Sirke Fogel.
„Achtung!" flüsterte Zeary Mahon. „Sie kommen näher!"
Bagno Cavarett blickte auf und sah, daß die Jewellys eine unordentliche Reihe gebildet hatten und in dieser Formation anrückten. Es war immer nur ein Teil von ihnen zu sehen, weil der größte Teil der Jewellys sich meist hinter Elementen des Segments befand, aber der Anblick wirkte auch so bedrohlich.
„Wir ziehen uns zurück!" bestimmte Bagno Cavarett. „Soll Neun uns sagen, was es mit den Jewellys auf sich hat."
*
Baya Gheröl holte gerade Wasser aus einer Quelle nahe ihrer Höhle, als sie lautes Summen hörte.
Sie blieb steif stehen und suchte die Umgebung mit den Augen ab, während das Wasser weiter in ihren Krug lief, bis er überlief. Das siebenjährige Mädchen merkte es nicht.
Es hatte in dem Dämmerlicht, das aber erst durch die vielstündige Adaptation ihrer Augen als Dämmerlicht erschien, einen großen grauen Schatten gesehen, einen elliptischen Schatten, der an der gegenüberliegenden Felswand entlang nach unten glitt. Das Summen schien von diesem Schatten auszugehen.
Der Helk?
Aber der Helk bewegte sich meist völlig lautlos. Auch war der Helk mit seinen 16,8 Metern länger als -dieser Schatten, der höchstens zehn Meter lang war. Und der Helk hätte es vermieden, sich in ihrer Nähe herumzutreiben, ohne sie vorher zu verständigen.
Baya Gheröl duckte sich unwillkürlich, als ein Summen aus einer anderen Richtung ertönte. Es kam von über ihr.
Das Mädchen wollte zur Höhle zurücklaufen, aber es hatte Angst, sich dadurch zu verraten. Es wußte noch nicht allzuviel über Infrarotscheinwerfer und die entsprechenden Sichtgeräte und konnte nicht ahnen, daß es in diesem Augenblick gesehen wurde, als stünde es auf einer sonnenbeschienenen Lichtung.
Baya zuckte heftig zusammen, als es über ihr immer lauter summte und als plötzlich ein elliptischer Schatten von oben neben sie glitt und stillstand.
Etwas schleifte, dann sagte eine dröhnende Stimme: „Schalte doch mal Normallicht ein, damit die Siganesin uns sehen kann, Torpel!"
„Bist du schlau, Sikker!" gab jemand gereizt zurück.
Baya Gheröl wußte nicht mehr, was oder wen sie hinter den elliptischen Schatten vermutet hatte. Aber das spielte plötzlich keine Rolle mehr, denn die Worte, die sie in Interkosmo hörte, stammten mit Sicherheit aus menschlichen Kehlen und vor Menschen Angst zu halben, dazu hatte Baya noch keine Gelegenheit gehabt.
Im nächsten Moment flammte ein Scheinwerfer auf. Er strahlte ihr nicht direkt ins Gesicht, so daß Bava nicht geblendet wurde.
„Siganesin!" sagte die gereizte Stimme. „Da müßte sich ja die Entwicklung umgekehrt haben! Außerdem haben Siganesen grüne Haut."
Der Sprecher schwang sich aus der schattenhaften Ellipse und kam ins Licht.
„Oh!" sagte Baya Gheröl, als sie den Riesen mit der rotbraunen Haut und der Sichelkammfrisur sah.
Eine
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